Julia Saison Band 13 (German Edition)
damit er seine dummen Regeln bedauerte.
Sybil wirkte sehr verführerisch in ihrem einfachen schwarzen Kleid, das ihre Kurven betonte, und dem leger drapierten Schal. Als sie das Restaurant betraten, drehten sich alle nach ihnen um.
„Wir scheinen ganz schön viel Aufmerksamkeit zu erregen“, murmelte Lilah und fragte sich insgeheim, wen die Leute anschauten.
„Hier sitzen viele meiner besten Kunden“, flüsterte Sybil. „Lass dich nicht von den langweiligen Anzügen täuschen.“
„Du meinst aber nicht, dass einige der Männer Frauenunterwäsche unter ihren Anzügen tragen, oder?“, fragte Lilah leise zurück.
Sybil lachte lauthals, ein dunkles, sexy Lachen. „Nicht allzu viele, vermute ich. Statistisch gesehen ist es gut möglich, aber ich bin da bei niemandem sicher. Ich meinte eigentlich, dass sie Dessous für ihre Frauen und Freundinnen kaufen.“
„Gott sei Dank.“
„Ich bin so froh, dass du mich angerufen hast“, begann Sybil. „Unsere Geschäftsfelder ergänzen sich einfach. Wir beide helfen Frauen, ihr Leben weiterzuleben, nachdem sie von einem Mann verlassen worden sind oder ihn selbst verlassen haben.“
„Ich habe in meinem Seminar deinen Vorschlag, einen Ausflug zu deinem Laden zu machen, erwähnt, und sie sind alle begeistert. Ein bisschen ängstlich, aber aufgeregt.“
Sybil lächelte. „Ich dachte, wir suchen uns eine Zeit aus, zu der der Laden normalerweise geschlossen ist, und ich öffne nur für dich und deine Gruppe. Dann stelle ich Champagner kalt, bereite Schokolade vor und zeige den Damen einige der neuesten und beliebtesten Teile. Danach können sie anprobieren und sich gegenseitig helfen, schöne Sachen auszusuchen.“
„Das klingt nach einem lustigen Abend“, sagte Lilah. „Den können wir alle brauchen.“
„Wo wir davon sprechen: Wie hat deinem Gentleman das Teil gefallen, das du bei mir gekauft hast?“, fragte Sybil.
„Gar nicht. Okay, eigentlich … hat es ihm gefallen. Sehr. Wenn ich so darüber nachdenke, hat er es sogar noch …“
„Das klingt doch vielversprechend.“
„Nein, nicht weil er es mir ausgezogen hat. Er hat es in seine Tasche gestopft, bevor wir zu ihm gefahren sind. Dann hat er herausgefunden, dass meine Scheidung erst seit ein paar Tagen rechtskräftig ist, und ist ausgeflippt.“ Lilah seufzte angewidert. „Er hat strikte Regeln, mit wem er sich einlässt oder nicht.“
„Dreh dich jetzt nicht um, aber er ist gerade hereingekommen und lässt dich keine Sekunde aus den Augen.“
Lilah lächelte, schließlich hatte sie darauf gehofft, ihm zu begegnen. Darum drückte sie ihre Schultern durch, holte tief Luft und versuchte, so locker wie möglich auszusehen, obwohl sie spüren konnte, dass er sie beobachtete.
„Du willst ihn immer noch“, stellte Sybil fest.
Lilah überlegte einen Moment. Wollte sie ihn? „Entweder das oder ich möchte es ihm heimzahlen, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben will.“
„Beides gute Motive. Und wenn du eins davon umsetzt, musst du fantastisch aussehen. Wann wirst du ihn wiedersehen?“
„Meine Verwandte Eleanor gibt am Donnerstag eine Cocktailparty zum Spendensammeln für ihn, aber ich bin nicht sicher, ob ich teilnehmen soll oder nicht.“
„Oh ja, du wirst gehen. Und ich werde dir helfen“, versprach Sybil selbstbewusst. „Du wirst umwerfend aussehen. Ich denke, wir sollten ihn sprachlos machen, wenn er dich nur ansieht.“
Die Vorstellung gefiel Lilah. Sogar sehr. Dann erinnerte sie sich an …
„Da ist nur eine kleine Sache.“ Sie erzählte Sybil, was Eleanor und ihre Freundinnen getan hatten.
Sogar Sybil war leicht schockiert, aber sie steckte es gut weg. „Das ist bedauernswert, aber davon solltest du dich nicht abhalten lassen zu bekommen, was du willst. Also noch mal meine Frage: Willst du ihn noch?“
„Ich bin nicht sicher“, antwortete Lilah.
„Du musst dich ja nicht gleich entscheiden. Ich denke, wir gehen so vor, als ob, und sorgen dafür, dass du für den Fall der Fälle umwerfend aussiehst.“ Sybil seufzte zufrieden. „Er ist ein sehr attraktiver Mann, und es wird gemunkelt, dass er im Bett fantastisch ist …“
„Was? Du weißt das? Warst du …?“
„Oh nein. Ich nicht. Aber er war schon bei mir im Geschäft, genauso wie Frauen, mit denen er zusammen war, und sie vertrauen sich mir an. Glaub mir, ich kenne alle Männer in der Stadt, die … sagen wir … die Aufmerksamkeit einer Frau wert sind. Und er gehört definitiv dazu.“
Als Lilah später das
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