Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
senkte. Darby hasste das Mitleid ihrer Freundin. Alle waren sehr mitfühlend gewesen, als sie erzählt hatte, dass sie und Blake sich getrennt hatten. Wenn sie nicht schwanger wäre, würde sie ihnen beichten, dass das gesamte Wochenende nur eine Täuschung gewesen war.
„Im Büro oder in seinem Bett?“ Rosy musterte Darby neugierig. „Denn so gern ich dich zu Hause habe, ich möchte auch, dass du glücklich bist, und er hat dich glücklich gemacht.“
„Was auch immer.“ Darby schüttelte den Kopf. Ihre Schwägerin war noch genauso in ihren Mann verliebt wie am Tag ihrer Hochzeit. Trotzdem hatte sie recht. „Ich bin glücklich.“
Mandy sah auf und musterte sie noch neugieriger als Rosy. „Bist du sicher?“
Dachten ihre Freunde etwa, sie wäre deprimiert? Besuchten sie sie deshalb so oft? Sie wusste ihre Sorgen zu schätzen, darum setzte sie ein Lächeln auf. „Ganz sicher.“
Das war zum größten Teil die Wahrheit.
Sicher, sie weinte sich nachts in den Schlaf und vermisste Blake, aber es war die richtige Entscheidung gewesen, nach Hause zu ziehen, damit ihr Baby in ihrer liebevollen Familie aufwachsen konnte.
Bis jetzt hatte sie noch niemandem von ihrer Schwangerschaft erzählt. Da sie erst im dritten Monat war, blieb ihr noch etwas Zeit, bevor es auffiel. Sie war noch nicht so weit.
Wahrscheinlich wäre ihre Familie enttäuscht, dass sie eine alleinerziehende Mutter sein würde. Aber sie würden sie trotzdem lieben und in den Monaten bis zur Entbindung und auch danach unterstützen.
Im Moment war ihre größte Sorge, dass der nächste Gynäkologe und Geburtshelfer dreißig Meilen entfernt war, aber das sollte kein Problem sein, da die meisten Erstgeburten ihre Zeit dauerten.
Was den Ersatz für sie anging, ob nun im Büro oder in Blakes Bett, sie tat ihr Bestes, nicht daran zu denken. Denn der Gedanke schmerzte mehr, als sie zugeben wollte. Darum hatte sie sich auf ihr neues Leben konzentriert. Jetzt musste sie nur noch die Reparaturen abschließen, dann konnte sie wie geplant am ersten Oktober eröffnen.
Sie sah aus dem Fenster auf ihre Brüder, auf Mark, den Tierarzt, und Trey unten am See. So, wie es ihre Zeit erlaubte, hatten sie die letzten Wochen, während Darby mit Mandy und ihren Schwägerinnen im Inneren des Hauses gearbeitet hatte, den Garten gesäubert, Dachziegel ersetzt und die Fassade gestrichen. Jetzt bauten sie ihr einen neuen Steg.
Genauso, wie sie und Mandy ihre Freundschaft langsam wieder aufbauten, fachten Mandy und Trey alte Flammen wieder an. Darby freute sich wirklich für die beiden.
„Hey, ist das Blake da unten bei den Jungs?“
Bei Rosys Frage begann ihr Herz wild zu klopfen. Sicher halluzinierte sie nur. Auf keinen Fall kam Blake mit Trey, Mark und ihren Brüdern auf das Haus zu.
„Scheinbar ist er doch nicht so beschäftigt in Knoxville, dass er nicht auf einen Besuch vorbeikommen kann“, kicherte Rosy und sah Darby wissend an. „Schließlich ist es nur ein Umweg von sechs Stunden.“
Darby bemerkte ihre Schwägerin kaum, nahm kaum Mandys Schweigen wahr – oder dass sie ihrem Blick auswich … Hatte sie gewusst , dass Blake hier war?
Was wollte er hier?
Ihr wurde schwindelig, und das bestimmt nicht wegen der schadstofffreien Farbdunste oder ihrer Schwangerschaft. Der Sauerstoff schien in dem Moment zu verschwinden, als Blake das Zimmer betrat.
Sein Blick begegnete ihrem, und es fühlte sich für sie so an wie das letzte Mal, als sie in Alabama gewesen waren. Er hatte sie gehalten, sie berührt, geküsst und geliebt.
Nur leider war das nur gespielt gewesen. Warum war er also hier?
Warum sah er sie an, als hätte er sie vermisst? Als wollte er sie in die Arme nehmen und küssen, bis sie beide atemlos waren?
Blake wollte Darby in seine Arme nehmen und küssen, bis sie beide atemlos waren, bis sie sich nur noch aneinander festklammern konnten und nie wieder loslassen wollten.
Denn er wollte sie nicht mehr loslassen. Niemals mehr.
Wahrscheinlich war er ein Narr, aber er war trotzdem hier.
In Alabama. Seinem neuen Zuhause.
Nicht, dass er praktisch gesehen, ein Zuhause hatte. Nicht mehr.
Land, ja – dank des Grundstücks, das er mit Mandys Hilfe gekauft hatte. Ein Zuhause, nein.
Aber als er Darby ansah, wusste er, dass er einem Zuhause viel näher war, als er es irgendwo auf der Welt sein könnte.
„Blake?“ Sie trat auf ihn zu, bemerkte, dass alle Augen auf sie gerichtet waren, und stockte. „Was tust du hier?“
„Du hast gesagt, ich
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