Julia Ärzte zum Verlieben Band 47
mit einem stolzen Lächeln.
„Du kannst jetzt aufhören“, rief Alice Emmy zu. „Deine Beine sind bestimmt schon müde.“
Aber Emmy ritt in leichtem Trab weiter. Runde um Runde, und ihr Gesicht glühte vor Stolz.
Hinter dem Pony mit dem kugelrunden Bauch trottete ein struppiger Hund, als wollte er das Kind beschützen und dafür sorgen, dass es sich nicht zu weit von der restlichen Familie entfernte.
Am Gatter zu seiner Weidekoppel stand ein großes schwarzes Pferd im Schatten eines alten Baumes und schien vor sich hin zu dösen. Doch jedes Mal, wenn Paddington an ihm vorbeikam, spitzte es die Ohren. Also auch Ben behielt Emmy im Blick.
Alice stand mit dem Rücken gegen Andrew gelehnt, und er hatte die Arme um ihre Taille geschlungen. Vielmehr um das, was früher ihre schlanke Taille gewesen war. Zurzeit war sie stark nach außen gewölbt. Es würde nur noch wenige Wochen dauern, bis ihr Sohn auf die Welt kommen würde.
„Daddy, guck doch mal, was ich kann!“
„Toll, mein Liebling. Ich bin wirklich stolz auf dich.“
Sein sanfter Griff um Alice’ geschwollenen Leib verstärkte sich leicht und das Baby darin schien zu reagieren. Es bewegte sich sachte unter seinen Händen. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl überflutete Alice. Wie musste es sein, so berührt zu werden von Menschen, die einen liebten … in der Mutter geborgen, vom Vater beschützt. Sie seufzte leise.
„Alles okay?“
„Oh ja. Ich glaube, ich war noch nie so glücklich.“
„Fehlt es dir nicht, an so einem herrlichen Tag nicht reiten zu können?“
„Ben genießt seine Ferien, und außerdem habe ich keine Zeit für Ausritte. Vor der Hochzeit muss der Garten noch in Schuss gebracht werden.“
„Das ist viel zu viel Arbeit für dich. Es war eine dumme Idee, erst das Haus renovieren und den Garten herrichten zu lassen und dann zu heiraten. Wir hätten einfach zum Standesamt gehen sollen.“
„Du weißt, warum wir es nicht getan haben.“ Alice drehte sich in seinen Armen um, sodass sie ihn ansehen konnte.
Sie hatten beschlossen, mit der Hochzeit bis nach der Geburt des Babys zu warten. Denn ihre Hochzeit sollte nicht nur eine reine Formalität sein, sondern ein Bekenntnis ihrer tiefen Liebe zueinander.
Bis alles bereit war, würde es Weihnachten sein, und beide waren fest davon überzeugt, dass kein Zeitpunkt besser passte. Schließlich machten sie sich das schönste Geschenk der Welt … eine Familie.
„Mummy, sieh mal!“, rief Emmy. „Ich kann im Trab reiten.“
Nur schwer konnte Alice sich von Andrews liebevollem Blick losreißen, aber sie blieb in seinen Armen, als sie sich schließlich zu Emmy umdrehte.
„Ja, ich sehe dich, mein Schatz.“
„Ich auch“, fügte Andrew hinzu.
Und genau das würden sie auch in Zukunft tun … ihre Kinder im Blick behalten, auf sie achten und einander lieben und beschützen. Für immer.
Wie eine richtige Familie.
– ENDE –
So muss es im siebten Himmel sein!
1. KAPITEL
Der Medizinstudent fing an zu würgen.
„Raus!“ Notfallmediziner Linton Gregory wies mit ausgestrecktem Arm zur Tür, während er gleichzeitig mit der anderen Hand versuchte, bei seinem Patienten die Blutung aus der klaffenden Kopfwunde zu stillen. „Und immer schön durchatmen“, fügte er etwas freundlicher hinzu. Ein ohnmächtiger Assistent hätte ihm heute gerade noch gefehlt.
Wo waren bloß alle geblieben? „Karen!“, rief er laut und brach damit seine eigene Regel, in der Notaufnahme niemals die Stimme zu erheben. „Raum zwei bitte, sofort!“ Er riss ein Verbandspäckchen auf. „Johnno, drücken Sie hier.“ Er griff nach der Hand des Patienten und legte sie auf die Kompresse, mit der er die Wunde bedeckt hatte. „Aber kräftig.“
„Okay, Doc, ist ja nicht das erste Mal.“ Johnno schnitt eine Grimasse.
Linton leuchtete dem Mann in die Augen. „Sieht alles gut aus. Waren Sie ohnmächtig?“
„Kann mich nicht erinnern.“
Mit einem resignierten Seufzen untersuchte Linton nun den Kopf seines Patienten auf weitere Verletzungen. „Dies ist der vierte Samstag in zwei Monaten, dass wir Sie hier liegen haben. Vielleicht sollten Sie Ihre Rugby-Schuhe an den Nagel hängen.“
Johnno räusperte sich. „Sie hören sich schon an wie meine Frau, Doc.“
Linton warf ihm einen verständnisvollen Blick zu und empfand nicht zum ersten Mal Erleichterung darüber, dass er wieder Single war. „Tut mir leid, aber ich muss Donna recht geben. Ihr Kopf sieht langsam aus wie eine Patchworkdecke.“
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