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John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)

John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)

Titel: John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit Schrecken fest, daß es sich angehört hatte wie ein perverser Heiratsantrag. Als wollte der Unhold die Schöne heiraten und sie für immer an sich binden.
    Cursano hielt den Arm auch weiterhin vorgestreckt. Er winkte mit seinen langen Fingern. Unter den breiten Nasenlöchern hatte sich der Mund zu einem Lächeln verzogen.
    Es fiel Marion schwer, sich zu rühren. Und eine Frage zu formulieren, das war ihr beinahe unmöglich. Sie mußte den Druck erst abstreifen, bevor sie reden konnte.
    »Was willst du?«
    »Dich!«
    Die Antwort war klar. Er brauchte nichts hinzuzufügen. Doch dieses eine Wort hatte bei ihr gewirkt wie ein Stich mit einer langen Messerklinge in ihre Seele.
    Er will mich. Natürlich will er mich, sonst wäre er ja nicht gekommen. Er will mich holen, nein, so genau stimmt das nicht. Er will, daß ich zu ihm komme.
    Ich soll wieder hinein in den Sumpf gehen. Wie damals, wie vor Jahren, als er kam und mich rausholte. Er hat es nur für die heutige Zeit getan, denn er hat so lange warten wollen. Damals hat er den Samen gelegt, jetzt will er ernten. »Du wirst kommen!« erklärte er.
    Marion schüttelte den Kopf. Es war eine heftige Bewegung – schnell und zuckend, denn sie wollte nicht, obwohl sie zugleich wußte, daß sie nicht anders konnte.
    Er war zu mächtig, und wieder zuckte sein Gesicht mit der seltsam grauen und dunklen Haut, als er lächelte. Dann streckte er auch den anderen Arm vor, und plötzlich tanzte dieses seltsame Licht von den Schultern herab bis zu den Händen. Gleichzeitig vermehrte es sich in seinen Augen und wurde dort zu zwei strahlenden, kalten Monden, von denen eine Kraft ausging, die Marion regelrecht erschütterte. Und ihr Widerstand ihm gegenüber brach zusammen.
    Sie nickte ihm zu, ohne daß sie es eigentlich gewollt hätte. Einen Gedankensprung später schon tat sie den ersten Schritt. Diesmal zog sie das Bein nicht zurück. Es war auf einmal alles so leicht, denn auch Marions innerer Widerstand war gebrochen.
    Beim zweiten Schritt rutschte sie auf der glatten, grünen Unterlage schon aus, aber sie konnte sich fangen, bevor sie bäuchlings in das Wasser fiel.
    »Langsam, wir haben Zeit!« Die Worte des anderen kamen ihr vor wie der blanke Hohn, nur achtete sie nicht darauf, sondern ging jetzt normal weiter.
    Wasser klatschte und spritzte hoch, als sie mit dem rechten Fuß hineintrat. Marion spürte augenblicklich den Grund unter ihrem Schuh, aber er war nicht fest und setzte ihr auch so gut wie keinen Widerstand entgegen. Statt dessen kam es ihr vor, als steckte er in einer weichen Zange, deren Kraft aber ebenso stark war wie eine normale, so daß sie kaum eine Chance hatte, da wieder herauszukommen.
    Das wollte sie auch nicht.
    Marion schaute auch nicht nach unten.
    Sie hatte den Kopf etwas angehoben und sah nur ihn.
    Cursano ragte aus dem Sumpf hervor wie ein starrer Rettungsanker. Noch immer hielt er ihr seine Arme mit den absonderlichen Händen entgegengestreckt, und noch immer tanzte dieses helle Licht über sie hinweg. Aber es war auch dabei, die Hände oder seinen Körper zu verlassen und legte sich jetzt wie ein kalter Schimmer auf die Oberfläche des Wassers, der auf sie zuhuschte.
    Er tanzte als flirrender Reflex über die kleinen Wellenkämme hinweg. Er war schnell, er änderte seine Richtung nicht, und plötzlich hatte er Marion erreicht.
    Sie spürte ihn nicht als Druck, sondern als eine andere Kraft, die nicht auf das Äußere ihres Körpers beschränkt blieb, dafür in ihn hineinglitt, als bestünde er aus unzähligen Öffnungen.
    Cursano hatte sie.
    Nicht mit seinen Händen oder seinem Körper. Er war in sie eingedrungen und hatte sich ihres Willens bemächtigt. Sie würde nichts mehr aus freien Stücken tun können, und auch als sie einen Fuß vor den anderen setzte, geschah dies unter Zwang.
    Die Frau ging.
    Ja, sie konnte tatsächlich gehen. Der Schlamm auf dem Grund tat ihr nichts. Er hielt sie kaum fest und zerrte sie vor allen Dingen nicht in die Tiefe.
    Es kam ihr wie ein Wunder vor. Das Wasser umspielte ihre Hüften. Eine dunkle, trübe Flüssigkeit, die dort aussah wie Tinte, wo die grünen Reste auf der Oberfläche verschwunden waren. Marion bewegte ihre Arme, als wollte sie während des Gehens rudern. Hin und wieder klatschten ihre Finger auf die kalte Oberfläche. Sie bekam es kaum mit und achtete auch nicht weiter darauf, ebensowenig wie auf das Geräusch im Hintergrund.
    Da fuhr ein Wagen an die Stelle heran, an der sie den Sumpf betreten

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