Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05
umschloss, um nun seinerseits die Initiative zu ergreifen.
Er war kein Mann, der sich mit der Rolle des passiven Liebhabers begnügen konnte. Doch Mariella öffnete den Mund bereitwillig dem Drängen seiner Zunge. Er konnte ja nicht ahnen, dass ihre Kapitulation eigentlich der Sieg für sie war.
„Ich kann nicht glauben, dass du das getan hast“, flüsterte er heiser.
„Ich musste es tun“, erwiderte Mariella, was nicht gelogen war. „Ich musste so zu dir kommen, Xavier … als Frau …“
Er blickte auf, sah sie an und berührte sacht ihre Wange. Mariella hielt seine Hand fest, drehte den Kopf und ließ die Zunge verführerisch über seine Fingerspitzen gleiten. Xavier atmete hörbar ein und erschauerte heftig, als sie dann seinen Zeigefinger mit dem Mund umschloss und sacht daran saugte.
„Ich will bei dir sein, Xavier“, sagte sie leise. „Ich will dich küssen, dich berühren … ich will dich. Ich will, dass du mich in dein Bett nimmst und ganz eins mit mir wirst.“ Sie nahm seine Hand und führte sie an ihre nackte Brust. „Bitte. Bitte jetzt, Xavier. Bitte …“
„Das ist verrückt. Du weißt es, nicht wahr?“, flüsterte er. „Du bist nicht wie deine Schwester … du … ich … bin nicht vorbereitet …“ Er verstummte, barg sein Gesicht verlangend an ihrem Hals und presste sie an sich.
„Du brauchst dir wegen nichts Sorgen zu machen“, beruhigte Mariella ihn.
Sie war selber wie berauscht von ihren leidenschaftlichen Gefühlen. An diesem Punkt fiel es ihr schon schwer, sich in Erinnerung zu rufen, dass einzig ihr Kinderwunsch sie dazu trieb, sich hemmungslos an Xavier zu schmiegen und seine erregenden Zärtlichkeiten wie entfesselt zu erwidern. Sie konnte gar nicht genug davon bekommen, seinen wundervollen Körper zu streicheln und zu küssen, als wollte sie ihn sich auf immer ihrem Gedächtnis einprägen. Ein Trick der Natur, auf diese Weise gewissermaßen den Vater für das Kind zu bewahren, den es auf andere Weise nie haben würde? Trotzig verbannte sie diesen Gedanken. Ihr Kind würde keinen Vater brauchen. Sie würde ihm genug Liebe geben.
Xavier wusste, dass sein Handeln gedankenlos und verrückt war. Aber er wusste auch, dass er Mariella nicht widerstehen konnte. Er begehrte sie schmerzlich, sehnte sich danach, sich ganz in ihren Armen zu verlieren. Doch er machte sich nichts vor. Wenn er sie erst einmal in den Armen gehalten und geliebt hatte, würde er sie nie wieder gehen lassen können. Konnte sie sein Leben akzeptieren und sich daran anpassen? Würde sie bereit dazu sein?
Mit wachsender Leidenschaft bedeckte sie jetzt seinen Hals mit heißen Küssen, ließ die Zunge über seine Haut gleiten und krallte die Finger in seine muskulösen Oberarme. Dieser geballte Ansturm auf seine Beherrschung war zu viel. Xavier packte sie unvermittelt und hob sie hoch, sodass ihr Mund auf einer Höhe mit seinem war. Dann küsste er sie fordernd und innig. Mariella gab sich geschlagen und fühlte, wie heißes Verlangen ihren Körper durchflutete. Xavier hob sie noch höher, ließ die Lippen über ihren Hals gleiten und weiter hinab zwischen ihre hohen, straffen Brüste. Dann ließ er abwechselnd die Zunge genüsslich über den harten rosigen Spitzen kreisen, bis Mariella wie von Sinnen vor Erregung die Finger in sein dichtes Haar schob und seinen Kopf an ihre Brüste presste. Spürte er denn nicht, wie sehr sie sich nach ihm verzehrte?
Ungeduldig zerrte sie an seinem Gewand und flüsterte ihm erotische Zärtlichkeiten zu, denen Xavier nicht widerstehen konnte. Rasch kam er ihrem Wunsch nach und entledigte sich seiner Kleidung. Als er schließlich nackt im sanften Licht der Tischlampe vor ihr stand, raubte sein Anblick Mariella den Atem. Bewundernd ließ sie den Blick über seinen männlich schönen Körper gleiten und war so darin versunken, dass sie gar nicht merkte, welche Wirkung es auf ihn ausübte.
„Wenn du mich bewusst quälen und meine Selbstbeherrschung auf die Probe stellen willst, indem du mich so ansiehst, dann muss ich dich warnen: Ich bin fast an meinen Grenzen angelangt“, sagte er heiser. „Kommst du jetzt zu mir und setzt all die verführerischen Versprechungen in die Tat um, die deine Blicke machen? Oder muss ich zu dir kommen und diese Versprechen einfordern? Aber ich warne dich, in dem Fall werde ich dir horrende Zinsen abverlangen!“
Einen Moment stand Mariella wie angewurzelt da. Xavier ließ nun genüsslich den Blick über sie gleiten, wie sie es zuvor bei ihm
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