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Julia Ärzte zum Verlieben Band 54

Julia Ärzte zum Verlieben Band 54

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 54 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Mcarthur Amy Andrews Anne Fraser
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Schuld?“ Seine Stimme brach. „Ich schufte von morgens bis abends, und was ist der Dank? Sie geht mit der halben Nachbarschaft ins Bett!“
    Mia lief ein eisiger Schauer über den Rücken, als hätte eine Geisterhand aus der Vergangenheit sie berührt. Sie schüttelte das unangenehme Gefühl ab.
    „Verstehe“, sagte Luca da. „Glauben Sie mir, das verstehe ich gut.“
    Das klang aufrichtig und sehr mitfühlend. Mia warf Luca einen scharfen Blick zu, doch da fuhr er schon fort.
    „Wir beide können gern darüber reden“, bot er an. „Geben Sie das Baby Dr. McKenzie.“
    Stan sah wieder von einem zum anderen, unsicher, wie es ihr schien. Selbst in seinem Wahn hatte er Lucas Mitgefühl gespürt. Sie nutzte den Moment, um wieder einen Schritt auf ihn zuzugehen, und es überraschte sie nicht, dass Luca das Gleiche tat.
    Der Mann schüttelte den Kopf. „Aber ich muss es wissen.“
    „Natürlich“, antwortete Luca beruhigend. „Natürlich, Stan.“
    Mia ahnte, dass Stans Widerstand erlahmte. Er hielt das Messer nicht mehr krampfhaft umklammert, und auch sein Griff um das Baby hatte sich gelockert. Es drängte sie, vorwärts zu stürzen und ihm den Säugling zu entreißen, aber sie wusste, dass jede heftige Bewegung alles nur verschlimmern konnte.
    „Geben Sie mir Ihren kleinen Jungen, Stan“, bat sie.
    Stan blickte auf das brüllende Kerlchen hinab, dessen leuchtend rotes Haar sich vom weißen Tuch abhob. Er schüttelte den Kopf, packte das Kind wieder fester.
    „Das ist nicht mein Kind!“, brüllte er auf wie ein verwundeter Bär und schwang das Messer.
    Wie hypnotisiert sah Mia die blitzende Klinge auf sich zukommen. Sie nahm nichts anderes wahr und konnte sich doch nicht rühren. Die Spitze zielte genau auf ihr Herz.
    „Mia!“
    Luca packte sie und riss sie an sich. Das Messer verfehlte ihre Brust, traf stattdessen ihren Oberarm. Mia schnappte nach Luft, als ein durchdringender, scharfer Schmerz ihr den Atem nahm.
    Als Nächstes hörte sie Luca laut auf Italienisch fluchen, während er Stans Handgelenk mit eisernem Griff umklammerte. Stan schrie auf und ließ das Messer fallen.
    „Wachdienst!“ Wie ein Peitschenhieb zerschnitt Lucas Befehl die aufgeladene Atmosphäre.
    Keine zwei Sekunden später standen fünf bullige Männer im Raum. Angesichts der Übermacht von jeglichem Kampfgeist verlassen, sank Stan buchstäblich in sich zusammen.
    „Das Baby“, sagte Luca, und die Hebamme sprang auf Stan zu und entwand ihm das brüllende Kind.
    Widerstandslos ließ Stan sich von den Wachleuten mitnehmen. Luca sah Mia an. „Alles okay?“
    Sie nickte, froh darüber, dass das Baby, nun in den Armen seiner Mutter, sich allmählich beruhigte. „Ja“, antwortete sie, auch wenn ihre Hand, die sie instinktiv auf den Schnitt gepresst hatte, klebrig war von Blut.
    Luca betrachtete das dunkelrote Blut, das ihr über den Arm lief, und konnte sich einer gewissen Bewunderung nicht erwehren. Von den Frauen, die er kannte, wären die meisten spätestens jetzt hysterisch geworden. Mia nicht. Unerschrocken hatte sie in einer emotional aufgeheizten Situation einen klaren Kopf bewahrt. Und jetzt tat sie eine, wie es aussah, tiefe Schnittverletzung ab, als wäre es ein harmloser Kratzer.
    „Gehen Sie in die Kleine Wundversorgung. Ich sehe es mir mal an.“
    „Nicht nötig, ist nur oberflächlich“, wehrte sie ab.
    Er deutete auf ihren Arm. „Das ist nicht wenig Blut.“
    Mia blickte auf das dicke dunkelrote Rinnsal und schien überrascht. „Ich frage Evie.“
    „Die habe ich nach Hause geschickt.“
    „Dr. di Angelo?“ Caroline trat zu ihnen. „Der Psychologe ist am Telefon, er möchte Sie sprechen.“
    Luca fixierte Mia mit dunklem Blick. „Es macht keinen guten Eindruck, wenn eine meiner Mitarbeiterinnen in Ohnmacht fällt, weil sie zu viel Blut verloren hat. Kleine Wundversorgung, Dr. McKenzie, und zwar jetzt. Das Telefonat dauert nicht lange, dann bin ich bei Ihnen.“
    Widerstand regte sich in ihr, während sie ihm nachblickte. Sie sorgte schon seit so vielen Jahren für sich selbst. Sie konnte gut darauf verzichten, dass Dr. Groß und Gutaussehend den Chef herauskehrte, und erst recht darauf, dass er sie bemutterte.
    Niemand hatte sie je bemuttert – und sie wollte es nicht anders haben!
    Zwei, drei Klammerpflaster, und schon war die Sache in Ordnung.
    Ein paar Minuten später betrat sie das Dienstzimmer, sank auf einen Stuhl und leerte ihre Kitteltaschen. Verbandspäckchen, Pflaster und andere Utensilien

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