Julia Saison Band 01
ich eine Alarmanlage.“
Stur kniff er die Lippen zusammen. „Glaubst du nicht, dass das Sushi-Restaurant auch eine hatte? Oder die anderen Lokale?“
Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare, sein Frust und seine Sorge waren beinahe greifbar. „Diese Kerle haben die Frau niedergestochen, nachdem sie ihnen die Einnahmen ausgehändigt hatte. Die scheren sich nicht darum, wen oder wie schwer sie jemanden verletzen. Du bleibst auf keinen Fall allein hier. Kannst du nicht irgendwo bei Freunden unterkommen?“
„Meinst du, ich würde sonst hinten im Lager auf einer Campingliege schlafen?“ Die sarkastische Antwort war heraus, bevor Katie es verhindern konnte. Toll, jetzt dachte er bestimmt, sie hätte keine Freunde, wenn in Wahrheit … aber … außer Anna, die in einem Zimmer in einer kleinen Pension wohnte, stand ihr niemand nahe.
Ihr gefiel es so, und sie hatte sich bewusst in die Arbeit gestürzt, als sie nach Melbourne gekommen war, um ihre schmerzlichen Erinnerungen an Blane, ihre Eltern und das Baby, das sie nie haben würde, auszulöschen. So hatte sie aus dem Nishe das beste Café gemacht, das diese Stadt je gesehen hatte.
Sie hatte gelernt, dass es leichter war, sich auf niemanden zu verlassen, denn irgendwann wurde man immer im Stich gelassen, egal, wie nahe man sich stand, oder wie sehr man sich liebte.
„Dann gibt es nur eine Möglichkeit.“
Ihr gefiel sein entschlossener Blick nicht, sein ernster Gesichtsausdruck.
„Du kommst zu mir.“
„Auf keinen Fall!“
Blanes Mundwinkel zuckten amüsiert. „Möchtest du über deine Antwort noch einmal nachdenken?“
Kopfschüttelnd trat Katie von ihm zurück. Als könnte körperliche Distanz die elektrische Spannung zwischen ihnen stoppen. „Danke für das Angebot, aber …“
„Darüber verhandle ich nicht mit dir, Katie. Du bist hier nicht sicher, also keine Widerrede. Du bleibst bei mir, bis deine Renovierungsarbeiten erledigt sind.“
„Ach wirklich?“
Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust, hob das Kinn und starrte ihn wütend an. Einerseits hasste sie seine arrogante Art, aber andererseits konnte sie nicht umhin, diesen neuen, energischen Blane zu lieben.
Er war sonst immer so gelassen und unerschütterlich gewesen, und das hatte sie an ihm geliebt, aber dieser bestimmende Mann war auch sehr beeindruckend.
„Das ist alles ganz einfach“, sagte er beschwichtigend. „Ich versuche nicht, dich zu drängen, und das ist auch kein hinterlistiger Plan, um dich dahin zu bekommen, wo ich dich haben möchte.“
Blane umfasste ihr Gesicht, bevor sie irgendwie reagieren konnte. Seine Berührung fühlte sich so warm und beruhigend, so richtig an.
„Ich mache mir Sorgen um dich. Und wenn du dich dann besser fühlst, betrachte mein Angebot als das eines Freundes. Es ist kein Haken an der Sache, okay?“
War er verrückt? Ohne Haken? Da waren nicht nur haufenweise Haken, Katie hing bereits fest daran.
Wenn es schon schwer war, ihn nach all der Zeit wiederzusehen, wäre es die reinste Folter, mit ihm unter einem Dach zu leben.
Das konnte sie nicht. Aber sie wäre in dieser Stadt ohne eine große Portion gesunden Menschenverstand nicht so weit gekommen, und der sagte ihr jetzt, dass sie ihre Unabhängigkeit ins Extreme ausdehnte. Sie konnte Blane vertrauen. Er stand immer zu seinem Wort, und wenn er ihr schon einen sichern Ort anbot, wäre es klug, das anzunehmen.
Das Nishe war vielleicht ihr Leben, aber es wäre einfach dumm, dafür ihr Leben aufs Spiel zu setzen.
Katie starrte in seine Augen und bemerkte die kobaltblauen Sprenkel. Es gab wirklich nur eine Antwort.
Blane ließ sie los, als sie langsam nickte. „Okay. Danke für das Angebot.“ Sie hätte schwören können, dass er erleichtert aufatmete.
„Wunderbar. Können wir gehen?“
„Eigentlich muss ich für morgen noch ein paar Dinge erledigen. Warum gehst du nicht schon mal vor, und ich komme dann später nach, wenn ich fertig bin?“
„Nein, ich warte.“
Sie legte ihm beschwichtigend eine Hand auf den Arm und hoffte, dass er ihre Dankbarkeit für seine galante Art verstand. „Mir passiert nichts. Es ist noch recht früh, und jetzt sind viele Menschen unterwegs. Ich achte darauf, dass ich weg bin, bevor es dunkel wird.“
Sein Blick glitt zu ihrer Hand, undurchschaubar und dunkel, bevor er ihr kurz in die Augen sah. „Bist du sicher?“
Katie nickte. „Ich komme bald nach.“
Blane zögerte. Sanft drückte sie seinen Arm. „Geh schon. Ich verspreche, dass ich
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