JULIA FESTIVAL EXTRA Band 03
daran, was er im Sinn hatte. Die Geschichte mit Nicole war geklärt, und Dani konnte nicht leugnen, dass sie ihn genauso begehrte wie er sie.
Cameron legte Dani den Arm um die Taille, als sie das letzte Paar verabschiedeten. Doch in dem Augenblick, als die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, stieß Dani ihn heftig von sich.
„Dani!“ Camerons Stimme klang schneidend und bestimmt.
„Wie konntest du Nicole einladen?“
Cameron ging in entgegengesetzter Richtung um den Brunnen herum, offensichtlich, um ihr den Weg vom Foyer ins Wohnzimmer abzuschneiden.
„Was hast du dir dabei gedacht?“, rief sie über den verzierten Pool hinweg. Sie wandte sich zur Haustür um, fest entschlossen, ihn nicht in ihre Nähe kommen zu lassen.
Cameron drehte sich herum, um sie einzuholen. „Natürlich, alles ist meine Schuld. Du bist von jedem Punkt der Anklage freigesprochen. Doch ein Mann muss die Chance bekommen, seinen Ruf wiederherzustellen, oder etwa nicht?“
„Das hast du dir fein ausgedacht!“, schimpfte sie und lief wieder in die andere Richtung. „Das Kleid …“
„Du warst vernarrt in das Kleid. Du wolltest es tragen!“
„Nicole hierher einzuladen, um mich vorzuführen …“
„Warum hätte ich dich nicht vorführen sollen? Ist es mir nicht erlaubt, stolz auf die Frau zu sein, die ich begehre?“
„Dies war nicht der Grund, warum du es getan hast!“, rief Dani und änderte wieder ihre Laufrichtung, immer bemüht, den Brunnen zwischen ihnen zu lassen. „Du hast mich vor dem vernichtenden Schlag betäuben wollen. Es ist alles ein großes Spiel für dich. Aber ich spiele keine Spiele, und ich werde deine auf keinen Fall mitspielen. Lass dir von mir sagen, dass ich keine Spielchen treibe, wenn ich mit jemandem ins Bett gehe, Cameron McFarlane. Merk dir das!“
„Ich habe Nicole wie eine Auster geknackt, Dani. Sie mit der Frau, die du bist, konfrontiert und sie gezwungen, damit fertig zu werden. Es war die beste Art, es zu erreichen.“
„Du hättest mich wenigstens warnen können!“
„Du hättest einen Schutzwall um dich gebaut, und nichts wäre gelöst worden“, hielt er dagegen. „Irgendetwas war nicht in Ordnung zwischen dir und deiner Schwester, sonst hätte Nicole dich nicht so angelogen. Schocktherapie reißt Schranken nieder. Die Wahrheit kommt ans Licht. Genau das ist passiert, stimmt’s? Ihr habt einiges geklärt, nicht wahr?“
„Darum geht es jetzt nicht.“
„Du hast gesagt, du könntest mich ihretwegen Weihnachten nicht mit nach Hause nehmen. Warum sollte ich das kampflos hinnehmen, wo ich doch bei dir sein wollte.“
„Das war hinterhältig …“
„Es war offensichtlich.“
Dani ging weiter wütend auf und ab, doch musste sie zugeben, dass sie und Nicole ohne Camerons Mithilfe wahrscheinlich niemals den Standpunkt des anderen erfahren hätten. Etwas Gutes hatte das Ganze also doch gehabt. Dani fühlte ihre alte Feindseligkeit Nicole gegenüber nicht mehr. Sie war nicht einmal mehr eifersüchtig auf sie.
Doch das war der eindeutige Beweis dafür, dass Cameron zu viel von den Menschen wusste. Dani eingeschlossen.
„Ich glaube nicht, dass ich dich mag, Cameron McFarlane“, sagte Dani, immer noch nicht ganz beruhigt.
„Doch, das tust du. Ich bin der Mann, den du willst, Dani Halstead. Wenn du nur einen Moment lang stehenbleiben würdest, könnte ich dir zeigen, wie sehr ich dich will, und auch, wie sehr du mich willst.“
Er hat vollkommen recht, dachte Dani fieberhaft. Er könnte es. „Ich werde mich von dir zu nichts überreden lassen“, entgegnete sie ihm. „Ich will kein Zeitlimit haben, wann ich mit dir ins Bett gehe. Ich bin nicht einmal ganz sicher, ob ich tatsächlich mit dir ins Bett gehen will. Eigentlich bin ich sogar ganz sicher, dass ich das nicht will. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen, Cameron McFarlane.“
„Dann hör auf mit dem Blödsinn und entscheide dich! Denn ich spiele kein Spiel, und ich möchte auch nicht, dass man mit mir spielt.“ Er schleuderte ihr die Worte förmlich entgegen. „Triff eine Entscheidung, was mich betrifft. Hier und jetzt!“
Seine Aufforderung ließ Dani innehalten. Es lag nichts Kaltes oder Berechnendes darin. Sie konnte sehen, dass Cameron genauso erregt war wie sie selbst. Mit einem Mal schien der ganze Streit völlig sinnlos, da sie Cameron wollte. Er war der einzige Mann, den sie wirklich begehrte. Und sie war drauf und dran, alles zu verderben.
„In Ordnung“, sagte sie und verdrängte das
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