Jones, Diana Wynne
billige Tiere leisten.
Unvergängliche – Unsterbliche. Man unterteilt sie in drei Kategorien:
1. Die Götter und die mit ihnen eng verwandten Geister des vorgeschichtlichen Dalemark, deren Abbilder in Nischen am Herdfeuer gehalten und täglich verehrt und besänftigt wurden.
2. Die Älteren Unvergänglichen, die gottähnlichen Stand besaßen und deren Seelen untrennbar mit dem Land verbunden sein sollten. In ganz Dalemark verehrte man sie mit zahlreichen Ritualen, die vor allem im Norden bis heute als Brauchtum und Aberglaube überlebt haben. Hat es auch nie eine organisierte Religion gegeben und waren nur wenige Gebäude den Unvergänglichen geweiht, so steht doch fest, dass sich in frühhistorischer Zeit an gewissen Tagen im Jahr vom König abwärts jeder an Riten oder Anrufungen zum Ruhme der Unvergänglichen beteiligt hat. Die älteren Unvergänglichen können durch ihre Ritualnamen unterschieden werden – zum Beispiel der Eine, dessen Namen nicht ausgesprochen werden darf, Sie, die Sie die Inseln erhob, die Weberin des Schicksals, und so fort.
3. Menschen, die ewig leben. Im Erbgut Dalemarks scheint es ein Gen der echten Unsterblichkeit zu geben. Menschen, bei denen es dominant sind – zum Beispiel Tanamoril oder Manaliabrid – werden nur selten geboren, vielleicht nur alle drei bis vier Jahrhunderte einer, doch sie scheinen zu existieren. Sie besitzen fast immer ungewöhnliche Kräfte oder Fähigkeiten und nehmen oft in Anspruch, von den Älteren Unvergänglichen abzustammen. Man hat behauptet, diese Unsterblichen glichen den Älteren Unvergänglichen, nur dass die Älteren sich unklugerweise von den Sterblichen zu Göttern erheben und damit an das Land binden ließen, doch diese Theorie ist unbewiesen.
Verlesen – der Appell an der Rechtsakademie, bei dem alle Schüler anwesend sein und sich melden mussten, sobald ihr Name aufgerufen wurde.
Vorsteher – im vorgeschichtlichen Dalemark der Bürgermeister eines Dorfes. Das Amt vereinte die Tätigkeiten eines Bürgermeisters, Priesters und Richters in sich und ging für gewöhnlich vom Vater auf den Sohn über.
Waffenhüter – wurden von allen Grafen in SüdDalemark zur strengen Überwachung der Büchsenmacher und Waffenschmiede beschäftigt. Diese Berufe durften nur mit Werkzeugen und Material arbeiten, das mit dem Siegel der Hüter versehen war. Die Grafen fürchteten zu Recht, dass die Handwerker sonst Waffen an das gemeine Volk verkaufen könnten oder den Grafen absichtsvoll schadhafte Waffen herstellten. Trotz der Hüter scheinen viele Waffenschmiede beide Taten begangen zu haben.
Wanderer – der Unvergängliche, der die Grünen Straßen NordDalemarks bereiste und sie in gutem Zustand erhielt. Er war der Schutzherr aller Reisenden und wurde auch im Süden zu Beginn einer Reise angerufen.
Warme Quellen – werden in den Zaubermänteln erwähnt. Sie befanden sich etwa in der Mitte des südlichen Stromarms und waren vulkanischen Ursprungs. Dalemark liegt auf zwei tektonischen Platten, sodass das Land immer von Erdbeben und Vulkanausbrüchen bedroht war. Die meisten Historiker glauben, die Erschütterung des Landes durch den Einen sei in Wahrheit durch den Zusammenprall zweier Kontinentaltafeln verursacht worden. Dabei hätten sich die Gebirge des Nordens um mehrere tausend Meter erhoben und die scharfe Trennung vom Süden verursacht. Es finden sich Hinweise auf eine sehr viel frühere geologische Erhebung, die von gewaltiger Vulkanaktivität begleitet wurde und sich im historischen Markind ereignete.
Wässerkuss – im vorgeschichtlichen Dalemark die Mündung des Roten Stroms in den großen Strom.
Wasserschlagen – beim Holander Seefest gaben die Leute vor, mit Girlanden aus Blumen und Fruchtzweigen aufs Meer einzuprügeln. Ursprünglich muss man damit beabsichtigt haben, die See für das folgende Jahr zu bändigen.
Wassersturz – nach Hannart die reichste und mächtigste Grafschaft in NordDalemark. Nach Südwesten überblickt sie einen langen Fjord, der sehr gut schiffbar ist, und die Berge schützen das Tal vor dem rauen Klima des Nordens. Der Reichtum ›Wassersture’‹ kommt hauptsächlich aus dem Woll-und Lederhandel, aber man rühmt die Grafschaft auch für ihren starken Pflaumenbranntwein, vor allem aber für den spektakulären, riesigen Katarakt am Kopf des Tales.
Webemäntel – an einen Poncho erinnernde Mäntel aus gewobener Wolle, die von Männern und Frauen der Stromlande über ihrer übrigen Kleidung getragen
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