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JULIA COLLECTION Band 07

JULIA COLLECTION Band 07

Titel: JULIA COLLECTION Band 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LORI FOSTER
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nehmen sie mit ins Haus, oder?“
    „Sieht ganz so aus.“ Falls sie unterwegs nicht wieder zu Bewusstsein kam, würde er sie ins Krankenhaus bringen. Er würde entscheiden, was zu tun war, sobald er das Ausmaß ihrer Verletzungen untersucht hatte. Doch eins nach dem anderen. Zuerst musste er sie aus dem Wagen und dem kalten Wasser herausbekommen.
    Zum Glück waren sie nicht allzu weit vom Haus entfernt. Sawyer besaß fünfundzwanzig Hektar Land, dicht mit Bäumen, Büschen und Wildblumen bewachsen. Ein langer Abschnitt des Sees, der schmal wie ein Fluss war, gehörte zum hinteren Ende seines Besitzes. Die fünf Hektar, die das Haus umgaben und an den See grenzten, bestanden aus Rasen. Ein unbefestigter Weg, auf dem sie oft mit dem Pick-up an den See fuhren, um zu schwimmen oder zu angeln, schlängelte sich zu der kleinen Bucht hinunter. Heute waren sie hergefahren, um den Zaun zu reparieren.
    Ein schiefes Lächeln erschien auf Sawyers Gesicht. Dank der Lady war die Reparatur des Zaunes nötiger denn je.
    Vorsichtig schob er einen Arm unter ihre Beine und einen hinter ihren Rücken. Ihr Kopf fiel an seine nackte, schweißbedeckte Schulter. Ihr Haar war honigblond, mit einigen von der Sonne gebleichten helleren Strähnen, die ihr Gesicht einrahmten. Es duftete nach Sommer und Sonne. Sawyer atmete unwillkürlich tief ein. Ihr Haar war so lang, dass es über den Sitz schleifte, als er sie aus dem Wagen hob. „Schnapp dir ihre Handtasche und die Wagenschlüssel. Dann hol das Hemd, das ich beim Zaun gelassen habe.“ Er musste sie unbedingt zudecken, und zwar nicht nur wegen der Kälte des Wassers.
    Fast schämte er sich, es zuzugeben, doch er hatte sofort bemerkt, dass ihr weißes T-Shirt durch das Wasser so gut wie durchsichtig geworden war. Außerdem trug sie keinen BH.
    Auch mit klitschnasser Kleidung wog die Frau fast nichts. Trotzdem war es schwer, mit ihr auf dem Arm die Böschung hinaufzusteigen, ohne sie noch mehr durchzuschütteln. Eine ihrer Sandaletten hatte sie im Autowrack verloren, die andere fiel jetzt ins Wasser. Der Schlamm quietschte unter Sawyers Stiefeln und bot nur unsicheren Halt. Casey watete zunächst voraus und hielt dann Sawyers Ellbogen, um ihn zu stützen. Sobald sie alle an der grasbewachsenen Uferböschung waren, rannte Casey los, um das Hemd zu holen. Er half Sawyer, es ihr um die Schultern zu legen, wobei Sawyer sie so an seine Brust gedrückt hielt, dass der Anblick ihres durchsichtigen T-Shirts seinen Sohn nicht in Verlegenheit bringen konnte.
    „Soll ich fahren?“ Casey lief ohne zu stolpern rückwärts und ließ die Frau nicht aus den Augen.
    „Ja, aber langsam. Fahr nicht unnötig durch Schlaglöcher, verstanden?“
    Casey lernte gerade erst das Fahren und nutzte jede Gelegenheit, um sich hinters Steuer zu setzen.
    „Kein Problem, ich werde …“ Er verstummte, da die Frau sich bewegte und eine Hand an die Stirn hob.
    Sawyer blieb stehen, betrachtete ihr Gesicht und wartete darauf, dass sie vollständig zu Bewusstsein kam. „Ganz ruhig.“
    Sie hatte lange, dichte Wimpern, die jetzt flatterten, bevor sie die Augen langsam öffnete und direkt in seine sah. Ihre waren von einem tiefen Blau.
    Mehrere Dinge gleichzeitig wurden Sawyer bewusst: ihr beschleunigter Atem an seinem Hals, ihre festen Oberschenkel an seinen nackten Armen, ihre Brüste, die sich durch den nassen Baumwollstoff des T-Shirts an seine Brust schmiegten. Er fühlte den gleichmäßigen Herzschlag der Frau und wie sich ihr Körper anspannte. Ein sinnlicher Schauer durchlief ihn, was angesichts der Umstände eine völlig unpassende Reaktion war. Schließlich war er Arzt und nahm normalerweise eine Frau nicht einmal als solche wahr, wenn medizinische Hilfe erforderlich war.
    Doch jetzt tat er es unwillkürlich. Diese Frau in den Armen zu halten war etwas ganz anderes, und er reagierte nicht wie ein Arzt auf sie, sondern wie ein Mann. So etwas war ihm noch nie passiert, und es verwirrte ihn und machte ihn beinah verlegen. Einen Moment lang, während sie sich ansahen, war es ganz still.
    Und dann gab sie ihm eine Ohrfeige.
    Obwohl sie völlig kraftlos war und ihre Hand ihn kaum streifte, war Sawyer so perplex, dass er sie um ein Haar fallen gelassen hätte. Während Casey verblüfft zusah und keine Anstalten machte, ihm zu helfen, hatte Sawyer Mühe, mit der zappelnden Frau auf dem Arm das Gleichgewicht zu behalten.
    Aus reinem Selbstschutz stellte er sie auf den Boden, musste sie jedoch festhalten, da sie schwankte.

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