1297 - Zweikampf der Sothos
Zweikampf der Sothos
Entscheidung in Magellan – der neue Sotho ist da
von H. G. Ewers
Die Euphorie, mit der die Vironauten im Jahre 429 NGZ ihre heimatliche Milchstraße verließen, um in den zwölf Galaxien der Mächtigkeitsballung von ESTARTU das große Sternenabenteuer zu erleben, ist Mitte des Jahres 430 längst einer realistischnüchternen Beurteilung der Lage gewichen - bei denen jedenfalls, die sich ihr ungetrübtes Urteilsvermögen haben bewahren können. Die vielgepriesenen Wunder von ESTARTU haben ihr wahres Gesicht enthüllt - ein Gesicht, das Schrecken und tödliche Drohung ausstrahlt. Die Vironauten haben bereits Dinge erlebt, die ihrer ganzen Einstellung zuwiderlaufen. Doch sie müssen nun mitmachen, ob sie wollen oder nicht, denn sie sind zu Rädchen in einer gewaltigen Maschinerie geworden, die von den Ewigen Kriegern gelenkt wird.
Inzwischen ist in der Menschheitsgalaxie der September 430 angebrochen, und Tyg Ian, der neue Sotho, ist mit seiner gewaltigen Streitmacht aus ESTARTU im Bereich der Milchstraße aufgetaucht. Aber Stalker ist nicht bereit, zugunsten seines designierten Nachfolgers abzutreten. Er zieht alle Register seines Könnens und setzt seine Helfer ein.
Dennoch muß er sich Tyg Ian persönlich stellen - beim ZWEIKAMPF DER SOTHOS...
Die Hauptpersonen des Romans:
Domo Sokrat - Ein Ewiger Krieger bemüht sich um seinen Troß.
Stalker und Stygian - Der alte und der neue Sotho im Kampf auf Leben und Tod.
Benk Monz - Ein Archäologe von Terzrock.
Julian Tifflor und Nia Selegris - Sie haben wieder zu sich gefunden.
Tom Fox - Major der Star Warriors.
1. BERICHT DOMO SOKRAT
Die SOKRATES befand sich in gutem Zustand, so daß ich eigentlich keinen Grund hatte, den Abflug in die Große Magellansche Wolke hinauszuzögern.
Dennoch bummelte ich mit dem 60 Meter durchmessenden Kugelraumer halutischer Konstruktion, den mir Stalker zur Verfügung gestellt hatte, stundenlang im Solsystem herum.
Vielleicht war ich unschlüssig.
Stalker hatte mir zwar den Status eines Ewigen Kriegers verliehen - und so fühlte ich mich auch. Ich war stolz auf meine Upanishad-Ausbildung und darauf, daß ich diese Ausbildung mit zwei so herausragenden Persönlichkeiten wie Julian Tifflor und Nia Selegris hatte absolvieren dürfen.
Mich irritierte nur eines.
Im Unterschied zu Tiff und Nia hatte ich auf die Dashid-Weihe in der Upanishad auf Olymp nicht mit euphorischer Begeisterung für die Upanishad-Lehre vom Permanenten Konflikt reagiert, sondern ganz anders. Ich war unvermittelt in eine Drangwäsche geraten, die mich so unvorbereitet überfallen hatte, daß ich Amok gelaufen war und in der Upanishad GARWANKEL schwere Verwüstungen angerichtet und beinahe einige Shada und Panisha getötet hätte.
Nia, Tiff, Stalker und Skorsh hatten gegen mich kämpfen müssen. Es wäre normalerweise ihr Tod gewesen, doch hatte ich mich gerade noch rechtzeitig beruhigt.
Dennoch: So etwas hätte mir niemals passieren dürfen. Ich war schließlich kein unerfahrener junger Haluter mehr, sondern einer, der im Tiefenland gemeinsam mit Atlan und Jen Salik seine Feuertaufe bestanden hatte.
Niemand würde mir einreden können, daß mein Amoklauf in meiner Psyche begründet gewesen war. Irgendwelche äußeren Einflüsse mußten ihn ausgelöst haben. Irgendwann würde ich die wahre Ursache herausbekommen. Vorher konnte ich keine Ruhe finden.
Aber ich konnte nicht solange im Solsystem herumbummeln, bis ich endgültige Klarheit gewonnen hatte.
Stalker hatte mir einen Auftrag erteilt. Zwar kam mir dieser Sotho manchmal undurchsichtig und sogar auch unaufrichtig vor, aber Julian Tifflor vertraute ihm so blind, daß ich mich entschlossen hatte, treu als Gefolgsmann zu Stalker zu stehen. Ein an Alter und Lebenserfahrungen so reicher Mann wie dieser Unsterbliche konnte sich nicht irren.
Soweit mit meinen Überlegungen gekommen, entschloß ich mich endgültig, das Solsystem zu verlassen und in die Große Magellansche Wolke zu springen, um auf dem Planeten Terzrock einen Troß für mich zusammenzustellen - so, wie Stalker es mir aufgetragen hatte und wie es logisch war, denn ein Ewiger Krieger kommt nun einmal nicht ohne Troß aus.
Ich musterte die Kontrollen der SOKRATES und stellte fest, daß der Autopilot, dem ich ziemlich verworrene Anweisungen erteilt hatte, mein Schiff in den Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter gesteuert hatte. Ganz in der Nähe befanden sich drei der größeren
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