JULIA COLLECTION Band 15
komme gleich wieder.“
„Was hast du vor?“, erkundigte er sich.
„Gar nichts“, behauptete sie, ließ ihn stehen und ging zurück ins Haus. Destiny hatte sich nicht von der Stelle gerührt. „Alles in Ordnung?“, fragte Kathleen besorgt. „Kann ich etwas für Sie tun?“
Destiny versuchte vergeblich zu lächeln. „Nein, meine Liebe, Sie können nichts tun.“
„Dieser Mr. Harcourt war Ihnen sehr wichtig, nicht wahr?“
„Er war die Liebe meines Lebens“, gestand Destiny traurig.
„Das wissen Ihre Neffen aber nicht?“
„Nein. Ich sah keinen Sinn darin, ihnen davon zu erzählen. Als ich in die Staaten zurückkam, um mich um die Jungs zu kümmern, war alles zu Ende.“
„Vielleicht könnten Sie das endlich erklären.“
Destiny schüttelte den Kopf. „Die drei sollten nie denken, ich hätte für sie ein Opfer gebracht. Früher hätte es sie belastet, und nun gehört es der Vergangenheit an.“
„Es sieht aber nicht so aus, als wäre Mr. Harcourt Ihrer Meinung.“
„Wie meinen Sie das?“, fragte Destiny erstaunt.
„Ben könnte recht haben. Sie könnten der Grund sein, warum Mr. Harcourt sich gegen Richard stellt. Darüber sollten Sie nachdenken.“
Destiny seufzte. „Vielleicht haben Sie recht.“
„Und wenn es so wäre?“
„Dann würde ich mich mit William beschäftigen“, versicherte Destiny entschlossen.
„Sollten Sie Beistand brauchen, lassen Sie es mich wissen“, bot Kathleen lächelnd an.
„Danke, dass Sie mir geholfen haben zu erkennen, was ich tun muss“, erwiderte Destiny. „Könnten Sie dieses Gespräch für sich behalten? Mir wäre es lieber, wenn Ben und die anderen nichts von meinen Absichten wissen, bis ich entscheide, was ich unternehmen werde.“
„Die anderen könnten Ihnen helfen“, schlug Kathleen vor, weil es ihr nicht gefiel, dass sie Geheimnisse vor Ben haben sollte.
„Ich liebe meine Neffen, Kathleen“, entgegnete Destiny lachend, „aber in einer solchen Situation würden sie mir nicht helfen, sondern mir nur entsetzlich auf die Nerven gehen.“
„Ungefähr so wie Sie ihnen, wenn Sie sich in ihr Leben einmischen?“
„Genau“, bestätigte Destiny trocken. „Schließlich habe ich sie erzogen.“
Ben war nicht glücklich, als Kathleen sich weigerte, über die Unterhaltung mit Destiny zu sprechen. „Vertraulich“, erklärte sie lediglich.
„Aber ich wollte doch, dass Sie mit ihr sprechen“, wandte er ein.
„Und ich habe Ihnen geraten, sich selbst um die Sache zu kümmern. Sie haben ja gesehen, was Sie erreicht haben. Destiny hat nichts über diesen Harcourt verraten.“
„Sie hat immerhin zugegeben, dass sie ihn kennt“, wandte Ben ein.
„Das haben Sie schon vorher gewusst, und mehr haben Sie nicht erfahren.“
„Sie schon?“
„Vertraulich“, wiederholte Kathleen.
„Ich wette, Richard bringt Sie zum Reden.“
„Kaum.“
„Oder Melanie.“
Kathleen lachte. „Auch nicht. Geben Sie auf, Ben.“
„Ich könnte mir überlegen, ob ich Ihnen nicht doch einige meiner Bilder zeige“, lockte er.
„Wir haben eine Wette abgeschlossen, die ich gewinnen werde. Ich sehe zumindest ein Bild, sobald Sie zusammen mit Richard das Kinderzimmer tapezieren. Es sei denn, Sie halten sich nicht an die Abmachung.“
„Selbstverständlich tue ich das“, beteuerte er.
„Haben Sie vielleicht noch etwas anzubieten?“, erkundigte sie sich vergnügt.
„Im Moment nicht, aber ich komme darauf zurück.“
„Ja, das kann ich mir denken.“ Kathleen lächelte. „Es ist schön zu wissen, dass jetzt ich etwas habe, was Sie haben möchten.“
„Sie sind hinterhältig, wissen Sie das?“, hielt er ihr vor.
„Natürlich.“
„Wahrscheinlich mag Destiny Sie deshalb.“
„Das ist einer der Gründe“, bestätigte Kathleen. „Die anderen Gründe haben mit ihrem unmöglichen Neffen zu tun, den sie unbedingt verheiraten möchte.“
Es überraschte Ben, dass sie darüber scherzen konnte. „Ich dachte, Sie würden diese Vorstellung so schrecklich finden wie ich.“
„Vielleicht gewöhne ich mich allmählich daran.“
„Das ist nicht Ihr Ernst“, rief er betroffen.
Kathleen lachte und tätschelte seine Hand. „Keine Panik. Ich fühle mich zwar geschmeichelt, dass ich als Ihre Frau infrage käme, aber ich bin nicht interessiert.“
Das hätte Ben beruhigen sollen, doch stattdessen kam es ihm so vor, als hätte ihm jemand einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf gegossen.
„Na, ihr zwei seht vielleicht fröhlich drein“, stellte
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