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Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Herter
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einem Schaufenster auftreten sieht. Es wird ihn in Verlegenheit bringen. Oh! Wieso ich? Wieso ausgerechnet ich? Ich bin doch gar keine aufregende Erscheinung. Ich bin nicht gerade sexy mit meinem langweiligen braunen Haaren und der durchschnittlichen Oberweite. Warum soll ausgerechnet ich ins Schaufenster?“
    „Peter?“ Jennifer hatte die Nummer der Universität von Illinois gewählt, wo Peter angestellt war.
    „Jennifer?“
    „Ja, ich bin’s. Tut mir leid, falls ich störe. Aber ich habe gerade Kaffeepause und kann nur kurz sprechen. Hast du heute Abend Zeit? Ich muss etwas mit dir besprechen.“
    „Hm.“ Sie hörte Peter in seinem Terminkalender blättern. „In der Tat habe ich Zeit. Gut. Soll ich dich gegen 18 Uhr abholen, oder musst du heute länger arbeiten?“
    „Heute nicht, aber demnächst ja.“
    „Ist alles in Ordnung? Du klingst verärgert.“
    „Nur ein wenig. Aber du wirst dich vielleicht aufregen.“
    „Tatsächlich?“ Seine Stimme klang tief und Respekt einflößend wie immer, aber es schwang Besorgnis mit. „Wenn es so ernst ist, kann ich dich auch schon zum Mittagessen treffen.“
    „Nett von dir, aber ich habe keine Zeit. Ich muss mit meinem obersten Boss essen.“
    „Charles Derring?“
    „Ja. Er hat mir heute Morgen eine Nachricht geschickt. Aber ich habe jetzt keine Zeit mehr. Wir sehen uns um 18 Uhr.“
    Jennifer hängte ein und nahm einen Schluck Kaffee, bevor sie in den Pausenraum zurückkehrte. Sie seufzte und setzte sich zu ihren Kolleginnen, die sich, wie meistens, über ihre Kinder und Enkel unterhielten.
    Jennifer achtete nicht auf die Gespräche. Sie musste immer daran denken, wie sehr Peter ihr Auftritt missfallen würde. Er hatte ja sogar Vorbehalte dagegen, dass sie überhaupt in einem Kaufhaus arbeitete. Immerhin hatte sie zwei Jahre lang das College besucht, und Peter versuchte immer, sie davon zu überzeugen, ihr Studium wieder aufzunehmen und sich einen richtigen Job zu suchen. Sie hatten schon öfters darüber gestritten, aber er schien von ihrem Argument, durchaus Aufstiegsmöglichkeiten bei Derring’s zu haben, nicht beeindruckt zu sein.
    Wenn sie ihm nun erzählte, dass sie als Mannequin im Schaufenster auftreten sollte, würde sie nur seine Vorurteile bestätigen. Sie musste sich also genau überlegen, wie sie ihm die Neuigkeit beibrachte.
    Ihre letzte Hoffnung war, Charles beim Mittagsessen zu bitten, eine andere für diese Aufgabe auszuwählen. Immerhin pflegten sie trotz allem einen freundschaftlichen Umgang. Und obwohl er sie für prüde hielt und meinte, dass sie das Leben viel zu ernst nehme, spürte sie doch, dass er sie gut leiden konnte. Charles mochte zwar etwas wild und verrückt sein, genauso wie er reich und mächtig war, was sie sich immer wieder vor Augen führen musste, aber er hatte das Herz auf dem rechten Fleck. Manchmal jedenfalls. Es war also einen Versuch wert.

2. KAPITEL
    Es war kurz vor Mittag, als Jennifer, die gerade Gläser auf einem Regal umarrangierte, bemerkte, dass Charles in ihrer Nähe stand und sie beobachtete.
    „Fleißig wie immer“, stellte er trocken fest. Er trug einen teuren Nadelstreifenanzug und hatte sein blondes Haar straff nach hinten gekämmt. Wie immer verbreitete er auf eine unaufdringliche Art und Weise den Eindruck, einer der bestgekleideten Männer des Planeten zu sein. Er schien es selbst kaum zu bemerken, und Jennifer hatte noch nie das Gefühl gehabt, dass er sich absichtlich in Schale geworfen hätte. Er sah einfach nur umwerfend gut aus mit seinem netten Gesicht, dem kräftigen Kinn und den heiteren, blauen Augen. Fast schien es unfair, dass jemand so Attraktives auch noch Millionär war. Ganz abgesehen davon, dass er der jüngste Kaufhausdirektor aller Zeiten in Chicago war.
    „Das mache ich nur, um meine Abteilungsleiterin zu beeindrucken“, gab sie frech zurück. Doch dann beschloss sie, ihn respektvoller zu behandeln, denn immerhin war er ihr oberster Chef.
    Charles räusperte sich, als wollte er etwas sehr Wichtiges sagen. „Ich mag es eigentlich, wenn meine Angestellten so viel Einsatz zeigen. Aber in deinem Fall wäre es mir lieber, dich einmal faulenzen zu sehen, nur um sicher zu sein, dass du wirklich ein menschliches Wesen bist.“
    „Wird das wieder ein Vortrag darüber, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht?“ Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie Charles sie während seiner Zeit in der Haushaltswarenabteilung immer ein wenig hatte bremsen wollen.
    „Möchtest du denn

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