Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
geschlafen hätte? Schließlich konnte Blake mit seinen Eroberungen ein kleines oder eher ein großes schwarzes Buch füllen.
„Nur weil wir miteinander geschlafen haben, hast du jetzt nicht das Recht, mich zu ersticken.“
„Dich ersticken?“
„Wie Rodney“, warf sie ihm vor. Blake war nicht der Einzige, der jemanden in Rage bringen konnte.
Seine Nasenflügel bebten. „Offensichtlich hast du nicht mit Rodney geschlafen oder mit den anderen Männern, mit denen du ausgegangen bist, seit ich dich kenne.“
„Nein.“ War die Decke tiefer gerutscht? Warum wollte sie ihn mitten in einem Streit berühren? Wieso wollte sie ihn immer noch so sehr nach den drei Mal in der Nacht?
„Warum nicht?“ Er bewegte sich, bis die Decke gerade so wichtige Stellen verdeckte.
„Weil ich nicht wollte.“ Hoffentlich rutschte die Decke nicht noch tiefer. Sonst wäre ihre kühle Ruhe dahin.
Er schlug auf sein Kissen, sodass es sich aufbauschte. Lange sah er sie an. „Warum ich?“
„Weil …“
Er starrte sie düster an. „Wegen ihm?“
„Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“
„Weil Nix dich gestern Abend angemacht hat? Hast du deshalb mit mir geschlafen? Als eine Art Rache?“
War er verrückt?
„Das hat nichts mit Trey zu tun.“ Wie könnte es?
„Ja sicher.“ Er klang wütend. „Wir kennen uns jetzt seit ein paar Jahren, und nichts dergleichen ist passiert. Dann taucht Loverboy auf, und innerhalb von vierundzwanzig Stunden landen wir im Bett. Du kannst mir nicht erzählen, das wäre Zufall.“
„Glaub, was du willst. Es ist mir egal.“ Okay, das stimmte nicht. Es machte ihr viel zu viel aus.
Sie musste hier weg. Bevor sie in Tränen ausbrach. Darby schwang die Beine aus dem Bett und setzte sich auf – nackt, wie sie war – aber sie hatte keine Wahl, wenn sie sich nicht in die Decke wickeln wollte. Und bei dem Gedanken fühlte sie sich noch verletzlicher.
Wie könnte sie an Trey denken, wenn der Mann neben ihr ihre Gedanken beherrschte? Die üblichen Zweifel kamen nicht. Nur sie war gekommen. Immer wieder, in Blakes starken Armen.
Blake sollte doch ein Profi sein, was den Morgen danach anging. Lief da nicht etwas falsch, wenn er außer Fassung war?
Natürlich wusste sie, woran es lag. Sie hatte ihn geliebt, und er hatte Sex mit ihr gehabt.
Ein großer Unterschied.
Und gleich am Morgen fing er Streit an. Warum? Damit sie erst gar nicht auf den Gedanken kam, dass ihm letzte Nacht mehr bedeutet hatte?
Mit dem Rücken zu ihm stand sie vom Bett auf. Doch bevor sie einen Schritt tun konnte, zog er sie auf das Bett zurück. „Was denkst du, wo du hingehst?“
Sie purzelte auf ihn, ihre Brüste wurden an seine nackte Brust gedrückt, was ihr noch deutlicher bewusst machte, wie unbekleidet sie war. „Lass mich los.“
Sein Blick bohrte sich in ihren, er schlang die Arme um sie und hielt sie so fest. Er schüttelte den Kopf. Dabei rieb seine Nase eher aus Versehen als mit Absicht an ihrer. „Nicht bevor wir diese Unterhaltung beenden.“
„Ich will nicht mit dir sprechen.“ Sie wand sich an ihm und versuchte sich zu befreien. Nach nur ein paar Sekunden spürte sie, wie unglaublich hart er an ihrem Bauch geworden war.
Und sie wollte ihn unbedingt in sich spüren.
In Wahrheit wollte sie ihn schon, seit sie aufgewacht war.
„Darby?“ Ihr Name klang wie ein leises Brummen tief in seinem Hals. Verlangen glänzte in seinen Augen. Verlangen nach ihr.
Ihr Blick fiel auf seinen weichen Mund. Wie viel Vergnügen er ihr bereiten konnte … Vielleicht mussten sie wirklich miteinander reden, bevor dies weiterging.
„Küss mich“, verlangte er.
„Nein.“ Irgendwo fand sie die Kraft, sich wieder von ihm zu lösen. Wahrscheinlich dank der verletzten Gefühle, die sein bedauernder Blick ausgelöst hatte. Wie konnte er sie so ansehen und dann verlangen, dass sie ihn küsste, als wäre nichts passiert? Sie konnten nicht wieder Sex haben, wenn er es hinterher nur bedauerte.
„Doch.“ Er hob den Kopf und streckte sich, um ihre Lippen zu erreichen, aber Darby blieb gerade so außer Reichweite.
Blitzschnell rollte er sie unter seinen großen Körper und küsste sie tief. Küsste sie, bis sie sich atemlos an ihn klammerte, bis sie innerlich brannte.
„Ich will dich, Darby.“
„Du hast gesagt, wir müssen unser Gespräch beenden“, erinnerte sie ihn stur. Es machte ihr Angst, wie sehr sie ihn wollte.
„Vielleicht brauchen wir keine Worte, um zu kommunizieren“, murmelte er an ihrem
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