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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Alexandra Sellers , Stephanie Howard
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seltsam vorkommt. Aber ich hatte doch keine Wahl, ich musste es tun …“
    „Warum hast du mir nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt? Ich hätte dir doch geholfen.“ Sie erwiderte seinen Blick, und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Wenn ich gewusst hätte, dass das Leben deiner Nichte davon abhing, wäre ich ohne nachzudenken in den Palast gezogen. Ich hätte mich auch jeden Tag freiwillig in den Innenhof gesetzt …“
    Kummer und Schmerz drohten sie zu überwältigen. Sekundenlang konnte sie nicht weiterreden.
    „Die ganzen Ausreden und das ganze Theater hättest du dir sparen können“, fuhr sie schließlich fort. „Ich hätte dir sowieso geholfen, du hättest mich nur zu bitten brauchen.“ Sie schluchzte auf.
    „Amber, wie denn? Was hätte ich denn sagen sollen? Du hättest mich für verrückt gehalten und geglaubt, ich hätte den Verstand verloren. Ich weiß doch selbst, wie unglaublich die Geschichte klingt. Wenn ich dir erklärt hätte, warum ich dich im Palast haben wollte, wärst du bestimmt nicht einverstanden gewesen. Versuch doch bitte, mich zu verstehen, ich konnte das Risiko einfach nicht eingehen, dazu war mir die Sache zu wichtig.“
    „Aus deiner Sicht stellt sich das natürlich so dar, dennoch irrst du dich. Ich hätte dir auf jeden Fall geholfen, wenn du mich darum gebeten hättest. Du hättest es wenigstens versuchen können.“
    „Ja, mag sein. Vielleicht bist du die eine von tausend Frauen, die wirklich geholfen hätte.“ Er seufzte. „Aber ich konnte es nicht wissen. Ich ahnte doch nicht, wie warmherzig du bist.“
    Er stellte sich vor sie hin, und Amber spürte, wie sehr ihn das alles bedrückte.
    „Glaub mir, Amber, ich habe nur getan, was meiner Meinung nach am besten war. Ich war außer mir vor Sorge, und ich sah zu dem Zeitpunkt keine andere Möglichkeit, Maha zu helfen. Sie war wie besessen von der Vorstellung mit dem Engel, und ich hatte mich anstecken lassen. Als ich dich entdeckte, kamst du mir vor wie die Antwort auf meine Gebete. Ich musste einfach handeln und konnte nicht riskieren, Mahas einzige Hoffnung zu zerstören.“
    Zoltan nahm ihre Hände in seine, die sie krampfhaft zusammengepresst hatte. Amber schaute ihn an und war überzeugt, dass er die Wahrheit sagte. Er hatte wirklich keine andere Möglichkeit gesehen, dem Kind zu helfen. Vielleicht hätte ich an seiner Stelle genauso gehandelt, überlegte sie.
    „Okay“, sagte sie, „ich glaube dir, dass du keine andere Wahl hattest und ziemlich verzweifelt warst.“
    Eigentlich hat er mir nichts Schlimmes angetan, sondern mir sogar noch bei meiner Arbeit geholfen, ging es ihr durch den Kopf, und sie beschloss, ihm zu verzeihen, dass er ihr seine wahren Beweggründe verschwiegen hatte. Aber sie würde ihm nicht verzeihen, dass er sie umworben, mit ihr geflirtet und sie schließlich verführt hatte, nur damit sie noch länger bei ihm blieb.
    Sie stand auf und entzog ihm die Hände. Nur mühsam gelang es ihr, sich zu beherrschen.
    „Und was ist jetzt? Wie geht es dem kleinen Mädchen? Brauchst du mich noch, damit sich Mahas Zustand stabilisiert? Ich bin gern bereit, dir in dieser Hinsicht zu helfen.“ Hoffentlich habe ich mich deutlich genug ausgedrückt, er muss begreifen, dass ich zu sonst nichts mehr bereit bin, dachte sie.
    Zoltan sah sie an. „Ursprünglich hatte ich angenommen, sie würde deine Anwesenheit noch etwas länger brauchen. Aber ich habe festgestellt, dass sie große Fortschritte gemacht hat. Sie isst wieder, redet mit allen, ist munter und fröhlich und verlässt auch ihr Zimmer. Sie verhält sich beinah wieder ganz normal. Und dafür muss ich mich bei dir bedanken, du hast dieses Wunder vollbracht.“
    Seine Miene wirkte erleichtert und sein Blick so sanft, dass es Amber einen Stich ins Herz gab. Er war zu so tiefen Gefühlen fähig, nur leider empfand er nichts für sie.
    „Gut“, erwiderte sie, bemüht, sich die Verzweiflung nicht anmerken zu lassen. „Dann kann ich ja meinen Rückflug buchen. Du hast doch nichts dagegen, oder?“
    Er schwieg.
    „Okay.“ Amber ging zur Terrassentür. Sie hielt es im Zimmer nicht mehr aus, denn ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. „Ich brauche unbedingt frische Luft.“
    Sie wollte die Tür öffnen, doch ihr fiel ein, dass sie abgeschlossen war. Ihre Finger zitterten, als sie den Schlüssel herumdrehte. Dann riss sie ungeduldig die Tür auf. Ein längerer Spaziergang im Palastgarten wird mir guttun, danach rufe ich sogleich am Flughafen an und

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