Julia Collection Band 27
ihn. „Du meine Güte, Travis, er hat sie ihnen weggenommen, um sie auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.“
10. KAPITEL
Travis’ Herz raste, als er Natalie hochhob und mit ihr zur Treppe ging. Er brauchte sie nicht erst zu fragen, um zu wissen, dass ihr Gedächtnis wiedergekehrt war. Die Ereignisse, die sie erlebt hatte, waren schlimmer, als einer von ihnen sich hatte vorstellen können.
„Die Telefonleitung im Stall ist durchtrennt worden!“, rief er Mose über die Schulter zu. „Geh zu den Jungs und sag ihnen, dass sie dem Tierarzt bei der Stute helfen müssen. Bleib bitte auch dort und warte auf die Polizei.“
Mose sah ihn verwirrt an. „Die Polizei kommt her? Warum das?“
„Billy und Juan werden es dir erklären.“
Travis trug Natalie in sein Schlafzimmer. Sie war schrecklich aufgeregt, und er hatte das ungute Gefühl, dass es noch schlimmer werden würde, bevor sie sich erholte. Er wollte nicht riskieren, dass sie das Baby störten. Mit mehr als einem weiblichen Wesen, das durcheinandergeraten war, konnte er es nicht aufnehmen, und im Moment brauchte Natalie ihn definitiv mehr als Autumn.
„Es wird alles gut, Darling.“ Er hielt sie fest an sich gepresst, als er sich auf einen großen Sessel setzte. „Du und das Baby, ihr seid sicher. Ich verspreche dir, dass ich nicht zulassen werde, dass jemand euch etwas antut.“
Als ihr Schluchzen langsam verebbte, schmiegte sie sich zitternd an ihn. „Himmel, Travis, er wollte Autumn verkaufen.“
Travis gefror das Blut in den Adern. Jemand hatte versucht, seine Tochter zu rauben, um sie dann zu verkaufen?
Er bemühte sich, ruhig zu bleiben, und umschloss Natalies Gesicht mit beiden Händen. Die wahnsinnige Angst, die er in ihren Augen sah, war fast zu viel für ihn.
„Darling, ich möchte, dass du einmal tief Luft holst und alles von Anfang an erzählst“, sagte er, sorgsam darauf bedacht, ruhig zu klingen. Im Augenblick konnte sie keinen Mann gebrauchen, der so wütend war, dass er am liebsten einen Panzer mit bloßen Händen auseinandergenommen hätte. „Sag mir den Namen des Arztes.“
„Dr. Roman Birkenfeld.“ Sie zitterte immer noch. „Kurz nachdem ich meinen Job im Restaurant verloren hatte, musste ich zu einer ärztlichen Untersuchung. Ich habe dann gefragt, ob es in der Birkenfeld-Geburtsklinik möglich ist, meine Kosten für die Geburt in Raten zu zahlen.“ Natalie schloss für einen Moment die Augen, als wollte sie sich wappnen für das, was sie nun erzählen musste. „Als Birkenfeld hörte, dass ich keine Arbeit hatte, bot er mir eine Stelle als Sekretärin und Rezeptionistin in der Klinik an.“ Sie erschauderte. „Aber es hat nicht lange gedauert, bis ich merkte, dass etwas nicht in Ordnung war.“
„Was hast du herausgefunden, Darling?“
Travis wusste, dass es für sie unheimlich schwer war, sich an all die Ereignisse zu erinnern, die sie dazu gebracht hatten, zu ihm zu flüchten. Doch sie musste es aussprechen, um die Sache verarbeiten zu können. Und er brauchte so viele Informationen wie möglich, damit die Mitglieder des Clubs der Sache nachgehen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen konnten.
„Die Anzahl der Babys, die während der Geburt starben, war alarmierend hoch“, sagte Natalie mit zittriger Stimme. „Drei waren es allein in einer Woche – alle aufgrund von Komplikationen während der Geburt, und immer bei alleinstehenden Frauen, die keine Familie hatten.“
„Hat keine der verheirateten Frauen ihr Baby verloren?“ Er wusste im Grunde nichts über die Sterblichkeitsrate bei Babys, aber selbst er konnte sich ausrechnen, dass dieser Prozentsatz nicht in Ordnung war.
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, es war schon seit fast einem Jahr nicht mehr vorgekommen, dass eine verheiratete Frau ihr Kind in der Klinik verloren hatte.“
„Ich dachte, es dürften nur Frauen mit normalem Risiko überhaupt in Geburtskliniken ihre Babys bekommen. Und wenn eine Frau Probleme bekommt, dass sie dann in ein Krankenhaus transportiert wird.“
„Während ich dort gearbeitet habe, ist das auch mit den wenigen verheirateten Frauen geschehen, bei denen während der Geburt Komplikationen auftraten.“ Natalie dachte einen Augenblick lang nach. „Und ich erinnere mich auch daran, dass ein oder zwei ledige Mütter wegen Komplikationen ans Krankenhaus überwiesen wurden. Aber die anderen Babys starben angeblich während der Geburt – und zwar aufgrund von Komplikationen in letzter Minute.“
Travis runzelte die
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