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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Stephanie Howard Alexandra Sellers
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nie erfahren, was für eine ausgiebige Rache du hattest.“
    „Ich verstehe deine Bitterkeit, Caroline.“
    „Ach, das ist aber nett!“, höhnte sie. „Dann muss ich mir wenigstens nicht den Kopf zerbrechen, ob ich dir sagen soll, was für ein scheußlicher Schurke du bist!“
    „Caroline, ich kann deinen Zorn nachfühlen. Aber ich werde es nicht dulden, dass du so mit mir sprichst. Tu das nie wieder.“
    Sie fröstelte, begehrte aber auf. „Was für eine Strafe steht in dieser Region auf Majestätsbeleidigung? Wirst du mir die Zunge herausschneiden lassen? Oder gehört das zu den Vergehen, für die einem die rechte Hand abgehackt werden?“
    Karim musterte sie durchdringend. Unwillig verstummte sie.
    „Was hast du jetzt vor?“, wollte sie nach einer kleineren Pause wissen.
    „Ein Mitglied meines Gefolges hält sich in New York auf. Dieser Mann hat deinem Verlobten mitgeteilt, dass du hier festgehalten wirst, und ihn um die Rückgabe des Siegels von Shakur gebeten. Sobald er damit nach Barakat zurückkehrt, wirst du freigelassen.“
    „Und bis dahin bin ich deine Gefangene?“
    Er neigte zustimmend den Kopf.
    Caroline trank einen Schluck Wein und schaute ihn an. „Das wird er nicht tun.“
    „Wie bitte?“
    „David hat mir bei unserer Verlobung gesagt, dass er im Falle einer Entführung keine Lösegeldzahlungen leisten würde. Sein Leben wäre nicht mehr lebenswert, wenn er jemals Lösegeld zahlen würde oder wenn welches für ihn bezahlt werden müsste.“ Sie schaute ihm offen ins Gesicht. „Er hat mir erklärt, dass ihn, sollte ich jemals entführt werden, nichts dazu bewegen könnte, sich auf eine Lösegeldforderung einzulassen.“
    Karim musterte sie einen Moment lang aufmerksam und sagte dann etwas, das sie nicht verstand. Zuerst triumphierte Caroline innerlich, doch als ihr bewusst wurde, was sie ihm da in Wirklichkeit mitgeteilt hatte, erschrak sie.

11. KAPITEL
    Caroline schaltete das Licht aus und wartete, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Als sie im Licht der Sterne die Umrisse des Bettes erkennen konnte, huschte sie zur Tür, drückte behutsam den altmodischen Griff herunter und zog die Tür Stück für Stück auf. Dann stand sie da, wartete und lauschte. Geräuschlos schlich sie barfuß über die kalten Fliesen und die seidenen Teppiche.
    Ihre Turnschuhe hatte sie sich mit den Riemen um den Hals gehängt. Sie hatte kein Geld, keinen Pass und keine Fahrkarte. Sie trug den Diamantring und sämtlichen übrigen Schmuck, den sie besaß. Diese Wertsachen konnte sie in Geld umtauschen, sollte es nötig sein.
    Caroline traute sich zu, einen Baum hinaufzuklettern und sich über die Gartenmauer zu schwingen, falls der Wächter schlief oder sie ihm ausweichen konnte. Aber ganz sicher war sie sich nicht. Die andere Möglichkeit, die ihr einfiel, war risikoreicher, aber vielleicht erfolgversprechender. Sicherlich würde niemand damit rechnen, dass sie in den Palast flüchtete, wo sie am frühen Abend mit Prinz Karim gewesen war. Sie war überzeugt, dass er auf dem Rückweg die Tür nicht abgeschlossen hatte.
    Es dauerte ein paar qualvolle Minuten, bevor sie im Dunkeln in den Flur gelangte, aber dann kam sie rasch vorwärts und erreichte die Tür am anderen Ende.
    Sie ließ sich öffnen, und Caroline spürte den Luftzug, als sie in den Haupttrakt des Palastes schlüpfte. Hier konnte sie mehr sehen. Das Licht von draußen erhellte die riesigen Räume ein wenig. Sie huschte an Säulen vorbei und kam so rasch vorwärts, dass sie sich eigentlich hätte freuen können. Leider wusste sie nicht, wohin sie sich wenden sollte. Sie wünschte sich, sie hätte mehr auf die Türen geachtet als auf die Porträts.
    Aufmerksam hielt sie Ausschau nach einem offenen Fenster oder nach einer nicht verschlossenen Außentür. Falls sie heute Nacht keinen Ausgang fände, würde sie sich bis zum Morgen versteckt halten. Mit etwas Glück musste es ihr gelingen, geradewegs aus dem Palast zu spazieren, wie eine Touristin, die sich verirrt hatte.
    Es wird mir schon etwas einfallen, dachte sie gerade, als eine Tür aufging, Licht eingeschaltet wurde und am anderen Ende des Raumes Prinz Karim barfuß, verschlafen und nackt bis zur Taille erschien: „Also hast du deinen Weg gefunden.“
    Caroline antwortete ihm nicht, machte kehrt und begann zu laufen. Sie befanden sich an den entgegengesetzten Enden eines riesigen Saales, der mit Möbeln bestückt war, und sie stürmte auf den nächsten Türbogen zu. Sie

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