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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Alexandra Sellers , Stephanie Howard
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geschieht, wenn du einen Mann aus seinen Träumen reißt? Wie kannst du es wagen, mich zurückzuweisen? Was wolltest du denn, wenn nicht geliebt werden? Warum sonst hast du dich jagen und fangen lassen?“
    Caroline schnappte nach Luft. „Ich wollte aus meinem Gefängnis ausbrechen!“, zischte sie ihn an und merkte gleich darauf, wie dumm es von ihr war, dass sie ihm ihren Fluchtversuch gestand. „Hast du vergessen, dass ich gegen meinen Willen hier bin? Ich will dich nicht. Wie kannst du es wagen, dir einzubilden …“
    Seine Augen funkelten in dem schwachen Licht der Sterne, das durch das Fenster hereinfiel. Unwirsch zog er sie an sich. „Ich bilde mir nichts ein, Caroline. Wenn du nicht willst, dass ich dir beweise, wie du nach mir verlangst und Lust bei mir findest, dann fordere mich nicht heraus. In meinen Adern fließt das Blut von Männern, die wussten, wann eine Frau einen Mann dazu auffordert, dass er seine Kräfte unter Beweis stellt.“
    Carolines Herz hämmerte gegen ihre Rippen. Sie versuchte, sich von ihm zu lösen. Doch er hielt sie fest. „Das ist abscheulich“, brachte sie nur heraus.
    „Das ist der Überlebensinstinkt. Eine Frau, die sich einem schwachen Mann hingibt, wird schwache Söhne haben. Deshalb bietet sie einem Mann die Gelegenheit, seine Stärke zu beweisen, ehe sie sich ihm hingibt. Das ist ein Naturgesetz. Gib acht, wie du dich mir gegenüber verhältst, wenn du es nicht wecken willst.“
    In ihrer Hilflosigkeit spottete sie: „Ich will lieber schwache Söhne haben als solche gefühllosen Kraftprotze, wie eure Frauen sie haben.“
    Ausgerechnet in dem Moment strich sie sich eine Strähne aus der Stirn, und Davids Diamantring blitzte auf. Karim ließ die eine Hand los, griff nach der anderen und blickte auf den Ring. „Wenn du diesen Mann heiratest, wirst du schwache Söhne haben … wenn du überhaupt welche bekommst“, meinte er.
    „David ist groß, kräftig, und er hält sich ziemlich fit!“
    Karim blickte ihr in die Augen. „Söhne von ihm werden schwach im Herzen, schwach im Geist und schwach in ihrer Menschlichkeit sein. In der Wüste lernen wir, dass die Körperkraft eines Mannes nur das Gefäß ist, das bessere Kräfte enthält.“
    Die Verachtung, mit der er über David sprach, machte sie wütend. Wie konnte er es wagen, David zu verurteilen?
    „Wie zum Beispiel das Entführen einer Frau gegen Lösegeld?“, stichelte Caroline. „Gehört das auch in deinen einmaligen Wüstenkodex?“
    „Caroline, sprich nicht in dem Ton mit mir. Ich bin auch ein König. Für mich gibt es einen zusätzlichen Kodex, nach dem ich mich richten muss, und zwar den Kodex der Verantwortung für mein Volk. Dein Verlobter hat den Frieden in Barakat ebenso in Gefahr gebracht, als wäre er mit Panzern angerückt. Solch ein Mann und alle, die zu ihm gehören, müssen damit rechnen, dass andere beenden, was er begonnen hat, und zwar auf andere Weise, als er gehofft hat.“
    „Du musstest trotzdem nicht vorgeben, mich anziehend zu finden. Du musstest nicht mein ganzes Leben zerstören. Du musstest mich vor allem nicht lieben, um dein Volk zu schützen!“, stieß sie hervor. „Warum hast du mich nicht einfach so mitgenommen? Das wäre leichter gewesen als …“
    Caroline fehlten die Worte, und beinahe hätte sie aufgeschluchzt in hilflosem Zorn.
    Beschwörend verstärkte er den Griff um ihr Handgelenk. „Das war nicht mein Plan. Ich habe nichts für dich vorgetäuscht, was ich nicht auch empfinde, obwohl es besser wäre, wenn ich es nicht täte. Das weißt du.“
    „So?“
    „Wenn nicht, dann liegt das daran, dass du in deiner Unschuld weder meine Leidenschaft erkennst noch deine Bemühungen, sie bei mir zu wecken. Deshalb muss ich dir ausdrücklich sagen, dass du nicht des Nachts in meine Gemächer kommen darfst.“
    „Ich bin nicht in deine Gemächer gekommen! Ich habe einen Weg aus diesem Labyrinth von einem Palast gesucht!“
    Er senkte den Kopf und schwieg einen Moment. „Ich werde dich in den Harem zurückbringen“, erklärte er dann und führte sie aus dem Raum.
    Erst als sie im Harem ankamen, schaltete Karim Licht ein. Sie waren schweigend durch die dunklen Flure und Räume gegangen, und Caroline hatte sich bemüht, ihre verworrenen Gedanken und Gefühle zu ordnen.
    Im Hauptsaal führte er sie zu einem Stuhl an jenem Tisch, an dem sie gegessen hatten. „Warte da“, verlangte er und verschwand im Flur, kehrte aber kurz darauf mit einer Kanne Kaffee zurück. Sie schaute ihm zu,

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