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JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03

JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA WEIHNACHTSBAND Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMMA DARCY EMMA RICHMOND LUCY GORDON
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wohin Francesco sie zum Essen einlud, blieb immer klar in ihrer Erinnerung.
    Es war klein und gemütlich. Der Besitzer begrüßte Francesco lautstark und führte sie zu einem Tisch am Fenster. Die Speisekarte brachte Sonia zum Lachen. Sie war in drei Sprachen abgefasst, wies aber mitunter eine etwas eigenwillige Schreibweise auf.
    „Was um alles in der Welt sind denn Ruhleier ?“
    „Ich denke, Rühreier, aber wetten würde ich nicht darauf.“
    „Und Brachbohnen ?“
    „Ich glaube, das hat alles derselbe Mann geschrieben. Auch die Bretkartoffels .“
    Er bestellte Wein und Prosciutto, den aromatischen, hauchdünn geschnittenen Schinken.
    „Erzählen Sie von sich“, bat er. „Ich möchte alles über Sie wissen.“
    Sonia saß plötzlich der Schalk im Nacken. „Ich denke, Sie haben schon alles gesehen.“
    „Bitte“, flehte er, „erinnern Sie mich bloß nicht daran.“
    „War der Anblick so schrecklich?“, neckte sie ihn.
    Er warf ihr einen glutvollen Blick zu. „Wollen Sie wirklich meine Antwort hören? Ich werde sie Ihnen geben. Später. Wenn wir allein sind.“
    Sie hatte das Gefühl, in einem führerlos dahinrasenden Zug festzusitzen. Noch vor zwei Stunden hatte sie Francesco nicht gekannt. Jetzt war sie dabei, sich kopfüber in eine Affäre zu stürzen.
    Eigentlich hatte es bereits begonnen, als er sie nackt vor sich sah und sie seitdem den Ausdruck in seinen Augen nicht mehr vergessen konnte.
    „Sie wollen mehr von mir wissen …“, fuhr sie mit nicht ganz sicherer Stimme fort. „Ich bin Engländerin und arbeite für eine Ladenkette, die Geschenke, Nippes, Artikel aus Glas und Porzellan anbietet. Sie ist gerade von einer Firma aufgekauft worden, die das Sortiment erweitern will, unter anderem mit Glaskunst aus Venedig. Es ist mein erster großer Auftrag, und ich will, dass er ein voller Erfolg wird. Und ich sehe Venedig das erste Mal.“
    „Und bestimmt nicht das letzte Mal“, sagte er mit seltsamem Ernst. „Der erste Anblick von Venedig ist entscheidend.“
    „Nun, Sie sind Venezianer …“
    „Ja, das bin ich, und ich weiß, dass ich von einem der Wunder dieser Welt umgeben bin. Nun, nachdem Sie es gesehen haben, wird es Sie immer begleiten, wohin Sie auch gehen.“ Francesco war ernst geworden, und Sonia begriff, wie viel ihm das Leben in dieser Stadt bedeutete. Sie hoffte, er würde weitersprechen, aber er lächelte schon wieder und sagte: „Erzählen Sie mehr von sich. Was ist mit Ihrer Familie?“
    „Ich habe keine. Meine Eltern sind beide tot. Ich habe an der Abendschule Kunst studiert, mich dabei auf Glas spezialisiert. Mein Traumziel ist ein eigener Laden, der die beste Glaskunst der ganzen Welt führt.“
    Francesco zog die Stirn kraus. „Nur venezianisches Glas zählt. Warum sollten Sie sich mit anderem herumschlagen?“
    „Auch andere Länder stellen gutes Glas her.“
    „Nicht zu vergleichen mit dem aus Venedig“, betonte er.
    Sonia entdeckte einen besonderen Schimmer in seinen Augen und beschloss, nicht alle Worte dieses Charmeurs auf die Goldwaage zu legen.
    „Ich denke, ich werde mir alle Möglichkeiten offenhalten“, erwiderte sie.
    „Natürlich müssen Sie das“, gab er ihr recht. „Und dann werden Sie von allein feststellen, dass venezianisches Glas das beste ist.“
    „Wenn Sie meinen. Aber nun erzählen Sie mir von sich.“
    „Ich bin Francesco Bartini. Meine Eltern sind Tomaso und Giovanna Bartini …“
    „Und Sie sind der einzige Sohn“, sagte sie spontan.
    „Natürlich bin ich ihr einziges Kind – von meinen Brüdern Ruggiero, Martino und Giuseppe einmal abgesehen!“
    „Das haben Sie sich gerade ausgedacht“, beschuldigte sie ihn.
    „Nein, wirklich. Wie kommen Sie darauf, ich sei Einzelkind?“
    „Sie sind so selbstsicher … wie jemand …“
    „Der verwöhnt wurde, meinen Sie?“, fragte er herausfordernd. „Sie könnten recht haben. Ich bin vielleicht kein Einzelkind, aber der Jüngste – und das ist fast das Gleiche.“
    „Also verwöhnt?“, fragte sie lachend.
    „Und wie! Deswegen habe ich auch die erste Gelegenheit genutzt, mich auf eigene Füße zu stellen. Ich lieh mir Geld von der Bank und kaufte eine stillgelegte Glasmanufaktur auf Murano.“
    „Murano?“
    „Eine der Inseln in der Lagune. Alle Inseln bei Venedig weisen besondere Merkmale auf. Torcello ist bekannt für den Fischfang, Burano berühmt für seine Spitzen und Murano weltbekannt für seine Glasbläsereien. Der Bankmanager glaubte nicht, dass ich die Produktion

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