Julia Bestseller Band 146
Unwillkürlich schlang sie die Beine um seinen Körper.
Dann ließ er sie aufs Bett gleiten und streifte seine eigenen Kleider ab. Als er nackt und bedrohlich vor ihr stand, empfand sie nur Lust, keine Furcht.
„Leo … bitte“, appellierte sie an seine Vernunft.
„Leo … bitte“, imitierte er sie. „Du hast ja keine Ahnung, was diese Worte in mir auslösen.“
Er kam zu ihr ins Bett und spreizte ihre Beine mit seinen. „Erzähl ja Rico später davon.“
Was als Nächstes passierte, sandte Natasha in eine andere Welt, die nur aus den wundervollsten Sinneseindrücken zu bestehen schien. Sie rief lustvoll seinen Namen und wand sich unter ihm, um die Empfindungen noch zu intensivieren.
Und Leo fuhr einfach fort, sie in dem unglaublichen Schwebezustand zwischen leidenschaftlicher Qual und dem verzweifelten Wunsch nach Erfüllung zu halten. Sobald sie protestieren wollte, erstickte er ihre Worte mit stürmischen Küssen.
Schließlich jedoch konnte auch Leo den Höhepunkt nicht länger herauszögern. Der wütende Ausdruck in seinen Augen wich purem Verlangen.
Die Erlösung durchzuckte Natasha wie ein elektrischer Blitz. Auch Leo reagierte mit derselben Heftigkeit.
Die ganze Sache hatte nur wenige Minuten gedauert, und doch fühlte Natasha sich völlig erschöpft und ausgelaugt.
Leo hingegen wirkte energiegeladen wie immer. Er stieß einen verächtlichen Laut aus und stand auf. Nachdem er seine Kleider aufgesammelt hatte, spazierte er ohne einen Blick zurück aus dem Schlafzimmer.
Noch lange blieb Natasha auf dem Bett liegen. Sie versuchte zu begreifen, was da gerade passiert war. Sie hasste sich, weil sie sich ihm so schnell hingegeben hatte. Und sie verachtete sich, weil sie ihn noch dazu ermutigt hatte.
Als sie endlich die Kraft fand, sich zu bewegen, stand sie auf und zog die ersten Sachen an, die sie zu fassen bekam.
Dann ging sie. Niemand hielt sie auf. Sogar der Wächter sagte nichts, öffnete nur das eiserne Tor für sie.
Leo stand auf der Terrasse und sah ihr nach. Sie hatte sich noch nicht einmal die Zeit genommen, ihre Frisur in Ordnung zu bringen. Und sie trug wieder das verdammte blaue Kostüm.
Er wandte sich ab. Bitterkeit und Schmerz schnürten ihm die Kehle zu. Er trat durch die geschwungene Glastür ins Zimmer und betrachtete das Bett. Auf dem Kopfkissen lag ein Briefumschlag.
„Leo“ stand darauf. Aus Furcht vor dem Inhalt drohten seine Beine, unter ihm nachzugeben. Trotzdem hob er den Umschlag auf.
Ein zufällig vorbeikommendes Taxi nahm Natasha auf. Ein paar Minuten später befand sie sich auf dem Weg zum Flughafen. Erst als sie sich auf dem Sitz zurücklehnte, fiel ihr auf, dass sie zielsicher nach ihrem blassblauen Kostüm gegriffen hatte.
Wie passend, dachte sie. Vielleicht sollte ich es in einer Glasvitrine aufbewahren, damit ich nie vergesse, was für eine Närrin ich gewesen bin. Als Mahnmal dafür, dass alle Männer Lügner und Betrüger sind.
Am Flughafen wimmelte es von Menschen. Ein Platz in einem Flugzeug nach London zu ergattern, erwies sich als unmöglich.
„Vielleicht gibt es kurzfristig eine Stornierung, Kyria Christakis“, sagte der junge Mann von der Reservierungsstelle. „Ansonsten sind alle Plätze für die nächsten zwei Tage ausgebucht.“
„Was ist mit einem anderen Flughafen?“ Ihre Stimme begann zu zittern. Schon konnte sie die ersten Anzeichen einer aufsteigenden Panik spüren. „M … Manchester oder Glasgow. Es spielt wirklich keine Rolle, solange ich irgendwie nach England komme.“
Denn warum soll ich überhaupt nach London zurückkehren? fragte sie sich gerade, als jemand seine Hand auf ihre Schulter legte.
Erschrocken tat Natasha einen Satz zur Seite. In ihren Gedanken war sofort das Bild lebendig, dass diese Hand einem Polizisten gehörte.
Dann sagte jemand: „Das wird nicht notwendig sein.“
10. KAPITEL
Langsam, ganz langsam erkannte Natasha, wer vor ihr stand. Und dann hielt Leo sie auch schon fest in seinen Armen. Unterdessen hob Rasmus ihre Tasche auf.
Bevor sie wusste, wie ihr geschah, war sie von seinen Sicherheitskräften umringt, die sie durch den Flughafen eskortierten. Wohin sie gingen, konnte Natasha nicht sehen.
Türen öffneten sich wie durch Zauberhand. Plötzlich fand sie sich auf der Rollbahn wieder und steuerte auf einen Helikopter zu, dessen Rotorblätter sich soeben in Bewegung setzten.
Ihre Panik entlud sich. „In das Ding steige ich nicht ein.“ Unvermittelt blieb Natasha stehen. Die Sicherheitskräfte
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