JULIA FESTIVAL EXTRA Band 03
schließlich kam sie zu dem Schluss, dass Simone keine Rolle mehr spielte. Was in Camerons Vergangenheit geschehen war, ging sie nichts an. Was jedoch seine Zukunft betraf, so war das etwas ganz anderes.
Dani war sich nicht sicher, wie die Sache mit Cameron weitergehen sollte. Keine Frage, sie liebte ihn, was mit ziemlicher Sicherheit früher oder später dazu führen würde, dass sie in seinem Bett landete. Doch was das für Cameron bedeuten würde, wusste sie nicht. Hatte er jemals mit dem Gedanken gespielt zu heiraten? Kinder zu haben und eine Familie zu gründen? Kam das in den Plänen für sein Leben vor?
Auf all diese Fragen hatte Dani keine Antworten gefunden, als sie die Küche verließ, um sich für den Abend umzuziehen. Alles war vorbereitet, so, wie Cameron es vorgeschlagen hatte, sodass sie nur noch Kleinigkeiten zu erledigen hatte, wenn die Gäste erst einmal da waren. Sie musste nur einige Sachen in den Ofen schieben und die verschiedenen Gänge servieren. Cameron würde sich um die Aperitifs und den Wein kümmern.
Sie hatte viel Zeit am Nachmittag damit verbracht, ihr Haar zu waschen und in Form zu föhnen, und war froh zu sehen, wie gut die wilde Haarmähne zu dem Kleid passte. Sie schützte die Haarpracht mit einer Haube, als sie duschte, dann machte sie sich mit großer Sorgfalt an ihr Make-up. Merkwürdigerweise schienen sogar ihre Sommersprossen zum Kleid zu passen. Sie machte sich nicht die Mühe, sie abzudecken. Sie trug grünen Lidschatten und einen strahlend orangefarbenen Lippenstift auf, dann tuschte sie ihre langen Wimpern.
Es war ein herrlich kribbelndes Gefühl, als sie die Seide über ihre nackten Brüste streifte. Schwarze Bänder, die im Nacken geschnürt wurden, hielten das Oberteil an seinem Platz. Sie zog sie zusammen, schüttelte ihr Haar aus und wagte einige Tanzschritte durch das Zimmer. Dabei fühlte sie sich wie eine wunderschöne barfüßige Zigeunerin, als der herrliche Rock um ihren Körper schwang. Zu schade, dass ich Schuhe anziehen muss, dachte Dani, doch ich kann als Gastgeberin schlecht barfuß erscheinen.
Sie hörte Musik, als sie die Eingangshalle betrat. Cameron hatte einen Calypso aufgelegt, und der Rhythmus war geradezu ansteckend. Sie konnte kaum stillhalten, so sehr wünschte sie sich zu tanzen. Im Wohnzimmer stieß sie auf Cameron und hielt herzklopfend in der Bewegung inne, als ihre Blicke sich trafen. Er war ganz in Schwarz gekleidet. Ein schwarzes, kragenloses Leinenhemd mit weichfließenden Ärmeln. Gut geschnittene schwarze Hosen. Auch er sah aus wie ein Zigeuner, dunkel, gefährlich und faszinierend, mit strahlenden blauen Augen.
Plötzlich lächelte er sie an. „Möchtest du tanzen?“
Dani strahlte und wirbelte ihm entgegen. „Ja. Lass uns tanzen.“
Er nahm sie in den Arm und begann einen wilden Tango. Dani war sich bewusst, dass sie mit dem Feuer spielte, doch es war ihr egal. Sie fand es furchtbar aufregend, und das Verlangen, das in Camerons Augen funkelte, ließ ihr das Blut in den Adern pulsieren. Als er sie fest an sich zog, genoss sie die Stärke seines Körpers, die Macht, mit der er sie in seinen Bann zog. Sobald er sie von sich wegdrehte, erschauerte sie in der Erwartung, dass er sie gleich wieder fest packte, sie über seinen Arm nach hinten bog und sie dorthin führte, wo er sie haben wollte.
Es klingelte an der Tür.
Wahrscheinlich ist es besser so, dachte Dani, sonst würden die Dinge außer Kontrolle geraten. Doch spürte sie ein Gefühl der Enttäuschung darüber, dass sie unterbrochen worden waren. Sie wehrte sich nicht, als Cameron den Arm um ihre Taille gelegt hielt und sie mit sich zog, um die Gäste in der Halle zu begrüßen.
Zwei Paare waren gemeinsam gekommen. Die Männer waren in den Dreißigern, die Frauen Ende zwanzig, schätzte Dani. Cameron stellte sie einander vor, und Dani bemühte sich, sich die Namen zu merken, indem sie sie immer wieder in Gedanken wiederholte. Ken und Barbara, Colin und Jill. Alle vier schienen Schwierigkeiten zu haben, den Blick von Dani abzuwenden, was sehr verwunderlich war, da immerhin Cameron neben ihr stand.
Ich bin wirklich umwerfend, dachte Dani aufgeregt und warf Cameron einen liebevollen Blick zu, dafür, dass er es ihr ermöglicht hatte. Er zog sie fester an sich, als sie die Gäste ins Wohnzimmer führten, und Dani erwiderte diese Umarmung.
Während der nächsten zehn Minuten glänzte Dani in der Rolle der Gastgeberin. Cameron füllte Champagner in die Gläser, während sie
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