JULIA FESTIVAL Band 84: DAS WEIHNACHTSWUNDER / FLITTERWOCHEN AUF DEN BAHAMAS / KÜSSE, HEISS WIE DAMALS / (German Edition)
liebevoll zurück.
Empört baute Angela sich vor ihrem Bruder auf. „Ist dir bewusst, wie sehr ich mich deinetwegen abgestrampelt habe? Ich musste bitten, schmeicheln und flehen, um eine Frau zu bewegen, dich zu heiraten. Alles umsonst, denn jetzt willst du meine beste Freundin vor den Traualtar führen.“
„Moment mal, Angela, ich hatte dich vorgewarnt“, entgegnete Ben betont. „Ich bat dich, alles mit den anderen Frauen abzusagen und mit der Suche aufzuhören, denn …“
Angela unterbrach ihn. „Aber zu diesem Zeitpunkt erzählte Sarah mir, dass sie dich nicht heiraten würde.“
„Das glaube ich dir keine Sekunde!“, rief Ben und drehte sich zu Sarah um. „Falls du das gesagt haben solltest, war es doch wohl nicht ernst gemeint – oder?“
„Nun … ich bin ziemlich verwirrt gewesen und …“
„Durchaus verständlich. Und daran bin ich schuld. Es war einzig und allein mein Fehler“, entschuldigte Ben sich. „Du kannst nichts dafür, Sarah.“
Glücklich seufzte sie auf. Es war wunderschön, dass Ben sie für so ehrlich hielt. Natürlich konnte es geschehen, dass er eines Tages nicht mehr dieser Ansicht sein mochte. Aber Sarah nahm sich fest vor, ihm diesen Glauben an sie zu erhalten.
Kopfschüttelnd musterte Angela die beiden auf dem Sofa. „Ich werde vermutlich irgendwie damit fertig, dass ich mich zum Narren gemacht habe. Aber was mich am meisten beunruhigt und verstört, das seid ihr beide.“
Überrascht fragte Ben: „Wieso? Mit uns stimmt doch alles, oder etwa nicht? Was meinst du, Sarah?“
„Fang nicht schon wieder mit so etwas an, Ben“, fauchte Angela. „Du bist mein Bruder, und ich liebe dich allein schon aus diesem Grund, wenn nicht aus manchen anderen. Ich liebe dich sogar trotz deines unglaublichen Eigensinns und all deiner übrigen Fehler. Außerdem ist Sarah meine beste Freundin. Ich hasse den Gedanken, dass ihr beide euch wegen einer unausgegorenen und falschen Idee, wie Ben sie ausgeheckt hat, für den Rest eures Lebens unglücklich macht.“
„Die Idee ist weder unausgegoren noch falsch“, wies er seine Schwester, sicht- und hörbar beleidigt, zurecht. „Kapierst du es denn nicht? Es ist Liebe auf den ersten Blick gewesen. An die habe ich erst geglaubt, als sie mir widerfuhr, bis dahin nicht. Als ich Sarah sah, sagte ich mir sofort: Das ist die Frau, die ich unbedingt haben will. Und wenn ich sie nicht bekommen kann, will ich keine andere.“
„Auf mich hat Ben auch gleich bei der ersten Begegnung einen sehr starken Eindruck gemacht, Angela“, gestand Sarah ehrlich ein.
„Du hast ja keine Ahnung, wie so etwas ist, Angela.“ Ben schlug sich mit der geballten Faust der einen Hand hart in die Innenfläche der anderen. „So, als wenn jemand dir mit einem Vorschlaghammer kräftig auf den Schädel haut.“
„Oder als ob man aus dem vierten Stockwerk aus dem Fenster geworfen wird.“ Sarah lachte, als sie sich an das schwindelige Gefühl erinnerte, in einer Achterbahn zu sitzen und himmelhoch hinauf- und abgrundtief hinunterzurasen.
Angela schien noch immer nicht sehr überzeugt zu sein. „Seid ihr beide euch absolut sicher, dass es sich tatsächlich um Liebe und nicht nur um eine besonders starke erotische Anziehungskraft handelt?“, fragte sie skeptisch.
„Das sind wir, und zwar beide“, versicherte Ben ihr mit fester Stimme. „Natürlich wird es gelegentlich auch einige Meinungsverschiedenheiten zwischen uns geben. Die haben wir übrigens schon gehabt. Aber wir verstehen uns bestens darauf, sie zu bereinigen und aus der Welt zu schaffen, nicht wahr, Sarah? Und das nur, weil wir einander lieben, Angela. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass Sarah mit mir glücklich wird und bleibt. An meinen Gefühlen für sie kann nichts und niemand etwas ändern.“
Angela, die sich Bens Ausführungen durch den Kopf gehen ließ, wirkte ziemlich benommen. Mit einem Seufzer sank sie wieder in ihrem Armsessel zurück. Hilflos hob sie beide Hände, als ob sie sagen wollte, dass sie ihr Bestes versucht habe und sich nun wohl oder übel mit allem abfinden müsse. Was konnte sie denn sonst noch tun? „Wahrscheinlich rechnet ihr damit, dass ich aus dem Apartment ziehe“, bemerkte sie nachdenklich.
„Wie kommst du nur auf einen derartigen Gedanken? Ich habe das Apartment für dich gekauft und würde es niemals von dir zurückverlangen. Du solltest mich eigentlich gut genug kennen, um mir so etwas nicht zuzutrauen“, sagte Ben vorwurfsvoll und verletzt.
Um
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