Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
Kinderzimmer neben ihrem Schlafzimmer eingerichtet. Ihren Sohn hier zur Welt zu bringen machte ihren Traum perfekt.
Zumindest hatte sie das gedacht, weil sie sowieso natürlich entbinden wollte.
Als sich der Druck in ihrem Bauch weiter aufbaute, musste sie zugeben, dass eine Epiduralanästhesie doch sehr verführerisch war.
Ihr Magen zog sich zusammen. Schweiß trat ihr auf die Stirn.
Blake sah von dem Monitorausdruck auf Darbys zusammengebissene Zähne. „Atme.“
Unfähig zu sprechen, nickte sie. Der intensive Schmerz war beinahe unerträglich.
„Pressen, Darby. Er ist fast da. Nur noch einmal pressen.“
Darby presste. Und presste.
Blakes ehrfürchtigem Ausruf folgte ein anderer Schrei, ihre Belohnung.
„Er ist wunderschön, Darby!“
Ihr Blick fiel auf das rote Gesicht ihres Sohnes, der auf ihrem Bauch lag. Blake klemmte die Nabelschnur ab und durchtrennte sie, dann wickelte er ihren Sohn in eine weiche Baumwolldecke und reichte ihn Darby.
„Er ist perfekt, Darby. Wie du.“
Darby war viel zu begeistert von dem wertvollen Bündel in ihren Armen, um über Blakes Kommentar zu lachen. Irgendwann würde sie ihn an ihre „Perfektion“ erinnern, aber im Moment konnte sie nur ihr Baby anschauen. Kohlrabenschwarze Haare bedeckten seinen kleinen Kopf. Zehn Finger. Zehn Zehen. Der süßeste bogenförmige Mund. Perfekt.
„Victor Charles Di Angelo.“ Darby sprach den Namen ihres Sohnes laut aus und hielt ihn so, dass Blake ihn auch sehen konnte.
„Es ist noch nicht zu spät, um ihn Dillon zu nennen.“
„Niemals.“ Gespielt erschauerte sie, weil sie wusste, wie sehr es Blake gefreut hatte, als sie vorschlug, ihren Sohn nach seinem Großvater und ihrem Vater zu benennen.
„Sag nicht, ich hätte es dir nicht angeboten.“ Er zwinkerte ihr liebevoll zu.
„Werde ich nicht“, versprach sie. „Du hast schließlich die letzten sechs Monate davon gesprochen, obwohl ich dir immer wieder gesagt habe, dass wir unseren Sohn nicht nach einem Highschoolmaskottchen benennen.“
Das Baby gähnte in ihren Armen. Sie konnte nicht widerstehen, seine weiche Wange zu streicheln. Der unscharfe Blick seiner blauen Augen war auf sie gerichtet und stahl ihr Herz.
„Willkommen in deinem neuen Zuhause, Liebling.“
„Wahrscheinlich hat ihm sein altes Zuhause besser gefallen“, neckte Blake, beugte sich über Darby und küsste ihre Wange. „Mir würde es bestimmt so gehen.“
Darby schüttelte den Kopf. „Du bist verrückt, Stadtjunge.“
„Verrückt nach dir. Vielleicht braucht Victor einen kleinen Bruder.“
Lächelnd erwiderte sie seinen Blick, weil sie wusste, worauf er hinaus wollte. „Der Dillon heißt?“
Vergnügt nickte er.
Darby lachte. Sie war glücklicher als je zuvor. Vielleicht bis auf ihren Hochzeitstag. Ihre Hochzeitsnacht. Und einige andere Tage und Nächte seitdem.
„Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch, Darby. Von ganzem Herzen.“ Er küsste sie, dann legte er seine Hand über das Händchen des Babys, das ihren Finger umklammerte. „Danke.“
Sie musste nicht fragen, was er meinte. Sie wusste es. Wusste es und war Blake genauso dankbar. Sie erinnerte sich, was er ihr an dem Nachmittag auf dem Bootssteg gesagt hatte, und konnte nur zustimmen.
Zu Hause ist, wo dein Herz ist – und sie war endlich nach Hause gekommen.
– ENDE –
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