Julia Collection Band 55 (German Edition)
warten, weil ich deine Privatadresse nicht habe. Glücklicherweise hattest du heute nicht geschlossen.“ Er küsste sie auf die Stirn.
Penelope konnte es immer noch nicht ganz fassen. „Es fällt mir einfach schwer, dir zu glauben. Du hast mich schon einmal getäuscht, als du vorgabst, arm zu sein. Täuscht du mich jetzt vielleicht wieder, indem du vorgibst, Millionär zu sein? Woher hattest du nur all die Zeit, wenn du doch arbeiten musstest?“
„Als du eingewilligt hast, bei mir zu leben, habe ich mir Urlaub genommen. Erinnerst du dich noch an den Morgen nach unserer ersten Liebesnacht in der Ferienwohnung? Als ich so eilig aufbrechen musste? Da hatte ich ein Meeting mit meinen Angestellten. Die haben sich vielleicht gewundert, als ich zu spät kam, denn ich bin für meine Pünktlichkeit bekannt.“
Sie erinnerte sich, und ihr Herz schlug höher. „Was war in den Geschäften und Lokalen los, wo es alles immer zur Hälfte oder umsonst gab? Hast du da etwas mit zu tun?“
Er grinste. „Ich habe Sophie gebeten, dir alles zur Hälfte zu verkaufen, und die Differenz später beglichen. Ich wollte, dass du dir die Sachen kaufen kannst, ohne auf dein Geld achten zu müssen. Der Chef des italienischen Restaurants ist ein uralter Freund von mir. Ich schicke ihm immer haufenweise Touristen, und er lädt mich zum Dank zum Essen ein. Ich habe es immer gehasst, wenn du mich angesehen hast, als ob ich obdachlos wäre. Ich hätte dir gern alles erzählt, aber das Zerwürfnis mit meinem Vater hat mich davon abgehalten. Es tut mir leid.“
„Hast du eine Visitenkarte von deinem Unternehmen?“
„Sicher.“ Craig holte seine feine, lederne Brieftasche heraus und öffnete sie. Dabei achtete er nicht auf das Papier, das zu Boden fiel.
Penelope bückte sich und hob es auf.
„Bitte“, sagte er und hielt ihr seine Visitenkarte hin.
Sie war aus teurem Büttenpapier, und er wurde als Präsident und Geschäftsführer von „Sunshine Snorkeling Cruises“ genannt.
Penelope erinnerte sich, Werbung dieser Firma in ihrem Hotelzimmer vorgefunden zu haben. „Das bist du?“
„Das bin ich.“
Sie gab ihm die Visitenkarte zurück und betrachtete das Papier, das sich als Zeitungsausschnitt erwies. „Du hast einhunderttausend Dollar gestiftet? Wahnsinn …“
„Ein Freund und Mitarbeiter von mir hat das ausgeschnitten. Ich hatte nicht erwartet, dass sie gleich eine Zeitungsmeldung daraus machen.“
Penelope brach in Gelächter aus und konnte nicht wieder aufhören, bis ihr die Tränen über die Wangen liefen.
„Was hast du?“, fragte Craig besorgt.
„Entschuldige.“ Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Und ich dachte, ich müsse dich unterstützen.“
„Das wirst du auch – aber nicht finanziell. Du wirst das Licht meines Lebens sein. Und du wirst glücklich werden, Penelope – ob du es glaubst oder nicht.“
„Langsam fange ich an, daran zu glauben.“ Sie schniefte. „Womit habe ich so viel Glück verdient?“
„Ich bin der Glückliche. Wollen wir essen gehen? Du solltest wirklich etwas essen, so blass, wie du immer noch bist. Und wenn wir zurückkommen, fangen wir an, den Laden aufzulösen.“
Versonnen schaute sie sich in ihrem Geschäft um. „Ich habe so sehr im immer gleichen Trott gelebt. Du hast mir eine völlig neue Welt eröffnet. Ich bin glücklich, Craig. So glücklich, dass ich es fast nicht aushalte.“
Sie küssten sich voller Zärtlichkeit und Leidenschaft.
„Meine Eltern werden begeistert sein“, sagte Craig. „Obwohl ich denke, dass mein Vater etwas bei seinen Machenschaften übersehen hat.“
„Was denn?“
„Er wird mit dem Laden die Quelle für seine Voodoo-Stickerei verlieren.“
„Der arme Jasper.“
Craig grinste. „Meine Mutter wird sehr erleichtert sein.“
Einen Monat später heirateten Penelope und Craig in ihrem Haus hoch über der Kealakekua Bay. Penelope hatte die Möbel ausgesucht, und Craig hatte seine Beziehungen spielen lassen, damit sie rechtzeitig zum Fest geliefert wurden. Penelopes Mutter war unter den Gästen genau wie Craigs Eltern, seine Brüder und ihre Familien sowie seine Mitarbeiter.
Die Trauung fand auf dem Rasen vor dem Haus statt, und anschließend ergriff Jasper das Wort. Er zeigte allen sein Hochzeitskissen und berichtete stolz, er habe die Namen von Penelope und Craig schon gestickt gehabt, noch bevor sie sich getroffen hätten. Bea und Penelope schlossen sich dem Gelächter der übrigen Gäste an, während seine drei Söhne
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