Julia Gold Band 0045
ging, er würde immer seine Entscheidungen treffen und die Verantwortung dafür tragen. Und mit Sicherheit stünde er zu seinem Handeln.
Ich liebe ihn. Der Gedanke kam ihr und schien so selbstverständlich, wie die Wellen an den Strand gespült wurden. Caroline wurde davon erfasst, bestürmt, und hielt für einen Augenblick den Atem an.
Als würde Kaifar ihre Gefühle spüren, wandte er sich in diesem Moment nach ihr um und blickte auf sie hinunter. Ihre Blicke trafen sich. Wortlos beugte er sich über sie und küsste sie auf den Mund.
Sein Kuss war zärtlich und sacht. Er strich ihr über die Lippen, die seit gestern Abend förmlich auf diese Berührung warteten. Nichts hatte sich jemals besser angefühlt oder mehr auf ihre Sinne gewirkt als in diesem Moment Kaifars Kuss. Er richtete sich ein wenig auf, und sie lächelten sich an.
„Du siehst so anders aus – ohne Bart“, bemerkte Caroline und berührte sein Gesicht. Er erschien ihr noch wesentlich anziehender mit dem kräftigen, kantigen Kinn und dem sinnlichen Mund. Am liebsten hätte sie ihn gleich noch einmal geküsst.
Er hob eine Braue und reagierte mit einem Lächeln auf ihre Bemerkung. Seine Augen funkelten, als er sich neben ihr aufstützte und ihr einen Kuss ins Haar drückte. Dann küsste er ihre Wange, ihre Lider, ihre Stirn und ihre Schläfen. Caroline spürte, wie seine Zärtlichkeiten ihre Erregung weckten, und sie genoss die Wärme, die von ihm ausging, seinen Duft und die Berührung seiner bloßen Haut.
Sie schlang die Arme um seinen Nacken und klammerte sich leidenschaftlich an ihn. Ihre Brüste, die nur von dem dünnen Stoff des Bikinis bedeckt waren, drängten sich ihm entgegen. Kaifar hatte den Arm um ihre Taille geschlungen, und Caroline hörte, wie sein Atem schwerer ging, wie er um Beherrschung rang. Dann beugte er sich über sie, um sie leidenschaftlich zu küssen, und löste damit ein wahres Feuerwerk an Empfindungen bei ihr aus.
Deutlich spürte sie den Beweis seiner Erregung an ihren Schenkeln, und obwohl sie bei der unerwarteten Berührung aufstöhnte, genoss sie im Stillen ihre weibliche Anziehungskraft. Kaifar schob einen Arm unter ihre Schultern, umfasste ihren Kopf und küsste sie verlangend.
Doch dann löste er sich von ihr und schaute ihr in die Augen. Behutsam zog er seine Hand zurück. „Ich vergaß, wo wir sind“, raunte er ihr zu und richtete sich auf. Er lächelte und betrachtete sie.
Sie redeten nicht miteinander, vermochten sich aber mit Blicken zu verständigen. Kaifar führte ihre linke Hand an seine Lippen. Er küsste sie einmal, zweimal und zog plötzlich die Brauen zusammen, während er seinen Griff um ihre Finger schon fast schmerzhaft verstärkte.
„Du hast deinen Verlobungsring abgezogen.“
Während er auf ihre Hand blickte, konnte sie den Ausdruck in seinen Augen nicht sehen, sondern nur die dichten, zusammengezogenen Brauen. Trotzdem erkannte sie, dass er sich nicht darüber freute.
Er wollte nur eine Affäre für ein paar Nächte, rief sie sich ins Gedächtnis. Wie würde er reagieren, wenn er wüsste, was für eine Entscheidung sie getroffen hatte? Vielleicht sollte er besser nicht erfahren, was in ihr vorgegangen war.
Es versetzte ihr einen Stich, aber sie beugte sich vor und klopfte den Sand von ihren Waden. „Ich habe ihn im Hotel zurückgelassen, weil ich an den Strand gegangen bin, Kaifar“, erklärte sie. „Befreie dich von dem Gedanken, dass ich restlos hingerissen bin von dir und deinetwegen auf die Ehe des Jahres verzichte!“
Er schaute auf. „Ich hatte nicht an mich gedacht, sondern an deine Ehre“, erwiderte er so herablassend, dass sie ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst hätte.
Stattdessen stand sie auf. „Ich gehe schwimmen“, erklärte sie und lief die wenigen Meter bis zum Wasser.
Das Meer war angenehm warm. Caroline empfand es nicht als Schock, als sie sich ins Wasser fallen ließ und untertauchte. Ein paar Sekunden später kam sie an die Oberfläche, schwamm eine Zeit lang, rollte sich auf den Rücken und ließ sich treiben.
Kaifar liebte sie nicht. Was sollte sie nun machen? Nach dem greifen, was er ihr angeboten hatte? Das war weniger, als sie eigentlich wollte. Oder sollte sie sich und ihm versagen, was sie beide wollten, nur weil sie sich vor der Enttäuschung fürchtete, die sie beim Abschied erfahren würde?
Doch unter dem Abschied würde sie ohnehin leiden, ob sie auf seinen Vorschlag einginge oder nicht. Das körperliche Vergnügen, das er ihr
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