JULIA COLLECTION Band 07
Hemd aufzuknöpfen, als würde sie das jeden Tag machen. „Du wirst dir eine Erkältung holen, wenn du dir keine trockenen Sachen anziehst.“
Sawyer nickte. „Ja, zieh dich um. Und nimm Misty mit. Vielleicht kannst du sie ja zur Vernunft bringen.“
Morgan stand still, während sie ihm das Hemd auszog. „Was hast du denn jetzt wieder gemacht, Malone?“
Sawyer ließ sie nicht antworten, sondern wedelte mit einigen Geldscheinen vor Morgans Nase herum. „Sie will dafür bezahlen, dass sie hier wohnt.“
Morgans Miene verfinsterte sich. „Ich dachte, das hätten wir längst geklärt.“
Misty nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her. „Ich will kein Schnorrer sein. Wenn ich bleibe, muss ich mich auch beteiligen. Ich habe fast jeden Tag hier gegessen …“
Morgan ließ sich von ihr hinausführen, weg von den anderen. Doch sobald sie außer Sicht waren, drängte er Misty gegen die Wand und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. „Du hast mir gefehlt“, flüsterte er.
Sie schlang ihm die Arme um den Nacken und lächelte. „Ich habe mich schon gewundert. Ich dachte, du würdest viel früher nach Hause kommen.“
„Ich musste einen Kurs halten. Eine Frau hat sich dabei verletzt. Und dann entdeckte ich den Welpen.“ Er stöhnte. „Das war vielleicht ein hektischer Tag.“ Er führte sie in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. „Ich ziehe mich nur rasch um, dann fahren wir zum Haus.“
„Was war das für ein Kurs?“, wollte sie wissen, während er sich ein Handtuch schnappte.
„Ich unterrichte an zwei Freitagen im Monat ein paar Frauen in Selbstverteidigung. Vor allem die Frauen, die als Führerinnen in den Naturschutzgebieten in den Bergen arbeiten. Manchmal sind sie mit einem Mann allein dort oben. Daher müssen sie wissen, wie sie sich im Notfall verteidigen können.“
„Und eine von ihnen hat sich heute verletzt?“ Misty klang besorgt.
„Ja, aber nicht beim Training. Ich bin sehr vorsichtig mit ihnen. Außerdem benutzen wir die Turnmatten. Nein, sie rutschte beim Verlassen der Turnhalle auf den Eingangsstufen aus und verstauchte sich den Knöchel. Da sie nicht mehr fahren konnte, habe ich sie ins Krankenhaus gebracht. Anschließend musste ich ihren Mann abholen, weil sie nur einen Wagen haben, und der stand noch an der Turnhalle. Das einzig Gute dabei war, dass ich dadurch den Welpen entdeckt habe. Ich wollte der Frau gerade aufhelfen, als ich ihn winseln hörte.“
„Dann hast du sie also beide mitgenommen und ihnen geholfen?“
„Na ja, das hätte doch jeder getan.“
„Offenbar nicht, sonst wäre der kleine Hund nicht dort gelandet.“ Sie ging zu ihm und legte ihre Hand auf seine nackte Brust. „Ich glaube, du versuchst nicht nur, ständig die Kontrolle zu haben. Viel wichtiger ist es dir, dich um jeden zu kümmern.“
Morgan kickte seine nassen Schuhe fort und gab ihr einen Kuss. Ihre Hand auf seiner nackten Haut machte ihn verrückt. „Lass mich nur schnell neue Sachen anziehen, damit wir von hier verschwinden können“, sagte er mit vor Erregung heiserer Stimme.
Sie nickte und setzte sich auf die Bettkante. Wenn sie ahnen würde, welche Wirkung sie auf ihn hatte, hätte sie seine Selbstbeherrschung nicht auf die Probe gestellt. Morgan zog eine Schublade auf und nahm Jeans und Socken heraus. Er wollte gerade den Reißverschluss seiner Hose öffnen, als sie fragte: „Bin ich auch nur jemand, um den du dich kümmerst?“
Er hielt inne. „Wie meinst du das?“
Sie zuckte die Schultern und sah rasch zur Seite, als er den Reißverschluss seiner Hose herunterzog. „Anfangs wolltest du, dass ich verschwinde. Dann warst du der Meinung, ich sollte bleiben. Ich frage mich, ob du dich nur deshalb um mich sorgst, weil du gar nicht anders kannst, als anderen zu helfen.“
„Wie kommst du denn darauf?“
„Gabe hat mir von der Frau mit dem platten Reifen erzählt. Er meinte, du würdest ständig anderen Leuten helfen.“
„Gabe redet zu viel.“ Morgan schlüpfte in die trockenen Jeans und setzte sich zu Misty aufs Bett, um sich Socken und Schuhe anzuziehen. Er spürte, wie sie ihn beobachtete, während er mit finsterem Gesicht das Handy einsteckte und sich ein schwarzes T-Shirt überzog. „Willst du noch immer mit in mein Haus kommen?“
Sie schaute auf ihre Hände herunter, und ihre seidigen dunklen Haare verbargen ihr Profil. Sie wirkte ein wenig nervös. „Wenn du es willst.“
Morgan umfasste ihr Kinn und schob sanft ihren Kopf zurück, damit sie ihn
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