Julia Saison Band 01
hoch.
„Ich bin davon ausgegangen, dass du Werkzeug hier hast, als du sagtest, dass du selbst versucht hast, das zu reparieren.“
„Mmh.“ Mit einem Griff unter die Bank zog sie ihre Werkzeugkiste hervor und schob sie ihm hin.
„Das ist ja pink.“
„Deine Beobachtungsgabe ist wirklich erstaunlich“, erwiderte Katie und biss sich auf die Innenseite ihrer Wange, um nicht in sein Lachen einzustimmen.
„Ich habe noch nie eine pinkfarbene Werkzeugkiste gesehen.“
Sie verdrehte die Augen und reichte ihm den Schraubendreher, den er brauchen würde. „Weil du mit Männern zusammenarbeitest. Ich bin sicher, wenn du eine Frau anheuerst, siehst du jeden Tag pinkfarbene Werkzeugkisten.“
„Vielleicht.“ Grinsend nahm er den angebotenen Schraubendreher, dabei berührten seine Finger ihre. Elektrische Stromstöße zuckten über ihren Arm, und Katie musste kämpfen, um ihre Hand nicht zurückzuziehen. „Ich bin beeindruckt.“
„Von dem pinkfarbenen Werkzeug?“
Aus dem Augenwinkel sah er sie an, sein Mund zuckte. „Weil du wusstest, welchen Schraubendreher ich brauche.“
Empört erwiderte sie: „Ich bin keine hilflose Frau und kann sehr wohl einen Kreuzschlitzschraubendreher von einem einfachen Schlitzschraubendreher unterscheiden.“
„Offensichtlich.“
Sie wusste, dass Blane sie aufzog, wie er das so oft getan hatte, als sie sich kennengelernt hatten, und es fühlte sich gut an. Es tat ihr richtig gut zurückzuschießen, zu sticheln, ohne Angst haben zu müssen, das Falsche zu sagen.
„Meinst du, du kannst deine Fähigkeit, Werkzeuge zu unterscheiden, noch einmal einsetzen und mir einen Schraubenschlüssel reichen?“
„Hier, du Witzbold.“ Katie reichte ihm den Schraubenschlüssel, achtete aber diesmal darauf, dass ihre Finger sich nicht berührten – und seufzte leise vor Enttäuschung, als es klappte.
Unglaublich, wie sehr Blane sie durcheinanderbrachte. Sie schwankte und zögerte, wünschte sich eine Sache und hoffte auf eine andere.
Wenn sie nicht aufpasste, stimmte sie noch zu, Zeit mit ihm zu verbringen … und sie wussten beide, wohin das führen würde.
Geradewegs in eheliche Schwierigkeiten.
Leise ächzend murmelte er: „Fast geschafft.“ Schade, denn sie genoss den Anblick seines angespannten Bizeps viel zu sehr.
„Fertig.“
Bedauernd sah sie, dass er sich aufrichtete. „Danke, das hätte ich nie allein geschafft, oder?“
Lächelnd reichte er ihr die Werkzeuge zurück. „Du hast das toll gemacht, aber es ist leicht verbogen und das brauchte etwas Muskelkraft, um es wieder hinzubiegen.“ Augenzwinkernd spannte er seinen Arm an, um den besagten Muskel zu präsentieren. „Ich bin froh, dass ich helfen konnte.“
„Mmh.“ Katie konnte den Blick nicht vom Muskelspiel seines Oberarms wenden, die Sehnsucht, die sie unterdrückt hatte, flackerte für einen Moment auf. „Möchtest du einen Kaffee?“, platzte sie heraus und sprang auf. Sie brauchte die Sicherheit alltäglicher Handgriffe, um sich zu sammeln.
Ursprünglich hatte sie beschlossen, sich nicht bei Blane zu melden, gefolgt von dem Drang, die alten Scheidungspapiere herauszusuchen und das Ganze ein für alle Mal zu beenden. Aber jetzt löste sich ihre Absicht in Luft auf.
Die Funken, die zwischen ihnen geflogen waren, glühten noch immer und könnten leicht zu einem Inferno der Leidenschaft zwischen ihnen werden. Die Art Leidenschaft, die Katie nur mit diesem besonderen Mann jemals gespürt hatte.
„Sehr gern, danke.“
Erleichtert drehte sie sich um, damit Blane ihre glühenden Wangen nicht sehen konnte, und konzentrierte sich auf die Maschine. Erschrocken schrie sie auf, als er sich an sie heranschlich und ihre Taille umfasste.
„Geht es dir gut?“
„Abgesehen davon, dass du mich beinahe zu Tode erschreckt hast?“ Sie wirbelte zu ihm herum, aber ihre Empörung schmolz mit einem Blick in seine Augen dahin. Das Verlangen, das sie dort entdeckte, raubte ihr den Atem.
„Du wirkst nervös.“
Die Wärme seiner Hände schien sich durch ihr dünnes Seidentop zu brennen, sein Geruch nach Zeder hüllte sie ein und machte es ihr umso schwerer, sich nicht an ihn zu schmiegen.
„Nur müde.“ Das klang nach der dürftigen Ausrede, die es auch war.
„Bist du sicher, dass es nur das ist?“
Was sollte sie darauf sagen? Dass sie ihn so bewusst wahrnahm, dass sie vollkommen angespannt war?
Dass sie die ganze Woche kaum geschlafen hatte, weil sie von ihm träumte? Dass sie sich daran erinnerte, wie gut
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