JULIA HOCHZEITSBAND Band 19
Geschäftspartnerin“, sagte Max.
Die Schmuckdesignerin war immer noch damit beschäftigt, sie eindringlich zu mustern. Deshalb entschied sich Dayle, die Initiative zu ergreifen. „Wie schön, Sie kennenzulernen, Enza.“ Sie streckte der Frau die Hand entgegen.
„Si. Ja. Wie schön.“ Trotzdem hatte Enza die Stirn immer noch in Falten gelegt. „Bitte entschuldigen Sie meine direkte Art. Aber als ich das letzte Mal mit Maxie zum Dinner war, hat er es versäumt zu erwähnen, dass es sich bei seiner Dayle um eine Frau handelt.“
Bei seiner Dayle. Die Worte klangen irgendwie vorwurfsvoll. Max schien es auch bemerkt zu haben. Denn er räusperte sich.
„Wahrscheinlich hat er es vollkommen vergessen“, erwiderte Dayle trocken.
„Niemals“, murmelte Max kaum hörbar.
Beide Frauen drehten sich zu ihm um. Max nestelte eingehend an seinen goldenen Manschettenknöpfen herum. „Dayle kann auch ein Männername sein. Vielleicht ist das Missverständnis deshalb entstanden.“
Enza maß Dayle wieder mit ihrem eindringlichen Blick. „Vielleicht“, erwiderte sie nach einer kleinen Pause, klang aber nicht überzeugt.
Dayle entschied sich, die Sache in die eigenen Hände zu nehmen, und ließ den diamantbesetzten Verlobungsring an ihrem Finger aufblitzen. „Normalerweise reisen Max und ich nicht zusammen. Aber bei Venedig konnte ich nicht widerstehen. Mein Verlobter und ich möchten im Juni heiraten. Wir wollen hier in Venedig feiern. Max kennt die Stadt wie seine Westentasche. Er hilft mir, alles perfekt zu arrangieren.“
Enza lächelte. „Sie sind verlobt. Ich gratuliere. Das hat Maxie übrigens auch vergessen zu erwähnen.“ Sie schaute ihn betont an. Max zuckte entschuldigend die Schultern. „Darf ich Ihren Ring sehen?“
Dayle streckte ihre Hand aus. Der Diamant hatte etwas mehr als ein Karat und war mit Platin eingefasst. Nachdem sie Ryans Antrag angenommen hatte, hatte sie sich den Schmuck selbst ausgesucht. Sie hatte sich eingestehen müssen, dass die romantische Stimmung ein wenig darunter gelitten hatte. Jedenfalls so weit es sie betraf. Aber sie hatte schon lange den Eindruck, dass Ryan ihren Geschmack nicht kannte. Max dagegen …
„Ein Solitär“, meinte Enza, „nach traditioneller Juwelierkunst gearbeitet.“
„Dayle legt viel Wert auf gute Handwerkskunst“, erklärte Max wissend.
Beide Frauen schauten ihn an, bis endlich Enza das Wort ergriff. „Der Ring ist wunderschön, nicht wahr, Maxie?“
„Ja, wirklich.“ Aber er hatte den Blick abgewandt. Jetzt erst fiel es Dayle auf, dass er nie darum gebeten hatte, den Ring anschauen zu dürfen. Obwohl er doch ständig behauptete, dass er einen ausgeprägten Sinn für schöne Dinge besaß.
Höchste Zeit, sich wieder auf das Geschäft zu konzentrieren, beschloss Dayle. „Max hat mir erzählt, dass Ihre Schmuckstücke unübertroffen sind. Besonders die gehämmerten Goldstücke. Wir sind überzeugt, dass wir von Globetrotter sie auf dem amerikanischen Markt genau richtig platzieren können.“
„Ja, das hat Maxie mir auch erzählt.“
Der Spitzname ging Dayle langsam auf die Nerven. „Ein paar Arbeiten von Ihnen habe ich schon gesehen. Ich würde auch gern mehr sehen“, fuhr sie fort.
„Selbstverständlich.“ Enza winkte mit der Hand, an der mehrere kostbare Ringe steckten. „Hier entlang.“
Dayle war erleichtert, als sie eine Stunde später die Treppe zu Enza Leonis Laden hinunterstiegen.
„Maxie“, verkündete Dayle spöttisch, „du hättest mir vorher ruhig anvertrauen dürfen, dass du mit unserer Kundin geschlafen hast.“
Natürlich war ihr klar, dass Max mit allen Frauen flirtete, was das Zeug hielt. Auch mit der Kundschaft von Globetrotter. Aber sie hatte auch angenommen, dass er wusste, wo die Grenze war. Nur deshalb bin ich so verärgert, dass er mit der liebenswürdigen Enza Leoni so vertraut umgeht, redete sie sich krampfhaft ein.
„Um die Wahrheit zu sagen, ich habe Enza kennengelernt, bevor sie unsere Kundin geworden ist. Es ist nichts dabei“, erklärte Max und hielt ihr die Tür auf, die auf die Piazza hinausführte.
„Jetzt nicht mehr.“ Dayle schob sich an ihm vorbei. Max korrigierte sie nicht, und Dayle war überzeugt, dass ihre Frage damit beantwortet war. Plötzlich war sie wütend. „Du liebe Güte! Ich hätte es wissen müssen.“
„Was?“
„Schließlich ist sie eine Frau“, schnappte Dayle. „Natürlich hast du mit ihr geschlafen.“
„Soll das etwa heißen, dass ich jedem Rockzipfel
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