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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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habe mir erlaubt, den Tisch ans Fenster zu stellen, sodass ich beim Arbeiten den atemberaubenden Blick über die Bucht nach Cape Cleveland genießen kann. Während des Tages wechselt das Meer je nach Sonnenstand und Wolkenbild ständig die Farbe – einfach traumhaft!
    Ich freue mich, dass Sie sich inzwischen eingelebt haben und mein Haus Ihnen so gut gefällt. Und bitte machen Sie sich meinetwegen keine weiteren Gedanken. Ich genieße die Sonne und bin absolut zufrieden.
    Ach, und danke auch für die hilfreichen Notizen bezüglich der Fische in Ihrer Kühltruhe, der Topfpflanzen, des Schleudergangs Ihrer Waschmaschine und der Geckos. Sämtliche Punkte sind vom Unterzeichner sorgfältig zur Kenntnis genommen worden.
    Viele Grüße,
    Patrick
    An: Felicity Knight
    Von: Patrick Knight
    Betrifft: Bist du gut und sicher angekommen?
    Hi Mum,
    alles ist in bester Ordnung, danke der Nachfrage. Ich bin mitten im Paradies gelandet, mach dir also keine Sorgen.
    Wir bleiben in Verbindung.
    Liebe Grüße, auch an Jonathan,
    Patrick
    Persönliche Aufzeichnungen von Patrick Knight. Magnetic Island, 10. April
    Ehrlich gesagt fühle ich mich gerade etwas unwohl.
    Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, mich näher mit dieser Methode zu befassen. Es schien mir eine unnötige Zeitverschwendung zu sein, etwas aufzuschreiben, von dem ich das Meiste sowieso nie verwenden werde. Aber nachdem mir einen ganzen Tag lang die Worte „Erstes Kapitel“ von meinem ansonsten leeren Bildschirm entgegengestarrt haben, will ich es wenigstens auf einen Versuch ankommen lassen.
    Also, was gibt es zu sagen?
    Es ist eine überaus faszinierende Erfahrung ans andere Ende der Welt zu kommen und das Leben einer Person kennenzulernen, in dem die Landschaft, die Farben, die Geräusche, ja selbst die Gerüche fremd und überraschend sind.
    Sobald ich Mollys Notizen gefunden hatte, die überall im Haus verteilt waren, wusste ich, dass ich mich in einer völlig anderen Welt befand. Hier einige Beispiele:
    An einer Topfpflanze: Es wäre schön, wenn Sie sie zwei Mal pro Woche gießen könnten. Aber achten Sie darauf, dass kein Wasser auf dem Unterteller stehen bleibt, sonst brüten die Moskitos.
    An der Kühlschranktür: Bedienen Sie sich an dem Fisch im Eisfach. Es gibt Korallenbarsche, Stachelmakrelen, Wahoo und Nannygai. Lassen Sie sich von den fremdartigen Namen nicht abschrecken, sie schmecken alle köstlich. Versuchen Sie es auf dem Grill. Auf dem Regal neben dem Herd finden Sie ein Buch mit fantastischen Barbecue-Rezepten.
    An der Wohnzimmerwand neben dem Lichtschalter: Nicht erschrecken, wenn Sie eine kleine Eidechse über die Wand flitzen sehen. Es ist ein Gecko, der ebenso nützlich wie niedlich ist, da er sich von lästigen Insekten ernährt.
    Die Pflanzen und Bäume um das Cottage herum sind überhaupt nicht mit der Vegetation in England zu vergleichen. Einige sind wilder und ausladender, andere üppiger und dicker. Und alle kommen mit unglaublich wenig Erde aus. Sie finden sie selbst noch in den Ritzen der riesigen Felsbrocken, die es überall auf der Landzunge gibt.
    Die Vögel hier sehen nicht nur anders aus, sondern klingen zum Teil auch sehr bizarr. Es gibt einen hellgrünen Papagei mit einem blauen Kopf und einer gelben Kehle, der unentwegt durchdringende Schnattergeräusche von sich gibt. Der Ruf des „Laughing Kookaburra“ klingt natürlich wie Lachen, weshalb er auch den Spitznamen „Lachender Hans“ bekommen hat. Ein anderer Vogel stößt während der Nacht unheimliche Klagelaute aus, bei denen man eine richtige Gänsehaut bekommt.
    Selbst das Licht ist hier anders. So gnadenlos hell, dass man eine ganze Weile braucht, um sich daran zu gewöhnen …
    HILFE!!!
    Bei diesem armseligen Geschreibsel überkommt mich das starke Bedürfnis nach einem Glas Rotwein. Höchstwahrscheinlich steckt nicht einmal der Funke eines Schriftstellers in mir. Aber was soll’s. Es wäre schließlich noch erbärmlicher, gleich am ersten Tag das Handtuch zu werfen.
    Zumal es einem Wunder gleichkommt, dass der alte George Sims mich so ohne Weiteres hat gehen lassen. Er hat mir auf den Kopf zugesagt, dass er bei mir schon länger einen Burn-out befürchtet hatte, und dass ich mir die drei Monate mehr als verdient habe. Ich war so platt von seiner Großzügigkeit, dass ich gar nicht wusste, was ich sagen sollte.
    Aber zurück zum Thema. Ich dachte immer, das Schreiben wäre eine ungemein entspannende Tätigkeit, bei

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