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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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Wissen glomm ein kleiner Funke Hoffnung in ihr auf. Vielleicht ändert sich ja jetzt unser Verhältnis.
    Kim betrachtete mitfühlend das Gesicht der Freundin. Häufig hatte sie schon miterlebt, wie enttäuscht Daphne jedes Mal gewesen war, wenn ihre Mutter in ihrem Leben aufgetaucht und wieder verschwunden war – sich so unberechenbar wie eine Naturgewalt verhalten hatte. Kim öffnete den Kühlschrank und nahm eine Flasche Bacardi heraus. Sie kippte Daphne einen kräftigen Schuss in ihr Mineralwasser. „Ich vermute mal, das wirst du jetzt brauchen.“
    Daphne bedankte sich, trank aber nichts. Sie riss den Umschlag auf und entnahm ihm zwei eng beschriebene Seiten. Beim Anblick der Handschrift ihrer Mutter krampfte sich ihr Magen schmerzhaft zusammen.
    Sie überflog die erste Seite. Las malerische Beschreibungen von Museums- und Schlössertouren und vom Leben auf der anderen Seite „des großen Teichs“, wie ihre Mutter den Atlantik nannte.
    „Da höre ich zwei Jahre nichts von ihr, und dann schickt sie mir eine Art Reisebericht, als hätten wir gerade erst miteinander telefoniert.“ Daphne ließ kopfschüttelnd den Brief sinken. „Na ja, wie konnte ich auch etwas anderes erwarten! Meine Mutter, wie sie leibt und lebt. So ist sie eben.“
    Kim legte ihr einen Arm um die Schultern. „Bist du sicher, dass du weiterlesen möchtest?“
    Daphne nickte Sie nahm die zweite Seite zur Hand. Aha, jetzt kam es … das, worum es eigentlich ging.
    „Ich brauche dich hier … Brad geht es nicht gut … ohne dich komme ich nicht zurecht“. Diese Sätze sprangen Daphne sofort ins Auge.
    Eine maßlose Enttäuschung erfasste sie. Natürlich schrieb ihr ihre Mutter nur, weil sie die Hilfe ihrer Tochter brauchte. Nicht, weil sie womöglich Sehnsucht nach ihr hatte. „Mein Stiefvater ist krank, und meine Mutter ist jetzt leicht hysterisch. Sie will, dass ich rüberfliege und ihr helfe.“
    „Wobei sollst du ihr helfen? Ist er denn nicht im Krankenhaus?“
    „Du kennst doch meine Mutter! Sie ist sofort überfordert, wenn irgendetwas im Leben schiefläuft. Sie müsste mit den Ärzten reden, einkaufen gehen, sich um den Haushalt kümmern … Ehrlich gesagt bin ich überrascht, dass sie noch nicht auf und davon ist.“
    „So wie sie damals aus deinem Leben verschwunden ist, nicht wahr?“
    „Genau.“ Daphne riss sich zusammen. Sie wollte alte Wunden nicht wieder aufreißen. „Komm, wir sehen uns noch einen Film an … ich könnte jetzt wirklich eine gute Komödie vertragen.“
    „Dein Wunsch ist mir Befehl. Alles andere kann warten.“
    Aber Daphne war nicht wirklich bei der Sache. Abwesend starrte sie auf den Bildschirm, auf dem sich die üblichen Irrungen und Wirrungen abspielten – das ewig gleiche Drama um Liebe. In ihrem Kopf spielte sich ein anderes Drama ab, das ihres Lebens: hin- und hergerissen zu sein zwischen Pflichterfüllung und ihrem eigentlichen Lebenstraum.
    Carter lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete staunend die rege Betriebsamkeit seiner Designer. Was für ein Unterschied! Daphne Williams hatte sie anscheinend wirklich verhext.
    Und nicht nur seine Mitarbeiter. Jedes Mal, wenn er an Daphne dachte, spürte er wieder ihre weichen vollen Lippen, fühlte die Leidenschaft in sich aufsteigen. Aber auch ihren Widerstand und wie sehr sie gegen ihre Gefühle angekämpft hatte.
    Heute Morgen war sie kurz vorbeigekommen, um sein Team mit einer Aufgabe zu betrauen, bei der wirklich alle mitarbeiten konnten: der Entwicklung eines Golfplatzes.
    „Da sind Sie doch der Experte“, bemerkte Mike und bat ihn, für Lenny einzuspringen, der einen Arzttermin hatte. „Es wäre schon gut, Sie an Bord zu haben.“
    Als Anreiz hatte Daphne einen Preis für den originellsten Entwurf ausgesetzt: einen Gutschein von einem Sportausstatter – und ihr Plan schien aufzugehen. Die Männer machten sich in zwei Teams enthusiastisch an die Arbeit. Zunächst machten sie Skizzen, die sie schließlich am Computer in 3-D entwarfen. Als Daphne ein paar Stunden später zurückkam und das Team Mike und Carter zu Siegern erklärte, lieferten sie sich noch eine Schlacht, ausgeführt mit dem Stiel eines Lutschers und einem kleinen Papierkügelchen. Sie waren wirklich wie kleine Kinder.
    Es hatte allen viel Spaß gemacht. Carter konnte sich nicht erinnern, jemals so viel Spaß gehabt zu haben. Als Carter Daphne hinausbegleitete, konnte er ihr gar nicht genug danken. Wieder bei seinen Mitarbeitern, betrachtete er staunend, mit

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