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Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Herter
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so unerwartet Leiter des Kaufhauses geworden bin. Also habe ich zugesagt, mich eine Woche lang zum Narren zu machen und als lebende Schaufensterpuppe im Schaufenster unsere Produkte darzubieten. Ich möchte nämlich, dass Derring’s das beliebteste Kaufhaus der Stadt wird.“
    Seine Entschlossenheit ließ Jennifer eine ganz andere Seite an ihm entdecken. Bislang hatte sie ihn nur für den überdrehten Millionärssohn gehalten, für den das Leben nur ein Spiel war. Diese unerwartete Entschlossenheit, sich durch Leistung zu beweisen, stand ihm gut, wie sie sich eingestehen musste. Wenn sie bloß nicht selbst Teil dieses Vorhabens wäre! Charles mochte ja seine Gründe haben, sich von morgens bis abends in der Öffentlichkeit zu zeigen, aber sie bestimmt nicht.
    Sie zögerte, aber es half nichts, denn sie musste es ihm sagen. „Ich wünsche dir viel Glück für deine Idee, Charles. Aber ich …“
    „So glaub mir doch, dass mir genauso sehr vor der Sache graut wie dir. Sag jetzt nicht, dass du mich hängen lässt, wo ich dich doch brauche!“
    Jennifer blickte ihn entsetzt an. „Ich kann mich nicht einfach wie ein Model in ein Schaufenster stellen. Das bin ich einfach nicht.“
    „Nein, nicht wie ein Model. Ich denke, dass du das ganze Konzept noch nicht verstanden hast.“ Charles beugte sich über den Tisch. „Die Idee ist, den Leuten den ganz normalen Alltag zu zeigen. Wir benutzen alle drei Schaufenster, die zur Michigan Avenue hinausgehen. Eins richten wir als Küche ein, eins als Wohnzimmer und das Dritte als Schlafzimmer.“
    „Als Schlafzimmer?“
    Charles lächelte. „Das muss dich nicht erschrecken. Wir wollen in diesem Schaufenster lediglich verschiedene Schlafzimmermöbel aufstellen, Bettbezüge, Vorhänge, Stoffe, Heimtrainer und, ja natürlich, Bücher aus unserer Buchabteilung.“
    Jennifer war nun vollständig verwirrt. „Und was, ich meine, was sollen wir da tun? Wo uns doch alle Leute auf der Straße beobachten.“
    „Nun, jedenfalls nichts Unanständiges.“
    Sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden, und schaute schnell aus dem Fenster, bevor sie ihn wieder ansehen konnte. „Und was sollen wir in den anderen Schaufenstern machen? In der Küche, zum Beispiel. Soll ich dir da vielleicht dein Mittagessen kochen?“
    Charles zuckte nur mit den Schultern. „Vielleicht. Wir könnten auch zusammen kochen. Die Idee, die dahinter steht, ist die, einem Ehepaar bei seinen alltäglichen Beschäftigungen zuzuschauen. Und dieses Ehepaar lebt in einem Haus, das vollständig von Derring’s eingerichtet worden ist. Wir arbeiten gerade an einer Art Drehbuch, um unsere Waren geschickt in den Mittelpunkt zu rücken.“
    „Wir sollen ein Ehepaar darstellen?“, hakte Jennifer nach. Sie wollte es genauer wissen.
    „Ja, so war es jedenfalls geplant. Natürlich hatte ich da noch daran gedacht, Schauspieler oder professionelle Models zu engagieren. Aber Dad war der Ansicht, dass es viel gemütlicher wirken würde, wenn wir eine Angestellte nehmen und natürlich mich.“
    „Aber was ist, wenn die Zeitungen sich darüber lustig machen, dass wir gar nicht wirklich verheiratet sind? Immerhin sind wir ja keine namenlosen Schauspieler. Du bist ein Derring, mehr noch, du bist der neue Leiter des Kaufhauses, und wenn herauskommt, dass ich deine Angestellte bin, könnte es vielleicht einen Skandal geben.“
    Charles winkte ab. „Ich wüsste nicht, wieso. Es ist doch alles nur ein Spaß, um die Passanten zu unterhalten. Und selbst, wenn es zu einem kleinen Auflauf kommen sollte, was ist dabei? Im Moment ist es mir ohnehin egal, was die Zeitungen über mich schreiben. Hauptsache, sie bringen es auf der Titelseite.“
    „Aber vielleicht werden einige Reporter in unserem Privatleben herumschnüffeln. Das wäre mir sehr peinlich. Dir nicht?“
    Charles fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. „Jennifer, die ganze Sache ist an sich schon peinlich. Ich habe ja schon öfters auf Partys den Witzbold gegeben, aber die Rolle einer Schaufensterpuppe zu übernehmen ist auch für mich etwas Neues. Die ganze Situation ist so lächerlich, dass ich sie einfach nicht ernst nehmen kann. Mein Vater will es nun einmal so, und wir müssen einfach mitspielen.“ Er hielt inne und sah sie wie ein großer Bruder an. „Vielleicht wird dies ja auch eine interessante Erfahrung für dich sein. Seit wir zusammenarbeiten, versuche ich immer, dich dazu zu bringen, etwas lockerer zu sein. Du bist viel zu jung, um schon so ernst und bieder zu

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