Julia Extra Band 356 - Ebook
aufnehmen?“
„Du meinst, wenn du wieder zu deinem gefährlichen Leben zurückkehrst?“
„Ja.“
Sie konnte erst antworten, nachdem sich ihre aufkommende Angst wieder gelegt hatte. „Nein, ich werde mir keine Sorgen machen, Damon. Ich bin sicher, dass dir nichts passieren wird.“ Dann scherzte sie: „Nur die Guten sterben jung. Schlimme Jungs wie du führen ein langes, langes Leben!“
Er sah sie liebevoll an und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Langsam ließ er seine Hand über ihre süßen Hüften gleiten, doch innerlich verspürte er eine unangenehme Gewissensregung.
Mit Bella zu schlafen, war das Beste und zugleich das Unvernünftigste, was er je getan hatte. Aber er hatte keine andere Wahl gehabt. Von dem Moment an, in dem sie zu ihm in den Sportwagen stieg, war er verloren gewesen!
Seine Bella. Obwohl er sie damals verlassen hatte, war sie doch immer sein emotionaler Orientierungspunkt geblieben. Wann immer er abgestumpft und zynisch zu werden drohte angesichts der erlebten Dinge, hatte er nur an die bedingungslose Loyalität dieses Mädchens denken müssen und an die Gefühle, die sie in ihm auslöste. Immer wenn er an sie dachte wurde seine Fähigkeit, sich um seine Mitmenschen zu kümmern, zu neuem Leben erweckt.
Diese immer noch existierende Verbundenheit zwischen ihnen war etwas ganz Besonderes. Es war mehr als nur physische Anziehung, Freundschaft oder einfache Nähe.
Er wagte nicht, es Liebe zu nennen. Diesen rosaroten Traum hatte er schon vor langer Zeit durchschaut. Aber er trug eine Verantwortung Bella gegenüber und er wollte sie auf keinen Fall noch einmal verletzen. Jetzt konnte er nur hoffen, dass sie diese Nacht für das nahm, was sie war – eine einmalige Chance, ihren Jugendtraum auszuleben. Sie würden diesen Traum nicht festhalten können! Aber vielleicht konnten sie ihre Geschichte damit immerhin zu einem guten Ende bringen!
„Damon?“, erklang ihre Stimme sanft in der Dunkelheit. „Schläfst du ein?“
„Auf keinen Fall!“
„Gut. Ich habe mir nämlich schon wieder Sorgen gemacht.“ Sie schmiegte sich eng an ihn und er glaubte, den Geruch von Wildblumen wahrzunehmen. Mit ihrem weichen Fuß fuhr sie an seinem Bein entlang und einen Moment später drängten sich ihre Zehen zwischen seine Schenkel.
„Kleines Biest“, brummte er und zog sie fester an sich.
„Stimmt genau“, gab sie kichernd zu. „Und ich möchte verwöhnt werden.“
„Verwöhnt?“, wiederholte er amüsiert.
„Mmh …“ Genüsslich drückte sie sich an ihn.
Er begann, ihren Körper mit vielen kleinen Küssen zu bedecken – der bittersüße Schmerz in seinem Herzen hatte nichts mit Liebe zu tun … Es durfte nicht Liebe sein.
Das Telefon klingelte sie wach. Schlaftrunken löste sich Bella von Damons warmer Schulter und griff nach ihrem Handy auf dem Nachttisch. Helles Morgenlicht fiel durch die Bambusjalousien auf ihr Bett.
„Bella, ich bin es, Paddy. Entschuldige, wenn ich dich aufgeweckt habe.“
„Das ist okay, Paddy“, erwiderte sie und sah, dass Damon die Augen öffnete. „Ist alles in Ordnung mit dir, Paddy?“
„Ja, uns geht es gut. Aber ich rufe an, um zu sagen, dass ihr nicht weiter Richtung Norden fahren sollt.“
„Warum? Wir sind bereits in Cardwell.“
„Ich weiß, aber ihr solltet umkehren.“
„Aber Paddy, warum?“ Sie zuckte die Achseln und warf Damon einen hilflosen Blick zu.
„Hast du nicht den Wetterbericht gehört?“, erkundigte sich ihr Großvater.
„Nein. Was ist denn mit dem Wetter?“ Ein erschreckender Gedanke schoss ihr durch den Kopf. „Doch nicht etwa ein Wirbelsturm?“
„Ja, und er kommt genau auf uns zu.“
„Auf Port Douglas?“
„Es sieht so aus.“
„Meine Güte! Wie weit ist er entfernt?“
„Er soll irgendwann heute Nacht die Küste erreichen.“
„Paddy, das ist ja furchtbar. Was sollen wir tun? Sollen wir hier auf euch warten oder uns in Cairns treffen?“
Damon rollte sich aus dem Bett und ging zum Fenster. Er schob die Jalousie ein Stück zur Seite, sodass sie die tiefen dunklen Wolken am Himmel sehen konnte.
„Wir rühren uns nicht vom Fleck“, erklärte Paddy. „Wir können Jessie jetzt nicht alleine lassen.“
„Wer ist Jessie?“
„Micks Witwe.“
„Ach so, ich verstehe.“ Bella rieb sich die Schläfe. Es war alles ein bisschen zu viel am frühen Morgen. Aber sie konnte sich Paddys Dilemma vorstellen. Eine ältere Frau, deren Mann gerade erst verstoben war, konnte man nicht in einem solchen Unwetter
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