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John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers

John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers

Titel: John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und schlug Kreise über dem Kopf der Ninja, als wollte sie dort die Luft in zahlreiche Scheiben schneiden.
    Camacho hatte noch versucht, sich zur Seite zu drücken, aber er war zu langsam. Zudem hatte er es nicht geschafft, seine übrigen Kräfte zu aktivieren. Das Feuer der Ahnen und der Götter ließ ihn in diesem Fall im Stich.
    Er senkte den Kopf, als er den heißen Strom spürte. Die Klinge hatte ihn an der linken Körperseite durchbohrt. Vielleicht war sie an seinem Rücken wieder zum Vorschein gekommen, das konnte er nicht sehen, aber er bekam mit, wie die Mörderin das Schwert wieder zurückzog, und er sah auf dem Metall den rosigen Schimmer.
    Der alte Apache fiel nicht. Er blieb stehen wie ein knorriger Baumstamm.
    Sein Leben war noch vorhanden, und er dachte daran, wie er über die langen Jähre hinweg seinen Feinden getrotzt hatte. Aber er spürte auch den Schmerz, der sich wie ein glühendheißer Kanal durch seine Brust zog.
    Der Ninja stand vor ihm. Das Gesichtstuch war verrutscht. Er konnte ihr Gesicht sehen. Es war noch jung, aber voller Haß, der sich auch in den Augen zeigte.
    Camacho wußte nicht, wie lange er diese Person schon anstarrte.
    Allmählich aber veränderte sich das Bild. Von allen Seiten her tauchten die Nebelwolken auf, die seine Sicht immer mehr verringerten.
    Er spürte die Flüssigkeit, die seinen Mund allmählich füllte. Blutgeschmack. Er öffnete den Mund, und aus den Mundwinkeln sickerte Blut.
    Er hörte das zischelnde Lachen der Mörderin. Einen Moment später bekam er noch die heftige Armbewegung mit.
    Sie stach erneut zu.
    Die Klinge war ein langes, heißes Brandeisen, das in seinen Körper drang.
    Sie zerstörte und verbrannte alles. Sie wütete grausam in ihm. Sie war einfach grausam. Sie nahm ihm das Leben.
    Er bewegte die Beine. Er ging rückwärts. Er näherte sich dem Grab, und mit dem letzten Reflex trat er ins Leere. Da war kein Widerstand mehr zu spüren.
    Der Apache fiel. Er schlug hart auf. Er lebte noch. Er wehrte sich, er wunderte sich sogar darüber, wie klar seine Gedanken in den allerletzten Sekunden des Lebens doch waren.
    Keiner würde ihn mehr zurück in die Staaten bringen, wo er die langen Jahre seines Lebens verbracht und den alten Göttern gedient hatte. Er würde hier sterben, in fremder Erde, in einem fremden Land.
    Camacho starrte zum Himmel. Er sah die Kronen der Bäume nicht mehr.
    Auch nicht die beiden Mörderinnen, die von zwei verschiedenen Seiten her in das Grab schauten.
    Für ihn öffnete sich der Himmel.
    Seine Freunde waren da. Die Geister der längst Verstorbenen winkten ihm lächelnd zu.
    Auch Camacho lächelte, bis seine Augen brachen.
    Der alte Krieger war tot.
    Aber er hatte mit sich und der Welt Frieden geschlossen, denn das Lächeln auf seinen Lippen war geblieben.
    Über das Grab hinweg nickten sich die Mörderinnen zu. Zu sprechen brauchten sie nicht. Jede wußte genau, was zu tun war. Phantomgleich waren sie verschwunden, um dann wie Katzen die Bäume hochzuklettern.
    Zurück ließen sie ein offenes Grab, in dem ein lächelnder Toter lag …
     
    *
     
    Es war schon ein komisches Gefühl zu wissen, daß auf einem Friedhof mindestens zwei Todfeinde lauerten und jeden Augenblick zuschlagen konnten.
    So dachten wir alle, die wir hinter dem Sarg herschritten. Auch Sheila Conolly und ihr Sohn Johnny waren geblieben. Bei ihnen hatten Bills Überredungskünste nicht gefruchtet.
    Nicht nur wir standen unter Druck. Auch die vier Angestellten der Friedhofsverwaltung, die uns begleiteten. Zwei saßen im Fahrerhaus des Elektrokarrens. Die beiden anderen gingen neben dem Wagen her. Auf der Ladefläche hatten die beiden Särge und die Kränze ihre Plätze gefunden. Die Schleifen bewegten sich im leichten Wind, als wollten sie die letzten Grüße streicheln.
    Die Männer schwitzten in ihren dunklen Uniformen. Sie schauten sich immer wieder um, aber niemand wollte uns und ihnen Böses. Selbst der Wind hatte sich wieder gelegt, und hoch über unseren Köpfen war die dicke Wolkendecke aufgerissen, so daß die Sonne ihre heißen Speere auf das Gelände niederschickte.
    Suko und Shao gingen direkt hinter dem Wagen. Ihnen folgten die drei Conollys. Jane Collins, Lady Sarah und Sir James gingen vor Abe Douglas und mir. Wir beide bildeten so etwas wie die Nachhut.
    Ich hatte noch mit meinem Chef reden können. Auch er war damit einverstanden gewesen, die Beerdigung fortzuführen. Die weiblichen Ninjas sollten nicht einmal ein Teilziel

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