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JULIA COLLECTION Band 15

JULIA COLLECTION Band 15

Titel: JULIA COLLECTION Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHERRYL WOODS
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sagen“, antwortete Kathleen. „Sie haben keine Ahnung, wie schwer es mir fällt, daran zu glauben. Aber allmählich schaffe ich es, und das verdanke ich Ben und Ihnen allen.“
    „Dahinter steckt vermutlich eine schwierige Geschichte“, bemerkte Beth neugierig.
    „Ja“, räumte Kathleen ein, „aber es lohnt sich nicht, sie zu wiederholen. Sie gehört endgültig der Vergangenheit an.“
    „Gut für Sie“, meinte Melanie.
    „Weiß Ben denn Bescheid?“, wollte Destiny wissen.
    „Ja.“
    „Trotzdem ist er weggegangen, obwohl er wusste, dass Sie sich dann im Stich gelassen fühlen?“, fragte Destiny empört. „Was ist mit dem Jungen bloß los? Ich muss noch mal mit ihm reden. Irgendwie muss ich ihn zur Vernunft bringen.“
    Kathleen fing einen entschlossenen Blick von Destiny auf und ahnte, dass Ben eine harte Lektion bevorstand.
    Seit diesem Zusammentreffen waren nun schon zwei Tage verstrichen, ohne dass Kathleen von Destiny oder Ben etwas gehört hätte. Allmählich fragte sie sich, ob Destiny nichts erreicht hatte. Aber vielleicht war ja auch alles aus und vorbei, weil Ben es so beschlossen hatte.
    Ben hatte sich in sie verliebt. Daran zweifelte sie nicht. Er gab das sogar zu, war jedoch nicht bereit, danach zu handeln. Er suchte nicht die dauerhafte Bindung, nach der sie sich inzwischen sehnte. Und letztlich war ein Eingeständnis, das zu nichts führte, wertlos.
    Seufzend versuchte Kathleen, sich auf die Tageseinnahmen zu konzentrieren, doch die Zahlen verschwammen vor ihren Augen. Sie musste raus aus der Galerie und spazieren gehen oder vielleicht sogar laufen.
    Sie musste aufs Land fahren.
    Nein. Sie seufzte erneut. Das war das Letzte. Es wäre albern, dumm und zwecklos gewesen, Ben auch nur in die Nähe zu kommen.
    Trotzdem stieg sie am Schluss in den Wagen und fuhr nach Middleburg. An der Zufahrt zur Farm meldete sich jedoch endlich ihr Stolz. Sie fuhr weiter, wendete und beschimpfte sich selbst, weil sie seit der Highschool nichts auch nur annähernd so Unreifes und Absurdes getan hatte.
    Verärgert über dermaßen viel Feigheit, bog sie dann aber doch in die Zufahrt, um ein klärendes Gespräch mit Ben zu führen. Das Atelier und das Haus waren jedoch stockdunkel, und Bens Wagen war nirgendwo zu sehen.
    Wenn er nicht zu Hause blieb und sich grämte, konnte sie auch wieder in die Stadt fahren, die Galerie öffnen und auf Kunden hoffen, die in letzter Minute ein Weihnachtsgeschenk kauften.
    Schließlich fuhr sie jedoch nach Hause, weil sie jetzt nur noch ein Bad, warme Milch und ihr leeres Bett brauchte. Und wenn sie Glück hatte, würde Ben sich aus ihren Träumen heraushalten.
    Nach Destinys Besuch zwang Ben sich, nach Middleburg zu fahren, etwas zu essen und ein Bier zu trinken. Danach wurde er die ganze Nacht über von Träumen gequält, in denen er immer wieder eine Landschaft zu malen begann, am Schluss aber jedes Mal das Bild einer ganz bestimmten Frau unter seinen Pinselstrichen entstand.
    Als sein Bruder um sieben Uhr morgens anrief, war Ben dafür absolut nicht in der Stimmung.
    „Du solltest einen Blick in die Zeitung werfen“, riet Mack ohne Einleitung.
    „Warum?“
    „Destiny und Pete Forsythe haben wieder zugeschlagen.“
    „Wovon redest du?“, murmelte Ben, wurde aber sehr schnell wach.
    „Hol die Zeitung ins Haus, und dann kannst du mich anrufen, wenn du dich austoben willst. Ich habe das Gleiche durchgemacht. Also bist du meines Mitgefühls sicher. Das gilt auch für Richard. Destiny ist wieder mal zu ihrer Höchstform aufgelaufen.“
    Ben zog eine alte Jeans an und lief fluchend nach unten. Er ahnte schon, was auf ihn wartete, als er Forsythes Klatschkolumne aufschlug. Destiny hatte den Journalisten bereits früher als Boten benützt, wenn alle anderen Tricks versagt hatten. Indem sie den Großraum Washington über eine Carlton-Romanze informierte, die sich nicht nach ihren Wünschen entwickelte, wollte sie den Beteiligten einen Stoß versetzen. Diese Logik hatte Ben zwar bisher nicht verstanden, aber bei Richard und Mack hatte es funktioniert.
    Mit Zittern und Bangen schlug er die Zeitung auf und fand sofort die Schlagzeile. „Kunsthändlerin umwirbt zurückgezogen lebenden Carlton-Erben“, las er laut.
    Sucht Kathleen Dugan, Kunstexpertin aus Alexandria und dafür bekannt, neue Talente zu entdecken, vielleicht mehr als Gemälde, die sie in ihrer angesehenen Galerie ausstellen kann? Es heißt, dass sie dieses Mal höhere Ziele anstrebt, womöglich gar eine Ehe.
    Ben

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