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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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und sie ihn lieber so in Erinnerung behalten würde, wie er am Anfang war.“
    „Wenn ich es einrichten kann, werde ich vor Ihrer Abreise eine Tour mit Ihnen durch den Palazzo Barigo machen“, entgegnete Vitale sanft und griff nach der Weinflasche, um ihr Glas erneut zu füllen.
    „Für mich nichts mehr, danke“, wehrte sie rasch ab. „Alkohol steigt mir furchtbar schnell zu Kopf, deshalb trinke ich nie viel.“
    Vitale amüsierte diese Reaktion. Ständig setzte sie Grenzen. Sie gab sich genauso stachlig wie ein Kaktus. Aber er war erfahren genug und hatte ihre langen Blicke bemerkt. Deshalb war er sicher, dass sie ihn begehrte, auch wenn sie es zu verbergen suchte. Erotische Vorfreude breitete sich in ihm aus – und zwar von einer Art, wie er es nie zuvor erlebt hatte.
    Er war genauso weitgereist wie Zara, insofern konnten sie unterhaltsame Anekdoten von ihren Reisen austauschen und dabei feststellen, dass sie einen ganz ähnlichen Sinn für Humor besaßen. Vitale redete stark mit den Händen. Irgendwann bemerkte Zara, dass sie seine Bewegungen gebannt beobachtete. Als sie urplötzlich seinem Blick begegnete, konnte sie nicht mal schlucken. Die Tatsache, dass sie ihre Reaktion auf ihn einfach nicht unter Kontrolle hatte, beunruhigte sie. Vitale war umwerfend, aber nicht für sie bestimmt. Selbst wenn es sie umbrachte, sie würde ihren Selbstrespekt wahren.
    „Ich hoffe, Sie halten mich nicht für unhöflich, aber ich bin schrecklich müde und würde mich deshalb jetzt gern zurückziehen, damit ich morgen möglichst früh mit der Arbeit beginnen kann“, sagte sie und lächelte entschuldigend.
    Vitale akzeptierte ihre Erklärung anstandslos und erhob sich sofort. Plötzlich wurde ihr ganz heiß bei dem Gedanken, dass er sich vielleicht nur aus reiner Höflichkeit mit ihr unterhalten hatte. Nicht jeder Mann ist darauf aus, mit mir ins Bett zu gehen, ermahnte sie sich selbst.
    Am Fuß der Treppe zögerte Zara. Obwohl sie selbst dafür verantwortlich war, den Abend so früh zu beenden, verließ sie Vitale nur ungern. „Sehen wir uns morgen früh?“, fragte sie ein wenig atemlos.
    „Wahrscheinlich nicht. Ich mache mich in der Regel schon kurz nach sechs auf den Weg“, entgegnete er und beobachtete, wie sie von einem Fuß auf den anderen trat. Seine Anspannung war mittlerweile so groß, dass nicht nur seine Muskeln schmerzten.
    Zara schaute zu ihm hoch und konzentrierte sich auf das verführerische Funkeln seiner dunklen Augen und auf die sinnlichen Lippen. Sie erschauerte am ganzen Körper, denn plötzlich gab er sich keine Mühe mehr, sein Verlangen zu kaschieren.
    „Aber ehe wir uns trennen, cara mia … “, raunte er und schloss die Hände um ihre Arme, um sie dicht an sich zu ziehen.
    Zara war völlig überrumpelt. Sie erstarrte. „Nein“, rief sie und presste ihre Hände fest gegen seine Brust, so als wolle sie ihn wegstoßen. „Ich weiß nicht, was Sie glauben, warum ich hergekommen bin, aber ganz bestimmt nicht hierfür.“
    Vitale verkniff sich das Lächeln, das fast schon um seine Lippen spielte, und hob stattdessen eine Augenbraue. „Ach, nein?“
    „Sie sind ganz schön von sich überzeugt, was?“, entfuhr es ihr. Über ihre Worte hatte sie nicht weiter nachgedacht, denn seine Arroganz ärgerte sie maßlos.
    Kurz flackerte Zorn in seinen dunklen Augen auf. „Vielleicht habe ich die Situation falsch verstanden …“
    „Ja, das haben Sie ganz sicher“, versetzte sie vehement. „Ich bin Ihnen für Ihre Gastfreundschaft sehr dankbar, und ich habe Ihre Gesellschaft genossen, aber weiter geht es nicht! Gute Nacht, Vitale.“
    Doch als sie die Treppe hinaufeilte und rasch die Tür ihres Schlafzimmers hinter sich schloss, kam sie sich wie eine Heuchlerin vor. Er hatte die Situation gar nicht so falsch verstanden, wie sie gern glauben wollte. Sie fand ihn tatsächlich sehr attraktiv, was er vermutlich bemerkt hatte. Deshalb hatte er versucht, sie zu küssen.
    Ganz offensichtlich war ihr Sex-Trieb doch stärker als angenommen. Himmel, was für ein Zeitpunkt, um das herauszufinden! Warum jetzt? Warum jetzt, wo sie kurz davor stand, einen anderen Mann zu heiraten?
    Sie lag im Bett, starrte aus dem Fenster und beobachtete den Mond. Vitale war einfach eine Versuchung, der sie widerstehen musste. Vielleicht war es ganz gut, dass sie auf diese Weise daran erinnert wurde, was es hieß, sich wie eine verheiratete Frau zu verhalten. In der Zukunft musste sie wachsamer sein. Dennoch konnte sie nicht

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