Julia Extra Band 0354
Leggings und ein überlanges, figurbetontes Oberteil trug.
Als sie ihm voranging, um ihn in den hinteren Teil des Raums zu führen, sprang ihm ihr fantastischer Po, der bei jedem Schritt verführerisch hin- und herschwang, förmlich ins Auge. Er spürte, wie sein Blut in Wallung geriet, und atmete tief durch. „Ich würde mir gern die aktuellen Verkaufszahlen Ihrer Boutique ansehen“, bat er sie in geschäftsmäßigem Tonfall, worauf Ella sich unmerklich versteifte.
„In Ordnung“, sagte sie bereitwillig, wich dabei jedoch wieder demonstrativ seinem Blick aus.
Blaise, der es für an der Zeit hielt, dieses Spielchen zu beenden, legte den Daumen unter ihr Kinn und hob es sanft an. Als ihre Blicke sich trafen, glaubte er in ihren blauen, weit geöffneten Augen echte Bestürzung erkennen zu können. Doch schon einen Augenblick später hatte sie sich wieder im Griff und ging zu ihrem Laptop, der auf einem der Arbeitstische stand.
„Wollen Sie die kompletten Unterlagen sehen?“, erkundigte sie sich betont sachlich.
„Nur die Verkaufszahlen, bitte. Und Ella … das hier ist nichts Persönliches. Ich muss einfach Bescheid wissen, womit ich es zu tun habe.“
„Schon gut“, meinte sie, während sie das Programm hochfuhr. „Es ist einfach ungewohnt für mich, dass ein Außenstehender Einblick in meine geschäftlichen Unterlagen nimmt.“
„Ich verspreche, dass ich es kurz und schmerzlos mache.“
„Bringen Sie diesen Spruch auch bei den Frauen an, mit denen Sie sich verabreden?“, platzte sie heraus, ohne nachzudenken. Schon eine Sekunde später hätte Ella sich dafür ohrfeigen können, aber für Reue war es nun zu spät.
In Blaises Augen blitzte es kurz auf, und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem sinnlichen Lächeln. Dann stellte er sich direkt neben sie und beugte sich leicht vor. „Dazu besteht keine Veranlassung“, unterrichtete er sie freundlich. „Die Frauen, mit denen ich mich verabrede, wissen genau, was sie wollen. Und sie treffen sich mit mir, weil sie ebenso genau wissen, dass ich es ihnen geben kann.“
Ella lag schon ein spöttischer Kommentar auf der Zunge, aber dieses Mal war sie klug genug, sich zurückzuhalten. Außerdem hätte sie sowieso keinen Ton herausgebracht, denn Blaise war ihr so nah, dass eine winzige Bewegung genügt hätte, um mit ihren Lippen seine Wange zu berühren. Schon allein die Vorstellung ließ ihren Mund staubtrocken werden.
Mit einem diskreten Räuspern wandte sie sich wieder dem Laptop zu, öffnete den Ordner mit den gewünschten Daten und drehte den Bildschirm so, dass Blaise ihn sehen konnte. Nachdem er mit konzentrierter Miene einige Tabellen durchgesehen hatte, schloss er den Ordner wieder und klappte den Laptop zu. „Die Boutique läuft gut“, stellte er fest.
„Stimmt“, pflichtete Ella ihm bei. „Sie ist zwar sehr klein, aber dafür ist die Lage erstklassig.“
„Dennoch machen Sie nur wenig Gewinn damit.“
„Ich mache so gut wie gar keinen“, korrigierte sie ihn trocken. „Seit in der Boutique so viel los ist, schaffe ich es nicht mehr allein. Daher musste ich zwei Teilzeitverkäuferinnen einstellen, und das geht ganz schön ins Geld.“
Das war das Frustrierende in dieser Branche. Mit dem Erfolg wuchsen auch die Anforderungen: mehr Zeit, mehr Investitionen, mehr Personalkosten. Wie sollte sie jemals aus diesem Kreislauf herauskommen und den „großen Sprung“ schaffen, den Blaise anscheinend von ihr erwartete?
„Was ich bisher gesehen habe, gefällt mir“, eröffnete er ihr in diesem Augenblick. „Daher beabsichtige ich, in größerem Stil zu investieren, als ich es ursprünglich vorhatte.“
Er nannte Ella eine Summe, die sie sekundenlang sprachlos machte. Und er tat es so beiläufig, als wäre es gar nichts für ihn. Was vermutlich auch der Fall war.
„Das ist ziemlich viel Geld“, stellte sie überflüssigerweise fest.
„Stimmt, aber ich halte nichts von halben Sachen. Wenn man Erfolg haben will, muss man die nötigen Maßnahmen ergreifen, um ihn sicherzustellen. Und ich will mit diesem Projekt Erfolg haben.“
Ella betrachtete diese neue Wendung mit gemischten Gefühlen. Vom unternehmerischen Standpunkt aus gesehen hatte Blaise natürlich recht. Doch es bedeutete ebenfalls, dass ihr Schuldenberg ins Unermessliche wachsen würde und dieser Mann noch mehr Macht über sie hätte, als es jetzt schon der Fall war.
Aber hatte sie überhaupt eine Wahl? Wenn sie darauf beharrte, weiter in ihrem bisherigen Schneckentempo
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