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Als das Handy eine Buschtrommel war

Als das Handy eine Buschtrommel war

Titel: Als das Handy eine Buschtrommel war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wissen.de
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Einleitung: Kommunikation und Sprache
    Die Kommunikation ist keine Erfindung des Menschen. So kommunizieren Pflanzen auf biochemischem Wege, auch Tiere verständigen sich untereinander – sogar über Artgrenzen hinweg – mit geruchlichen Botschaften, Signalen und Lauten. Eine wirkliche Sprache, verstanden als Fähigkeit, sich durch einen bestimmten Fundus von Lauten oder Zeichen über eine unbegrenzte Zahl von Themen zu verständigen, gibt es jedoch nur beim Menschen. Unstrittig ist die Sprachfähigkeit eine Folge seiner geselligen Natur. Sprache wurde nicht von einem einsam umherstreifenden Jäger erfunden, sondern bildete sich im sozialen Miteinander auf der Nahrungssuche oder am Lagerfeuer. Voraussetzung ihres Entstehens waren übereinstimmende Erfahrungen und Interessen – zu Recht leitet sich der Begriff »Kommunikation« vom lateinischen Wort »communis« für »gemeinsam« ab.
    Wann unsere Vorfahren eine spezifisch menschliche Form der Verständigung entwickelten, liegt im Dunkeln. Viele sozial lebende Tiere nutzen eine ausdrucksstarke Körpersprache, um ihren Artgenossen Dominanz, Unterwerfung, Paarungsbereitschaft oder Spielfreude mitzuteilen. Dieses rudimentäre Form der Kommunikation wurde enorm erweitert, als unsere Ahnen den Übergang zum aufrechten Gang vollzogen. Mit ihren Händen konnten sie nicht nur manuelle Tätigkeiten verrichten, sondern auch eine Vielzahl von Gesten erzeugen, durch die sie ihre Bedürfnisse oder Vorhaben differenzierter kommunizieren konnten. Wann sich aus dieser gestischen Verständigung im Zusammenspiel mit anatomischen Veränderungen des Vokaltrakts eine eigentliche Sprache entwickelte, ist ungeklärt. Einige Forscher vermuten, dass der Mensch eine Sprache erst ausbilden konnte, nachdem das Gehirn ein gewisses Volumen erreicht hatte. Sie vermuten, dass die Sprachfähigkeit kaum älter als 100 000 Jahre sei und führen als ein Indiz für verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten die zu dieser Zeit erkennbare Ausdifferenzierung des Werkzeugs an. Andere meinen, dass umgekehrt die Suche nach Verständigung wesentlich zur Herausbildung des Bewusstseins beigetragen habe. Je ausgefeilter die Menschen miteinander kommunizieren wollten, umso größer mussten ihre Gehirne werden.
    Niemand weiß, wie viele Sprachen im Laufe der Menschheitsgeschichte entstanden und wieder vergangen sind; von den derzeit rund 6500 sind viele vom Aussterben bedroht. Mit der Erfindung der Schrift, einer der bedeutendsten Errungenschaften der Menschheitsgeschichte, begann sich das Rad der Geschichte immer schneller zu drehen. Erstmals bot sich die Möglichkeit, Sprachinhalte über große Zeiträume und Entfernungen zu kommunizieren. Die erste uns bekannte Schrift wurde im 4. Jahrtausend v.Chr. in Mesopotamien erfunden, zu weiteren eigenständigen Schriftentwicklungen kam es in den Hochkulturen Ägyptens, Chinas, Indiens und Mittelamerikas. Der Buchdruck hat Ende des Mittelalters die Verbreitung der Schrift revolutioniert und eine Kommunikationsexplosion ausgelöst, die nur vergleichbar ist mit dem Aufkommen des Internets am Ende des 20. Jahrhunderts.

Duft-Geflüster: Chemische Botschaften bei Pflanze, Tier und Mensch
    Über die Nase, so heißt es, lasse sich das menschliche Verhalten beeinflussen. Diese Botschaft nutzen Verkaufsstrategen schon seit längerem zur Umsatzsteigerung. So sollen spezielle Düfte in Geschäften die Kunden zum Kauf anregen. Manche Hersteller vertreiben Produkte mit Sexuallockstoffen, die angeblich jeden Mann zum Casanova machen. Wie stark Gerüche unser Handeln tatsächlich prägen, ist noch nicht bis in alle Details erforscht. Klar ist aber, dass es sich bei der chemischen Kommunikation um eine sehr alte Erfindung handelt. Lange bevor die ersten Säugetiere die Bühne der Evolution betraten, haben sich Lebewesen auf diese Weise verständigt. Selbst Pflanzen können über Duftstoffe nicht nur untereinander, sondern auch mit Tieren kommunizieren.
    Knabbern Schmetterlingsraupen an den Blättern von Tabakpflanzen, entlassen diese einen chemischen Cocktail aus verschiedenen flüchtigen Substanzen in die Luft. Dieser lockt Raubwanzen an, die Schmetterlings-Eier und schlüpfende Raupen fressen. Zusätzlich signalisiert der Duft den Schmetterlingsweibchen: »Hier sind schon andere Raupen.« Auf Blätter, die diese Botschaft aussenden, legen die Tiere deutlich weniger Eier. Mit dieser Doppelstrategie kann der Tabak den Raupenbefall nach Schätzungen von Forschern um mehr als 90 Prozent

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