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Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Herter
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wachsen, wenn er den Namen der Braut las, den Jasper einzusticken plante.
    Jennifer Westgate gähnte herzhaft und schlug die Chicago Tribune auf, die sie an der U-Bahn-Station gekauft hatte. Doch als sie den vertrauten Namen „Derring’s“ in riesigen Lettern gedruckt sah, riss sie erstaunt die Augen auf.
    Sie las den Text und dachte: Die Gerüchte waren also wahr!
    Ungläubig starrte sie aus dem U-Bahn-Fenster, aber sie nahm die schneebedeckten Häuser nicht wahr. Sie konnte nur an die Anzeige denken. Schon seit Wochen gab es Gerüchte über eine neue Werbekampagne. Jennifer konnte nicht glauben, dass die Geschäftsleitung tatsächlich vorhatte, Angestellte des Hauses als lebende Schaufensterpuppen einzusetzen. Wenn sie schon etwas Derartiges planten, wieso engagierten sie dann nicht Schauspieler oder richtige Models?
    Der Gedanke, man könnte eventuell sie für diesen Job auswählen, machte sie krank. Sie war zwar nicht schüchtern, aber auch keine Exhibitionistin. Und was würde Peter dazu sagen? Jennifer beruhigte sich mit dem Gedanken, dass Derring’s Hunderte von Angestellten hatte und es eher unwahrscheinlich war, dass man ausgerechnet sie für diese Aktion aussuchen würde.
    Aber irgendwie beschlich sie ein ungutes Gefühl. Erst letzte Woche hatte Mr James, der Kosmetikexperte, sie überraschenderweise in der Haushaltswarenabteilung, in der sie arbeitete, besucht. Er war geradewegs zu ihr gekommen und hatte sie in ein Gespräch über Kaffeemaschinen verwickelt. Doch sie hatte sich des Eindrucks nicht erwehren können, dass er sie dabei heimlich in Augenschein nahm. Schließlich hatte er das Gespräch auf Kosmetik gelenkt und ihr vorgeschlagen, einen malvenfarbigen Lidschatten zu benutzen, um ihre grünen Augen besser zur Geltung zu bringen. Daraufhin hatte sie ihm erklärt, dass sie Make-up rundheraus ablehne. Für sie war Make-up nur eine Maske, hinter der sich Menschen versteckten, und sie wollte, dass die Menschen sie so nahmen, wie sie war. Mr James hatte sie erst verwundert, dann belustigt angeschaut und war mit einem hintergründigen Lächeln gegangen.
    Aber das war nicht der einzige Grund, weshalb sie misstrauisch war. Vor etwa einem Monat hatte Jasper Derring sie selbst begutachtet. Es war einer dieser gelegentlichen Besuche gewesen, die Jasper sich auch nach seinem Herzinfarkt nicht nehmen ließ. Der gedrungene, launische Millionär war einfach so in die Haushaltswarenabteilung gekommen. Er hatte seinen gewohnten Tweedhut mit der Feder aufgehabt. Als er Jennifer entdeckte, hielt er inne und musterte sie eingehend. Sie hatte zögerlich zurückgelächelt, ohne eine Ahnung zu haben, worum es ihm wohl gehen mochte. Er hatte ihr zugenickt, irgendetwas über das schöne Wetter gesagt und war dann einfach wieder verschwunden. Das Wetter an diesem Tag war alles andere als schön gewesen.
    Jennifer konnte sich seinen Besuch nicht erklären. Früher hatte er sich auch von Zeit zu Zeit mit ihr unterhalten, aber diesmal war es anders gewesen. Es kam ihr so vor, als ob der Seniorchef ein Geheimnis vor ihr hätte. Und dann waren die Gerüchte über die lebenden Schaufensterpuppen aufgekommen.
    Aber vielleicht litt sie auch nur unter Verfolgungswahn. Es wäre bestimmt angenehmer, sich von einem Psychiater untersuchen zu lassen, als als lebende Schaufensterpuppe die Passanten der North Michigan Avenue zu unterhalten und sich von ihnen anstarren zu lassen.
    Sie war jetzt sechsundzwanzig und arbeitete seit fünf Jahren als Verkäuferin für Derring’s. Seit Kurzem trug sie stolz den Titel der stellvertretenden Leiterin der Haushaltswarenabteilung. Sie mochte das Kaufhaus wirklich sehr und auch die meisten ihrer Kollegen. Jasper Derring war dafür berühmt, in seinem Kaufhaus ein gutes Arbeitsklima zu schaffen, und er belohnte die Treue seiner Angestellten mit anständiger Bezahlung und fairen Aufstiegschancen. Jennifer konnte sich im gesamten Einzelhandel keinen besseren Arbeitsplatz vorstellen.
    Doch in den letzten Monaten hatte sich einiges verändert. Obwohl Jasper Derring noch immer Teilhaber der Firma war, so war er doch nicht mehr der Direktor. Seit seinem Herzinfarkt im Juli hatte er die Geschäftsführung an seinen Sohn, Charles Derring, abgegeben. Seither war dieser nicht nur der neue Direktor des Kaufhauses, sondern auch gleichberechtigter Teilhaber.
    Nichts war geblieben, wie es war. Das Gesicht des Kaufhauses hatte sich verändert, seit alles, von den antiken Ausstellungsvitrinen bis hin zum

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