JULIA FESTIVAL Band 78
erfülltes Leben.“
„Mit dir bestimmt.“
„Und mit dir.“
Sie küssten sich, und dieser Kuss besiegelte so vieles – ihre Liebe zueinander, das gegenseitige Vertrauen und die Gewissheit, dass sie für immer zusammengehörten.
Es war ein neuer Anfang.
15. KAPITEL
Fay Pendleton, Simons wundervolle Allzwecksekretärin, eilte geschäftig im Hauptschiff der Kirche hin und her, um sicherzustellen, dass der Einzug der Braut reibungslos vonstatten ging.
An der Spitze stand Jamie in einem Pagenanzug. Der Junge trug ein weißes Seidenkissen, auf dem die beiden goldenen Trauringe lagen.
Emily war die Nächste, dann kam Sarah. Die Mädchen sahen in ihren gleichen Kleidern aus elfenbeinfarbener Rohseide ganz entzückend aus. Die Spitze am Oberteil und die Taille wurden durch Perlen betont, die Puffärmel waren mit Rüschen und Schleifen verziert, und der weite Rock war im Rücken mit einer großen Schleife gerafft. Beide trugen ein Diadem aus rosafarbenen Floribundarosen und Schleierkraut im Haar, und die Körbe mit den Rosenblüten zum Blumenstreuen waren wunderschön geschmückt.
„Ja, so! Jetzt nicht mehr rühren. Nicht einmal mit der Wimper zucken“, befahl Fay Pendleton. „Sie und die Kinder stehen richtig, Rowena. Es kann losgehen. Ich werde dem Organisten ein Zeichen geben, bevor ich mich auf meinen Platz setze.“
Rowena lächelte. „Danke, Fay. Sie haben alles großartig organisiert. Sie waren einfach wundervoll.“
„War mir ehrlich ein Vergnügen, Rowena.“ Die Sekretärin stellte sich weiter vorn in den Gang, betrachtete noch einmal prüfend die Aufstellung, nickte zufrieden und ging zu ihrem Platz in der ersten Reihe.
Wir brauchen keine Angst zu haben, dass der Organist sie übersieht, dachte Rowena. Für die Hochzeit hatte sich Fay Pendleton ihr Haar kupferrot färben lassen, und sie trug ein Kostüm in leuchtendem Veilchenblau.
Sarah missachtete die Anweisung der Sekretärin und blickte sich um. „Du siehst aus wie eine Prinzessin, Mom“, flüsterte die Dreijährige ehrfürchtig.
„Danke, Sarah“, erwiderte Rowena leise. Sie fühlte sich wie eine Prinzessin. Simon hatte darauf bestanden, dass sie eine traditionelle Märchenhochzeit feierten, und zu ihr gesagt, sie solle keine Kosten scheuen und sich das Kleid ihrer Träume kaufen. Als sie dieses Brautkleid gesehen hatte, hatte sie es wie verzaubert lange Zeit nur angeschaut. Es war vollkommen und wirklich märchenhaft.
Der elfenbeinfarbene Atlas hatte etwas Majestätisches. Die Empireärmel, die geschnürte Taille und der tiefe Ausschnitt weckten Erinnerungen an eine vergangene Epoche. Der ausgestellte Rock bot einen wundervollen Kontrast zum eng anliegenden Oberteil, das als Besonderheit in der Mitte einen keilförmigen Einsatz aus mit Perlen verzierter Spitze hatte. Das Muster wiederholte sich auf den Puffärmeln.
Passend zum Stil des Kleids war der Schleier an einem goldenen, mit elfenbeinfarbenen Blumen geschmückten Diadem in ihrem hoch gestecktem Haar befestigt. Um den Hals trug Rowena eine Goldkette mit einem perlenverzierten Kreuz aus Gold.
Simon hatte noch nichts davon gesehen, und sie hoffte, dass sie für ihn genau die Braut war, die er sich erträumt hatte. Nein, sie wusste, dass er sie schön finden würde, ganz gleich, was sie trug. Und es war auch dieses Wissen, das ihr das Gefühl gab, eine Prinzessin zu sein, deren Prinz vor dem Altar auf sie wartete.
Das leise Orgelspiel hörte auf. Das Geflüster der Hochzeitsgäste verstummte, und in der Kirche wurde es still. Der Organist begann den Hochzeitsmarsch zu spielen.
Jamie ging im Takt zur Musik los. Emily folgte ihm im korrekten Abstand und streute vorsichtig Rosenblüten aus ihrem Korb. Die dreijährige Sarah schloss sich ihnen zum richtigen Zeitpunkt an, aber sie hielt offensichtlich Rosenblüten in Massen für angemessener – oder lustiger.
Rowena musste einfach lächeln. Auf dem langen Weg durch den Gang zum Altar lächelte sie den Freunden zu, die sie in den sechzehn Monaten, die Simon und sie jetzt schon zusammenlebten, durch ihn kennengelernt hatte. Sie lächelte ihrer Tante Bet, deren Sohn und dessen Familie zu, die alle mit dem Flugzeug aus Queensland gekommen waren, und Simons Eltern, die begeistert darüber waren, sie als Schwiegertochter zu bekommen. Und schließlich lächelte sie den Mann an, den sie liebte und immer lieben würde. Simon.
Er trug einen schwarzen Frack und ein weißes Hemd mit Eckenkragen und wirkte darin lässig-elegant. Er sah
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