JULIA FESTIVAL Band 95

„Was hältst du davon, wenn ich dich mitnehme, damit du mir Glück bringst?“
    „Wirklich?“
    Er nickte.
    „Onkel Jarrett, dich habe ich am allerliebsten. Ich freue mich so darauf, Fallon wiederzusehen.“
    Es war das letzte festliche Abendessen der Kreuzfahrt. Fallon bemühte sich nach allen Kräften, ihren Mitreisenden nicht die Stimmung zu verderben. Das war nicht einfach, denn ihr war nur zum Heulen zumute.
    Der Kellner eilte auf sie zu. Sie nahm die Speisekarte, schlug sie auf und klappte sie sofort wieder zu. „Ich habe keinen Hunger und möchte nichts bestellen, danke.“
    „Gut, denn ich bin nicht gekommen, um Ihre Bestellung aufzunehmen.“ Er lächelte. „Ich habe ein Geschenk für Sie.“ Er winkte einem Kollegen, und der übergab Fallon eine Flasche.
    Ungläubig starrte Fallon das schlanke Gefäß an. Es bestand aus vielen miteinander verbundenen Glasblasen, die zum Hals hin immer kleiner wurden. Sie erkannte es natürlich sofort.
    Mit zitternden Fingern löste sie den Korken. Die anderen Gäste sahen neugierig zu.
    Sie war so nervös, dass es ihr schwerfiel, den Zettel herauszuziehen. Sie entfaltete ihn und begann zu lesen.
    Mein Name ist Jarrett Wilkenson, und ich bin zweiund dreißig Jahre alt. Ich wohne in einem großen Haus auf einer Insel. Wenn Du diese Nachricht findest, hoffe ich, dass Du mir verzeihst, dass ich so dumm war. Ich liebe Dich und brauche Dich. Bitte sei meine Freundin, meine Geliebte, meine Ehefrau. Bitte sag mir, dass es noch nicht zu spät ist.
    Fallon hob den Blick und sah Jarrett. Er trug einen schwarzen Smoking. Neben ihm stand Anna Jane in einem grünen Kleid. Das Mädchen winkte ihr lächelnd zu.
    Er kam auf sie zu und kniete vor ihr. „Es tut mir so leid“, sagte er und nahm ihre Hand. „Ich hatte Angst, dich zu lieben, weil ich dachte, Liebe bedeutet Schmerz. Aber von dir getrennt zu sein ist viel schmerzhafter. Ich kann nicht ohne dich leben.“ Er sah ihr in die Augen. „Bitte verzeih mir, und gib mir noch eine Chance. Ich werde alles tun, damit es zwischen uns klappt. Bitte werde meine Frau, und komme zu uns zurück.“
    Sie warf sich in seine Arme. „Ich liebe dich, Jarrett. Ich weiß, wie es ist, allein und voller Angst zu sein.“
    „Also heiratest du mich?“
    Sie nickte. „Ja. Ich will immer bei dir sein. Ich will Anna Jane als unser Kind aufziehen und ihr vielleicht noch ein paar Geschwister schenken, damit sie Gesellschaft hat.“
    Er drückte sie noch fester an sich. „Danke. Ich schwöre, du wirst es nicht bereuen.“
    Jarrett küsste sie voller Zärtlichkeit, und Fallon wusste, dass er recht hatte. Sie würde es niemals bereuen.
    – ENDE –