0637 - Der Fremde von Catron
Der Fremde von Catron
Besuch aus Weltraumtiefen – die große Schau des Terraners beginnt
von Hans Kneifel
Auf Terra und den anderen Menschheitswelten schreibt man Ende November des Jahres 3457. Das Spiel, das die beiden Geisteswesen ES und sein Gegenpart Anti-ES seit einiger Zeit um die Zukunft und die Bestimmung der Menschheit spielen, geht weiter.
Nach Abwehr der PAD-Gefahr hat Anti-ES, der verschworene Gegner der Menschheit, einen neuen gefährlichen Zug gemacht.
Von allen in seiner Umgebung unbemerkt, wurde Perry Rhodans Gehirn durch ein Androiden-Gehirn ersetzt. Das echte Rhodan-Gehirn hingegen wurde in die fremde Galaxis Naupaum versetzt und landete auf dem Markt der Gehirne, wo man es in einen Bordin-Körper verpflanzte. Anschließend wurde der Terraner in gefährliche Konflikte verstrickt, die um des Überlebens willen einen zweimaligen Körpertausch erforderlich machten. Sogar Torytrae, der gefürchtete Ceynach-Jäger, der bisher noch jedes Opfer zur Strecke gebracht hat, wurde auf Rhodans Spur angesetzt.
Doch der Gejagte verstand es, den Jäger von seinem Tötungsvorhaben abzubringen und sich dessen Dankbarkeit zu versichern, die in einem Hinweis für Rhodans Suche nach der Position der heimatlichen Galaxis seinen Niederschlag fand.
Aber der Terraner kann diesem Hinweis nicht lange nachgehen. Er muß zugunsten seines Freundes Heltamosch eingreifen, dem das Amt als rechtmäßiger Nachfolger des verstorbenen Raytscha von Naupaum streitig gemacht wird.
Perry Rhodan verwirklicht einen kühnen Plan, um Heltamosch zu seinem Recht zu verhelfen. Der Terraner tritt auf als DER FREMDE VON CATRON...
Die Hauptpersonen des Romans:
Perry Rhodan - Der Terraner gibt sich als Fremder von Catron aus.
Gayt-Coor und Zeno - Perry Rhodans Freunde und Kampfgefährten.
Heltamosch - Rechtsmäßiger Nachfolger des toten Raytschas von Naupaum.
Maytschetan - Führer der Extremisten von Naupaum.
Torytrae - Der Ceynach-Jäger wird zum Richter und Vollstrecker.
Akolte-Tun - Chef der VASGA von Rayt.
1.
Er wachte schon mit einer äußerst schlechten Laune auf.
Langsam ging er zu der riesigen Scheibe, die eine Illusion des Nichtvorhandenseins vorspiegelte. Hinter der großen Platte sah er die Gewächse des Parks, darüber den Himmel, an dem sich die Wolken bewegten. Ein stiller Morgen brach an, aber der Tag würde keineswegs still bleiben.
Maytschetan war ein alter Mann.
Seine spitzen Fledermausohren waren geknickt und hingen nach unten. Die Haarbüschel waren farblos und unansehnlich geworden. Ein alter, krummer Mann, der nicht viel mehr besaß als seine Macht als Chef der Extremisten-Partei auf dem zentralen und wichtigen Planeten Rayt, der sechsten Welt des Pastrayv-Systems. Einstmals hatte sein Körper, bedeckt mit dem weichen, moosgrünen Haarwuchs, eine Höhe von hundertachtzig Zentimetern gehabt. Damals stand er gerade da und war ein Mann voller Stolz. Die großen Augen, rötlich und in der Farbe dunklen Goldes, hatten alles gesehen und waren Ausdruck seines Könnens und seines Ehrgeizes gewesen. Langsam wanderte die Knochenhand, an der an den Gelenken der Pelz abgeschabt und durch verhornte Haut verdrängt war, über den Oberkörper und bis zu der weichen Spange aus dem Draht wertvollen Metalles, der das lange, weiche Gewand zusammenhielt.
„Verdammt! Die Jahre sind gegangen, und die Macht ist gewachsen. Das einzige, das gewachsen ist!" knurrte Maytschetan leise. Er blickte durch die Scheibe, die so klar wie gute Luft war. Auch dieser Park war ein Zeichen seiner Macht -und seines Alters.
Er hatte ein langes Leben hinter sich.
Alles, was er jetzt noch besaß, war Macht. Abgesehen natürlich von den Eigenschaften, die zum Besitz dieser Macht geführt hatten, und die heute noch den Einfluß über die weitverzweigte und mächtige Partei der Extremisten garantierte. Darüber war er alt geworden, und seine Finger waren dünn und zitterten oftmals.
Maytschetan wußte, daß seine Jahre gezählt waren. Dadurch, daß sein Hirn in junge Körper umgepflanzt werden konnte, verlängerte sich die Dauer seines Lebens. Aber es würden keine besonders gute Jahre werden, nicht zu vergleichen mit denen der Jugend.
Er hatte Durst, aber noch keinen Hunger. Er war unruhig. Er spürte, daß ihm harte und aufregungsreiche Tage bevorstanden.
Seine Gegner konnte er oder glaubte er zu kennen: Heltamosch und jener merkwürdige Mann, der sich Toraschtyn nannte und vorgeblich ein Duynter
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