Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
warum er nicht mit ihr nach Alabama fahren konnte.
Darby hupte das Auto vor ihnen an und schwenkte trotz der durchgezogenen Linie auf die andere Spur, um zu überholen.
Blake klammerte sich am Armaturenbrett fest. „Du hilfst niemandem, wenn du von der Straße abkommst.“
„Ich komme nicht von der Straße ab.“ Sie sah ihn nicht an, sondern flog weiter über die Landstraße.
Blake musterte ihr blasses Gesicht. Wie gern würde er sie trösten. „Du zitterst.“
„Und?“, fragte sie, während ein guter Teil seiner Reifen auf dem Asphalt zurückblieb, als sie in die lange Auffahrt zur Farm ihrer Eltern bog.
Er wollte sie also trösten, aber er wusste, dass er es nicht konnte. Sie brauchten Abstand, wenn sie ihre frühere Freundschaft retten wollten.
Warum musste er alles ruinieren, indem er mit ihr ins Bett ging?
Letzte Nacht war atemberaubend gewesen, der beste Sex seines Lebens, aber kein Sex der Welt war es wert, Darby zu verlieren. Und tief in seinem Innern wusste er, dass er sie verlieren würde.
Der Wagen kam abrupt zum Stehen, als Darby vor dem Haus scharf bremste. Ohne auf ihn zu warten, sprang sie aus dem Auto und lief die Stufen hinauf, über die breite Veranda und ins Haus.
Blake stieg aus, öffnete die hintere Tür und zog eine schwarze Arzttasche unter dem Rücksitz hervor.
Was ihn erwartete, als er das Haus betrat, ließ ihn erstarren.
Nellie Phillips lag auf dem Wohnzimmerboden, ihre Familie um sie gedrängt. Darby hockte auf ihr und versuchte sie wiederzubeleben, während ihr die Tränen über ihre kreidebleichen Wangen liefen.
Himmel!
Bitte stirb nicht, Mom. Bitte stirb nicht.
Darby betete stumm, während sie ihre ganze Kraft darauf verwandte, die Brust ihrer Mutter zusammenzupressen und lebensrettenden Atem in ihren Mund zu blasen.
Vage bemerkte sie, dass Blake sich neben sie kniete, in seiner Tasche wühlte und eine Spritze herausholte, um ihrer Mutter Adrenalin zu spritzen.
„Lass mich die Kompressionen machen.“
Obwohl sich ihre Arme wie Wackelpudding anfühlten, konnte sie nicht aufhören, ihren Rhythmus nicht unterbrechen.
Stirb nicht, Momma. Ich bin hier.
Sie konnte nicht für den Bruchteil einer Sekunde aufhören, aber als sie sich vorbeugte, um ihre Mutter zu beatmen, ersetzte Blake ihre Hände mit seinen und machte für sie weiter.
Wie durch Watte hörte Darby ihre Brüder sprechen, hörte Rosy weinen, die ängstliche Stimme ihres Vaters. Ihr Blick ging zu Blake. Sie beobachtete, wie seine Muskeln spielten bei jedem Versuch, das Herz ihrer Mutter wieder zum Schlagen zu bringen.
Wie betäubt beatmete sie den leblosen Mund ihrer Mutter. Betete. Sie wollte am liebsten weinen, einfach die Tochter sein, und nicht die Ärztin, die versuchte ihr Leben zu retten.
Atme, Momma, bitte atme.
„Erkundige dich, wie weit der Rettungsdienst noch entfernt ist“, befahl Blake. „Sag ihnen, wir brauchen sie sofort. Wir brauchen einen verdammten Defibrillator.“
„Sie haben einen Helikopter losgeschickt“, antwortete Jim. Er hielt eine weinende Rosy an seine Seite gepresst, während er in sein Handy sprach.
Das Herz ihrer Mutter schlug nicht, und sie hatten keinen Defibrillator.
Darbys eigenes Herz schmerzte.
Nein, ihre Mutter konnte nicht sterben.
Bitte, lieber Gott, bitte nimm sie uns noch nicht. Ich brauche meine Mom. Ich wusste nicht, wie sehr, aber ich brauche sie in meinem Leben.
„Ich habe einen Puls, Darby“, rief Blake und klang beinahe genauso erleichtert, wie Darby sich fühlte.
Ihre Mutter keuchte auf.
Erleichtert küsste Darby ihre Stirn. „Atme, Momma, hol Luft. Du musst atmen.“
Sie dankte Gott, als sie den leichten Atemzug an ihrer Haut spürte. „Sie atmet. Oh, Blake, sie atmet.“
Er nickte und beendete die Kompressionen. Sie überprüfte die Atmung ihrer Mutter, während er den Herzschlag kontrollierte.
Bitte, Momma, halte durch. Atme.
In der Ferne war das Surren eines Helikopters zu hören. Erleichtert seufzte Darby.
„Puls ist zweiundfünfzig“, sagte Blake. „Gott sei Dank ist der Helikopter hier.“
Ihre Mutter schlug die Augen auf und sah sie an. Ihre Lippen bewegten sich, aber Darby verstand nicht, was sie sagen wollte.
Sie beugte sich vor. „Was ist, Momma? Ich bin hier.“
„Zuhause.“ Das war das einzige Wort, das sie verstand. „Zuhause.“
Der Flugrettungsassistent eilte ins Haus und ließ sich von Blake und Darby berichten, was passiert war, während ein anderer Sanitäter eine Infusion legte und Medikamente
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