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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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kamen ins Straucheln, um einen Zusammenstoß zu verhindern.
    Natasha entzog sich Leos Griff, wirbelte herum und marschierte den Weg zurück, den sie gekommen war. Leo rief ein Kommando, was die kräftigen Männer auseinanderstieben ließ. Blitzschnell hatte er Natasha in die Arme gehoben und trug sie die restlichen Meter zum wartenden Hubschrauber.
    Angesichts der wirbelnden Rotorblätter zog Natasha ängstlich den Kopf ein. Erst als sie auf dem Sitz saß, wagte sie, wieder aufzusehen. In dem Moment, in dem er sie losließ, schlug sie mit den Fäusten auf ihn ein.
    Er ignorierte sie und schloss ihren Sicherheitsgurt. Ihre Schläge prallten wirkungslos an ihm ab.
    „Ich hasse dich“, stieß sie immer wieder hervor. „Ich hasse dich!“
    „Spar dir das für später auf“, sagte er nur. Noch nie hatte sie sein Gesicht so verschlossen gesehen.
    „Warum tust du das?“
    Leo gab keine Antwort, sondern trat einen Schritt zurück. Dafür kletterten nun sechs Sicherheitsmänner in schwarzen Anzügen in den Hubschrauber. Auf einmal fürchtete sie, Leo könne sie an einen entlegenen Ort schicken, wo dann die Männer irgendetwas Schreckliches mit ihr anstellen würden.
    „Leo“, rief sie ängstlich. „Bitte, lass mich nicht allein.“
    Aber er hatte ihr schon den Rücken zugewandt. Ohne ein freundliches Wort ging er um den Helikopter herum und nahm den Platz neben dem Piloten ein.
    Binnen Sekunden befanden sie sich in der Luft und flogen über die in der Sonne glitzernde Ägäis. Natasha schloss die Augen, um die Panik zurückzudrängen. Wenigstens ist Leo bei mir, wiederholte sie immer wieder in Gedanken.
    Leo riskierte einen raschen Blick in den Spiegel, der über den Kontrollinstrumenten im Cockpit angebracht war. Natasha hatte die Augen geschlossen, ihre Unterlippe zitterte, und sie umklammerte wieder ihre Handtasche, als sei sie ihr Rettungsanker. Das blaue Kostüm, die Handtasche, ihr Gesichtsausdruck – alles war genauso wie damals in London, als er sie auch praktisch entführt hatte.
    Abgesehen von ihrer Frisur. Ihr Haar war nicht hochgesteckt, sondern umspielte in weichen Wellen ihr bleiches und wunderschönes Gesicht.
    Der Flug dauerte nicht lange. Sie landeten, als die Sonne gerade unterging und den Himmel in ein rotgoldenes Licht tauchte.
    Kaum hatten sie den Boden berührt, da zerrte Natasha auch schon an ihrem Sicherheitsgurt. Rasmus war ihr beim Aussteigen behilflich. Auf zitternden Beinen blieb sie neben dem Hubschrauber stehen.
    Leo eilte zu ihr. Er sah genau wie der dunkle Fremde aus, für den sie ihn früher immer gehalten hatte.
    Er braucht eine Rasur, fiel ihr auf. Und er trug dieselben Kleider, die er im Schlafzimmer aufgesammelt hatte.
    Sie verspürte ein flaues Gefühl im Magen, das sie im Augenblick allerdings nicht weiter ergründen wollte.
    „Sollen wir?“, fragte er und trat einen förmlichen Schritt zur Seite, eine schweigende Aufforderung, vorauszugehen.
    Sie bogen um eine Hecke und standen unvermittelt vor einer zweistöckigen Villa mit von der Sonne ausgebleichten, weißen Wänden. Keine Haushälterin kam, um sie zu begrüßen. Und die Leibwächter schienen einfach verschwunden zu sein.
    Leo öffnete die Eingangstür und führte sie durch einen in Pastelltönen gehaltenen Flur in ein Wohnzimmer, wie man es normalerweise nur in Magazinen zu sehen bekam.
    „Wo sind wir?“, konnte Natasha sich nicht verkneifen zu fragen. Neugierig schaute sie sich um. Dieses Haus unterschied sich völlig von Leos anderen Domizilen, die sie bereits kennengelernt hatte.
    Nichts erinnerte an die schwere antike Einrichtung des Londoner Stadthauses, ebenso wenig wie an die ultramoderne Innenarchitektur der Villa in Athen.
    Nein, dieses Haus bot eine sehr klassische Art von Luxus. Großformatige Gemälde hingen an den Wänden und die handgefertigten Möbel mussten ein Vermögen gekostet haben.
    „Auf meiner Inselzuflucht.“
    Meinte er damit etwa die gesamte Insel?
    Unter anderen Umständen wäre Natasha durchaus beeindruckt gewesen, aber sie weigerte sich, sich von irgendetwas, was er tat oder sagte, beeindrucken zu lassen.
    Ganz still blieb sie neben der Tür stehen, die Handtasche fest gegen die Brust gepresst. „Ist das hier mein neues Luxusgefängnis?“, fragte sie mit eisiger Stimme.
    „Nein.“ Leo schlenderte quer durch das Zimmer, um sich einen Drink einzuschenken.
    „Heißt das, ich kann gehen, wann immer ich will?“
    „Nein“, sagte er noch einmal.
    „Dann ist es ein Gefängnis.“ Sie

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