Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Puller 01 - Zero Day

John Puller 01 - Zero Day

Titel: John Puller 01 - Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
Gehen. Puller bewertete so etwas als Anfängerfehler. Ein Waffengurt musste eingeölt werden. Ein knarrender Gürtel konnte das Leben kosten.
    Lou zückte sein Notizbuch und blätterte darin. »Ich habe mit einem Mann gesprochen, der als Namen Eric Treadwell angegeben hat. Er wohnt in dem Haus mit einer Dame namens Molly Bitner zusammen. Nach seinen Angaben ist sie am frühen Morgen zur Arbeit gefahren und hatte nichts Verdächtiges gehört oder gesehen. Aber er will sie noch genauer fragen, sobald sie nach Hause kommt. Treadwell selbst hat laut eigener Aussage auch nichts Auffälliges wahrgenommen.«
    »Aber er könnte in der vergangenen Nacht etwas bemerkt haben, als Larry ermordet wurde«, meinte Cole. »Ich will, dass alle diese Leute noch einmal befragt werden. Irgendwer hat Larrys Streifenwagen benutzt. Es kann sehr wohl sein, dass jemand in diesen Häusern wenigstens davon etwas gemerkt hat.«
    »Jawohl, Sergeant.«
    »Konnte dieser Treadwell einen Ausweis vorzeigen?«, fragte Puller.
    Lou hatte sich bereits zum Gehen gewandt, um Coles Anweisung zu befolgen. Nun drehte er sich zu Puller um. »Ausweis?«
    »Ja, um zu beweisen, dass er da tatsächlich wohnt.«
    »Nein, er hat keinen Ausweis vorgezeigt.«
    »Haben Sie danach gefragt?«
    »Nein, habe ich nicht.« Trotz schlich sich in Lous Stimme.
    »Wie ist die Begegnung verlaufen? Haben Sie ihn im Haus angetroffen?«
    »Er stand vor der Haustür, als ich kam«, antwortete Lou. »Wahrscheinlich habe ich deshalb nicht nach Ausweisen gefragt. Weil er zu Hause war.«
    Er faselte Zeug, das wusste Puller. Der Mann verlegte sich auf Ausreden, konstruierte eine Rechtfertigung für seinen Mangel an dienstlicher Professionalität, sogar an gesundem Menschenverstand. »Sie kannten Eric Treadwell nicht, oder?«, lautete Pullers nächste Frage. »Auch nicht vom Sehen?«
    Cole schaute den Polizeibeamten an, der Puller verdrossen anstarrte. »Beantworten Sie die Frage, Lou.«
    »Nein«, gestand Lou.
    »Kennen Ihre Kollegen ihn?«
    »Hat jedenfalls keiner erwähnt.«
    »Um welche Uhrzeit haben Sie mit ihm gesprochen?«
    Lou schlug wieder im Notizbuch nach. »Kurz nach fünfzehn Uhr. Da waren wir gerade erst hier, nachdem man uns verständigt hatte.«
    »Sind irgendwelche anderen Nachbarn in der Nähe gewesen?«
    »Nein, um diese Nachmittagszeit ist auch nicht damit zu rechnen. Die Menschen in Drake arbeiten. Frauen genauso wie Männer.«
    »Aber dieser Mann hat offenbar nicht gearbeitet.«
    »Auf was wollen Sie hinaus, Puller?«, fragte Cole. »Möchten Sie andeuten, der Bursche könnte der Mörder gewesen sein? Dann wäre es doch reichlich dumm von ihm gewesen, hier zu verweilen und sich obendrein mit Polizisten zu unterhalten.«
    Zur Antwort deutete Puller auf das Haus. »Jetzt ist es nach siebzehn Uhr. Auf der Zufahrt stehen zwei Autos. Sie standen da schon, als ich um vier Uhr morgens eingetroffen bin, und sind den ganzen Tag stehen geblieben. Wenn behauptet wird, dass hier jeder arbeitet, gilt das anscheinend nicht für die Bewohner dieses Hauses. Vor jedem anderen Haus lungern Leute und beobachten uns. Das ist normal. Drüben linst nicht mal jemand durchs Fenster. Unter den gegebenen Umständen ist so etwas nicht normal.« Er wandte sich an Lou. »Als Sie am Montag mit dem Mann geredet haben, parkten da die beiden Autos und die Harley schon auf der Zufahrt?«
    Lou schob den Hut in den Nacken und überlegte. »Ich glaub schon. Warum?«
    »Sie sagten doch, der Mann hätte angegeben, seine Frau sei zur Arbeit. Wie viele Fahrzeuge soll das Paar denn eigentlich haben?«
    »Scheiße«, murmelte Cole missgestimmt und warf Lou einen bitterbösen Blick zu. »Kommen Sie mit.« Gefolgt von Puller und Lou überquerte sie die Straße. Sie pochte an die Haustür. Als sich nichts rührte, klopfte sie ein zweites Mal. Wieder nichts. »Unser Problem ist«, sagte sie, »dass wir keinen Durchsuchungsbefehl haben. Und es gibt keinen begründeten Verdacht, der uns erlauben würde, kurzerhand ins Haus einzudringen. Ich kann versuchen …« Sie verstummte mitten im Satz. »Was tun Sie da?«
    Puller hatte sich übers Treppengeländer gelehnt und spähte in ein Fenster. »Ich sehe einen begründeten Verdacht.«
    »Was?«, fragte Cole. Puller zog seine M11. »Was ist denn los?«, rief Cole.
    Puller trat mit seinem Schuh der Größe 46 gegen die Holztür und beulte sie ein. Seine Schulter vollendete, was sein Fuß begonnen hatte. Geduckt betrat er das Haus, ließ wachsam den Blick schweifen und

Weitere Kostenlose Bücher