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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Alexandra Sellers , Stephanie Howard
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nicht, dass Sie vor Schwäche umfallen.“
    „Oh!“ Leah schluckte heftig. Und während er sie durchs Zimmer trug, kam Leah der total verrückte Gedanke, wie es wohl sein würde, mit einem solchen Mann verheiratet zu sein. Sie überlegte sogar, ob Samira vielleicht einen Fehler gemacht hatte, als sie vor ihm davonlief.

6. KAPITEL
    Leah musste sich sehr anstrengen, wieder den Hass auf Sharif al Kader zu empfinden, den er ihrer Meinung nach verdiente. Ihr ganzer Körper schien zu brennen, und daran war nur der Scheich schuld, weil er sie so schlecht behandelte, wie sie sich ernsthaft einzureden versuchte.
    Während er Leah auf ein Sofa legte, fegte er mit einer einzigen Handbewegung die dekorativen Kissen auf den Boden. Und nachdem er sich vergewissert hatte, dass Leah bequem lag, warf er alle Kissen, die er finden konnte, auf den Teppich vor dem runden Tisch. Nur gut, dass ich das Messer nicht hier im Zimmer versteckt habe, fuhr es Leah durch den Kopf, denn dann würde er mich jetzt auslachen. Trotz der irgendwie beruhigenden Gewissheit, dass sie immer noch einen Trumpf in der Hand hatte, bekam Leah Herzklopfen, als der Scheich sich auf die Kissen neben dem Sofa sinken ließ, auf dem sie lag.
    „Kommen Sie, ich mache es Ihnen ein bisschen bequemer“, schlug er vor.
    Und noch ehe Leah wusste, wie ihr geschah, zog er ihr die Sandaletten von den Füßen. Leah fuhr bei der Berührung zusammen und wich zurück.
    In seinen Augen funkelte es so spöttisch und amüsiert auf, als würden darin tausend kleine Teufelchen tanzen. „Sie brauchen doch keine Angst zu haben, Leah. Diese Nacht wird der Liebe gehören.“
    „Liebe hat mit dem, was Sie vorhaben, nichts zu tun“, erwiderte Leah heftig.
    „Was ist überhaupt Liebe?“ Er zog fragend eine Augenbraue hoch.
    „Liebe bedeutet auch, dass man sich um den anderen sorgt und auf seine Gefühle Rücksicht nimmt.“
    „Aber ich bin doch um Sie besorgt, Leah.“ Er nahm eine Schale mit Obst vom Tisch und reichte sie Leah. „Ich biete Ihnen sogar etwas für Ihre leiblichen Bedürfnisse an.“
    Am liebsten hätte sie ihm die Schale ins Gesicht geworfen. Doch ihr gesunder Menschenverstand siegte. Sie tat es nicht und aß stattdessen ein Stück Melone, während sie sich bemühte, wieder klar zu denken. Sie kam keinen Schritt weiter und verschwendete kostbare Zeit, wenn sie immer nur auf das reagierte, was dieser Mann sagte und tat.
    „Wie alt ist die Festung?“, fragte sie deshalb und hoffte, ihn langsam dazu zu bringen, auch über Einzelheiten, die ihr die Flucht erleichtern würden, Auskunft zu geben.
    „Über tausend Jahre. Sie diente der Oase Shalaan als Schutz gegen kriegerische Interessengruppen, die die alte Karawanenstraße von den Bergen bis zum Meer unbedingt kontrollieren wollten.“
    „Die Männer, die mich hier hergebracht haben, erwähnten, es sei Ihr Geburtsort und Ihre geistige Heimat.“
    „Das stimmt. Es ist das Land meiner Vorfahren. Seit mehreren Jahrhunderten liegt die Herrschaft über dieses Land in den Händen meiner Familie.“
    Zu gern hätte Leah gewusst, wie es war, einer so traditionsreichen Familie zu entstammen. Leah war so etwas völlig fremd, denn ihr Bruder Glen war die einzige Bezugsperson gewesen, nachdem ihre Eltern sich hatten scheiden lassen. Deshalb bewunderte und respektierte sie die Lebensweise der Araber so sehr. Dort hielten die Familienmitglieder noch fest zusammen und vermittelten jedem Einzelnen ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Ohne die Familie wird Samira sich noch verlorener und einsamer vorkommen als ich, am Ende wird sie wahrscheinlich ihren Entschluss, das Elternhaus zu verlassen, zutiefst bereuen, überlegte Leah. Erst wenn man das verloren hat, was einem selbstverständlich erscheint, erkennt man, was es wert war. Ist Glen sich überhaupt der Konsequenzen bewusst, denen Samira sich nun ausgesetzt sieht, nachdem er ihr zur Flucht verholfen und sie aus ihrer vertrauten Umgebung geholt hat? Warum war ihr eigentlich der Gedanke so unerträglich, den Scheich von Zubani zu heiraten? Das alles ging Leah im Kopf herum.
    Sie schaute Sharif al Kader nachdenklich an, während er die Schale mit dem Obst auf den Tisch zurückstellte. Er war ein gut aussehender, intelligenter und mächtiger Mann. Vielleicht war er kein bequemer Ehemann, aber wenn man sich einen Mann nach dem Gesichtspunkt aussuchte, Kinder zu bekommen, dann sprach sehr viel für den attraktiven Sharif al Kader. Er wäre in jeder Hinsicht für Samira eine

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