Julia Saison Band 13 (German Edition)
Lächeln zu, als er ihr genau in diesem Moment frech aus dem Garten zuwinkte.
„Hast du gesehen? Hin und weg“, meinte Mattie selbstzufrieden. „Entspann dich, meine Liebe, ihr seid vielleicht noch ganz am Anfang eurer Beziehung, aber er ist solide. Ich bin sicher, Bryce würde nicht mit der Wimper zucken, wenn du mit Matsch im Gesicht und in Mülltüten gekleidet herumliefst.“
Plötzlich waren da wieder Eves alte Unsicherheiten. Doch genau in diesem Moment machte Bryce sie auch glücklich. Und sie wusste, dass sie so glücklich wie noch nie im Leben sein könnte, wenn sie ihre Bedenken aufgäbe.
„Danke“, erwiderte sie und leerte rasch ihr Champagnerglas, angespornt von ihrem neuen Ziel.
Sie würde es in Angriff nehmen.
Bryce anvertrauen, dass sie sich mit ihm verabreden wollte – auch im wahren Leben.
Kichernd hakten die Mädels sie unter. „Komm mit, wir füllen noch ein bisschen Champagner nach, bevor wir zum Grill gehen. Da warten ein paar ganz heiße Kerle auf uns.“
Hoffentlich , dachte Eve, als sie glücklich mit ihren Freundinnen hinüber zur Bar ging, hoffentlich .
Bryce beobachtete die „Drei Engel für Charlie“, als sie wie emsige Schmetterlinge um Eve herumflatterten, jeder auf seine Art schön und exotisch.
Doch so attraktiv sie auch waren, sie verblassten gegen die umwerfende Frau in ihrer Mitte. Bryce begehrte Eve mit unglaublicher Heftigkeit. Und da sie nicht von ihrem Dating-Arrangement abzubringen war, kam ihm eine andere Idee.
Er musste ihr ja keinen Heiratsantrag machen. Sie konnten sich einen Monat lang treffen und danach wieder getrennte Wege gehen. Er ging sowieso nie länger mit einer Frau aus … für beide konnte die Situation nur vorteilhaft sein.
Aber warum hatte er dabei das Gefühl, erneut davonzulaufen?
„Na, Bryce, ich habe gehört, dass du bei Ballyhoo eingestiegen bist?“
Bryce nickte und wandte sich AJ zu. „Eine Riesenchance.“
Langsam trank AJ sein Bier und strich sich über das Kinn. „Ich habe da vielleicht etwas für dich. Der Werbevertrag von Hot Pursuit ist zu haben. Ich habe noch nicht mit Ballyhoo gearbeitet, aber du wirkst zuverlässig. Möchtest du es versuchen?“
Die Chance, sich einen der größten Werbeverträge Australiens zu sichern? Bryce konnte gerade noch einen Freudenschrei zurückhalten.
„Das wäre großartig. Ich danke dir.“
Seine Antwort war ruhig und professionell, doch AJ musste Bryces Triumph gespürt haben, denn er fing an zu grinsen und hob seine Bierflasche in Bryces Richtung.
„Kein Problem. Mach doch einen Termin bei meiner Assistentin. Wir haben noch drei andere Agenturen zum Pitch eingeladen, und die Präsentationen sind für nächsten Monat angesetzt. Ist das zu kurzfristig für dich?“
Nicht, wenn er von nun an Tag und Nacht arbeitete. Und das würde er, wo es doch genau das war, was er suchte.
Er hatte Eves seltsamem Plan zugestimmt, um Kontakte zu knüpfen. Nie im Traum aber hätte er gedacht, dass sich ihm eine solche Gelegenheit bieten würde.
Der Werbeetat für Australiens größtes Sportunternehmen würde ihn an die Spitze katapultieren und den Weg freimachen für einen Job auf internationaler Ebene. Sein Ziel wäre erreicht, und er könnte die Vergangenheit hinter sich lassen.
Bryce stieß mit AJ an und erwiderte: „Kein Problem. Ich mag knappe Deadlines.“
„Prima. Ich bin gespannt auf deine Ideen.“
Während AJ sein Bier in einem Schluck austrank, fiel sein Blick auf die Frauen.
„Ich möchte dir noch sagen, dass das hier nichts mit Eve zu tun hat. Sie hat mich nicht um einen Gefallen gebeten, und selbst wenn sie es getan hätte – ich vermische nie Privates und Geschäftliches. Ich habe schon einiges von dir gehört, und wir sind ja auch ein paar Mal zusammen ausgegangen …“, er zuckte die Achseln: „… mir gefällt deine Arbeit. Aber jetzt musst du mich entschuldigen – meine Braut wirft mir schon böse Blicke zu. Wir sehen uns.“
Bryces Jubel verflog, als er sah, wie AJ schnurstracks auf Mattie zuging. Er war so beschäftigt mit seinen geistigen Höhenflügen, dass er darüber völlig Eve vergessen hatte.
Sobald er sein Ziel erreicht hatte, hatte er keine Entschuldigung mehr, nicht um sie zu kämpfen.
Sein Berufsziel hatte ihn bisher an einer echten Beziehung gehindert. Doch jetzt, mit der Möglichkeit, den Geschäftserfolg zu landen, ging er auch das Risiko ein, mit fliegenden Fahnen unterzugehen.
Verdammt, er hatte das Ganze nicht durchdacht.
Es war eine Sache,
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