Julia Extra Band 356 - Ebook
behalten. Ich könnte keine weitere Katastrophe ertragen nach einer Woche wie dieser.“
„Du machst dir schon wieder Sorgen“, stellte Damon fest.
„Okay. Ich höre auf“, erwiderte sie mit einem erzwungenen Lächeln.
Plötzlich konnte sie jedoch nicht länger an sich halten. Sie musste das Thema anschneiden, das sie mehr als alles andere beschäftigte. „Hast du etwas dagegen, wenn wir über … uns … sprechen?“
Damon zuckte zwar nicht zusammen, aber sie konnte sehen, dass er heftig schlucken musste. „Natürlich können wir über uns reden, Bella. Machst du dir jetzt auch über uns Sorgen?“
„Nicht wirklich. Aber ich würde gerne wissen, ob wir die Dinge ähnlich sehen.“
„Und zwar?“
„Die letzte Nacht …“
Sie warf ihm einen besorgten Blick zu, doch seine Augen waren fest auf die Straße gerichtet.
Sie holte tief Luft. „Ich meine, es war etwas, das mehr oder weniger passieren musste, oder? Wir haben diese Nacht gebraucht, weil wir damals um sie betrogen wurden. Es war also mehr oder weniger der Abschluss der Vergangenheit.“
„Wahrscheinlich.“
Bella wartete, dass er noch mehr sagen würde, doch er schwieg. Dieser Mann, der so wortgewandt in die Fernsehkameras sprechen konnte, gönnte der schönsten Nacht ihres Lebens nicht mehr als ein Wort.
Voller Anspannung versuchte es Bella noch einmal. „Es wäre sinnlos, sich weiter aufeinander einzulassen, nicht wahr? Bald fährst du wieder weg.“
„Erst in einer Woche.“
„Du meinst, wir könnten noch eine Woche miteinander schlafen?“ Sie konnte ein Lachen nicht unterdrücken. „Und was dann? Noch mal ein Wiedersehen im Abstand von zehn Jahren?“
Damon antwortete nicht, doch sie sah, dass er grimmig die Lippen zusammenpresste. Schließlich sagte er leise: „Was willst du damit sagen? Dass es das Beste wäre, eine Wiederholung der letzten Nacht gar nicht erst in Erwägung zu ziehen?“
Verzweiflung überkam sie. Das war ganz und gar nicht, was sie wollte, obwohl es sicher eine vernünftige Lösung wäre. „Glaubst du nicht, dass es ein Fehler wäre, wenn wir jetzt einfach weitermachen würden, Damon?“
Er nahm sich Zeit mit der Antwort. Bella sah die Anspannung in seinem Gesicht, offensichtlich kämpfte er mit sich. Doch das konnte sie nicht trösten, denn sie wusste, dass er sie unweigerlich wieder verlassen würde.
„Ich denke, du hast recht“, sagte er schließlich resigniert.
Eine vorhersehbare, vernünftige Antwort – und absolut nicht die Antwort, die sie hören wollte.
Den Tränen nahe, presste sie die Hand gegen den Mund. Sie durfte jetzt nicht weinen, durfte nicht die schönen Erinnerungen an diese wunderbare Nacht zerstören und eine Szene machen.
Bella hatte gewusst, welches Risiko sie einging, als sie zu ihm in den Sportwagen gestiegen war. Und jetzt musste sie den schmerzlichen Tatsachen ins Auge blicken. Er würde immer ein Teil von ihr sein, eine bittersüße Narbe, die sie den Rest ihres Lebens mit sich tragen würde.
Wenn sie ehrlich war, musste sie sich eingestehen, dass sie Damon nie wirklich losgelassen hatte und die ganzen Jahre mehr oder weniger in Wartestellung geblieben war. Ihre Arbeit und ihre Beziehungen waren ihr nie wirklich wichtig gewesen, denn insgeheim hatte sie immer gehofft, dass er zurückkommen würde.
Bella musste sich der Wahrheit stellen. Sie musste diese herrliche Nacht hinter sich lassen. Sie musste lernen, ohne Damon Cavello zu leben.
Als wollte die Welt um sie her ihre traurigen Gedanken widerspiegeln, fielen die ersten Regentropfen vom dunklen Himmel.
Der Regen hatte an Stärke zugenommen, als sie schließlich in Port Douglas ankamen. Jessies weiß gestrichener Bungalow befand sich einen Block vom Strand entfernt. Die Fenster waren bereits mit Klebeband abgesichert worden. Paddy und Violet erwarteten sie am Eingang und schlossen die beiden in die Arme.
„Ihr Lieben!“, rief Violet. „Ich kann nicht glauben, dass ihr den ganzen Weg gefahren seid, nur weil ihr euch Sorgen um uns gemacht habt.“ Sie lächelte mit tränenerfüllten Augen.
Bella fühlte sich, als wäre ein schweres Gewicht von ihr genommen: Endlich konnte sie die beiden alten Leute, nach denen sie mit Damon so lange gesucht hatte, in die Arme schließen! Vor lauter Wiedersehensfreude mochte sie gar nicht aufhören zu lächeln.
Violet, zart und zerbrechlich wie ein kleines Vögelchen, hakte sich bei Damon ein. Während die beiden ins Haus gingen, strich sie ihm immer wieder über den Arm –
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