Julia Ärzte zum Verlieben Band 54
sonnengebräunten Männer, die zur Feier des Tages ihre besten Akubra-Hüte trugen – und freute sich darüber, wie unbeschwert sie mit Levis Freunden klarkamen, die allesamt in Designeranzügen und teuren Abendkleidern steckten.
Der Empfang fand unter einem uralten Rieseneukalyptusbaum statt, der schon seit Generationen auf Xanadu stand. Er war schon da gewesen, als ihr Großvater die Farm aufgebaut hatte, und hatte auch die drei Jahrzehnte überstanden, in denen den Besitz Levis Familie gehörte. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass ihre und Levis Kinder – und vielleicht auch die von Odette und Smiley – eines Tages hier leben würden.
Kakadugeschrei war zu hören, und Sophie lauschte ihnen aufmerksam, denn sie wollte so viele Erinnerungen wie möglich in sich aufsaugen.
In der Stadt würde es ihr sicher auch gut gefallen. Mit Levi an ihrer Seite, der heute umwerfender denn je aussah und sie immer wieder so stolz und glücklich anschaute, dass Sophie sich zwingen musste, die von Odette kunstvoll aufgetragene Mascara nicht zu verschmieren.
Levi musste ihre feuchten Augen bemerkt haben, denn er streichelte zärtlich ihre Hand. Seltsam, wie genau er immer wusste, was sie dachte und wie sie sich fühlte. Um sich abzulenken, warf sie einen Blick auf ihren prachtvollen Verlobungsring – einen Diamanten aus einer der Minen in den Kimberleys – und schüttelte den Kopf. „Du hast wirklich viel zu viel Geld.“
Levi lächelte. „Möchtest du, dass ich alles verschenke?“ Die Frage klang scherzhaft, doch sein Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass er es vollkommen ernst meinte.
Sophies Herz klopfte heftig bei dem Gedanken, was dieser Mann alles für sie aufzugeben bereit war. „Ich könnte dir helfen. Es gibt eine Menge Dinge, die ich hier in der Gegend gern verbessern würde.“ Auch wenn ich bald nicht mehr hier leben werde, fügte sie mit leisem Bedauern in Gedanken hinzu.
Levi drückte sie an sich. „Oje, da habe ich mir wohl eine ziemlich kostspielige Ehefrau zugelegt.“
Seine Umarmung war so stark und seine bedingungslose Liebe so offensichtlich. Hier war ihr Zuhause. In Levis Armen. Egal, ob auf Xanadu oder in Sydney oder wo auch immer – solange sie mit Levi zusammen war, würde sie sich überall wie zu Hause fühlen.
Das kleine Flugzeug – fürsorglich, wie er war, hatte Levi den Hubschrauber abgelehnt – startete am nächsten Morgen. Hand in Hand mit Levi sah Sophie aus dem Fenster und nahm ohne Bedauern Abschied von ihren geliebten Kimberleys. Es war ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass die riesige Gebirgskette für alle Zeiten hier auf sie warten würde.
Eine neue, aufregende Zukunft an der Seite ihrer großen Liebe lag vor ihr.
Später am Abend dinierten sie in einem exklusiven Restaurant am Hafen von Sydney. Sophie verstand nur zu gut, weshalb Levi diese Stadt so liebte.
„Das hier war früher mein Lieblingsrestaurant.“ Levi ließ den Blick über das Hafenpanorama schweifen. Dann widmete er sich wieder seinem Essen, und Sophie wusste, dass er an ihr Abenteuer im Busch denken musste. „Du hast meinen kulinarischen Horizont wirklich sehr erweitert.“
„Gibt es hier denn auch Maden?“ Schmunzelnd drückte sie seine Hand. Ein kurzer Schauer der Erregung überlief sie, und sie konnte nicht anders, als ihn verzückt anzulächeln. Seit der letzten Nacht stahl sich immer wieder dieses verräterische Lächeln auf ihr Gesicht. Mit Levi zu schlafen, war eine überwältigende, atemberaubende Erfahrung gewesen. Erst jetzt wusste sie, was es hieß, mit jemandem ganz und gar zusammen zu sein. Jede noch so kleine Berührung erinnerte sie an seine Zärtlichkeiten.
„Du wirst ja rot. Woran denkt meine Ehefrau wohl gerade?“, neckte er sie.
Sophie wedelte sich Luft zu. „Das muss am Essen liegen.“
„Komisch, wie gleichgültig mir das Essen seit gestern Nacht geworden ist. Für dich würde ich sogar diese Maden essen.“
Sie saßen zwar in der diskreten Abgeschiedenheit einer Nische, doch Sophie beschloss, das Thema zu wechseln, bevor ihr verruchter Ehemann die Stimmung noch weiter anheizte. Skeptisch zeigte sie auf den Vorspeisenteller, den er für sie bestellt hatte. „Ich verzichte darauf, dich Maden essen zu lassen, wenn ich dafür diese Austern da stehen lassen darf.“
Lachend lud er die Schalentiere auf seinen Teller. „Ich habe noch eine Überraschung für dich.“
Gespannt beobachtete sie, wie er einen länglichen weißen Umschlag aus seiner
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