Julia Saison Band 13
und schüttelte den Kopf. „Es war verflucht schwer. Wir haben uns eine Weile unterhalten, nur wir beide, und sie wirkte so normal, trotz allem, was sie durchgemacht hat. Mehr als alles andere will sie hübsch aussehen, normal. So typisch für einen Teenager.“
„Ihr sind die Haare ausgefallen?“, vermutete Lilah.
„Ja. Ich denke mal, Perücken sind nicht wirklich schön für einen Teenager. Jetzt habe ich definitiv mehr gesagt, als ich sollte. Es fiel mir nur auf, wie normal sie ist. Wie verrückt es ist, sich über so etwas wie das Aussehen Sorgen zu machen und gleichzeitig vor Gericht um die Erlaubnis zu bitten, zum Sterben nach Hause zu gehen.“
Lilah schüttelte den Kopf. „Das ist schrecklich. Ich kann nicht glauben, dass ich Ihnen wegen … solch blöder Lappalien zugesetzt habe, wenn Sie sich gleichzeitig mit so harten Fällen auseinandersetzen müssen. Es tut mir leid.“
Er schüttelte den Kopf. „Schon okay. Sie sind nur … ein Rätsel, aber kein total unangenehmes.“
Nicht total unangenehm?
Das war nicht unbedingt das Netteste, was ihr je ein Mann gesagt hatte, aber sie gab sich damit zufrieden. Vorerst.
„Deswegen haben Sie die Hochzeit verpasst? Sie wussten, dass Sie sich um diesen Fall kümmern müssen, als Sie das Hochzeitsgeschenk vorbeigebracht haben?“
Ash nickte.
Sie stöhnte. „Jetzt fühle ich mich wegen der ganzen Sache noch schlechter.“
„Nicht doch. Ich war nicht gerade bester Laune, und ich … hatte Eleanor gesagt, dass ich vorbeikomme. Als ich Sie dann im Pyjama in der Küche gesehen habe …“
„Sie hat mir wirklich nichts davon gesagt.“
„Das glaube ich Ihnen.“
„Hätte ich es gewusst, hätte ich bestimmt nicht im Pyjama dort gewartet, besonders wenn ein Mann kommt, der kein Interesse daran hat, mich so zu sehen …“
„Das habe ich nie behauptet“, unterbrach er sie. „Ich habe gesagt, dass ich nicht weiß, ob Sie mich anmachen wollen oder nicht. Das weiß ich übrigens immer noch nicht.“
Lilah blinzelte ihn verwirrt an, als er sich im Stuhl zurücklehnte, an seinem Drink nippte und sie über den Rand des Glases hinweg ansah.
„Sie haben gesagt, ich solle aufhören, mit Ihnen zu spielen“, erinnerte sie ihn.
„Ja, das habe ich. Ich wollte nicht aufgrund eines Missverständnisses etwas tun, was Sie nicht wollen.“
„Außerdem haben Sie gesagt, es wäre unklug, sich mit mir einzulassen.“
„Denken Sie, es wäre klug?“, gab er ihre Frage zurück, als er austrank und aufstand. Er stellte sein Glas auf das Tablett und schob es weg.
„Nein. Wahrscheinlich nicht“, gab sie zu. „Ich … ich dachte einfach nicht, dass Sie interessiert sind …“
„Erinnern Sie sich, wie unser Gespräch an dem Abend endete, Lilah?“ Er setzte sich auf die Tischkante und beobachtete jede ihrer Bewegungen.
Sein Körper streifte ihren.
Jetzt wissen Sie es, hatte er gesagt. Zufrieden?
„Okay, das habe ich verpasst“, sagte sie.
Er sah sie herausfordernd an.
„Nein, nicht das. Das konnte ich nicht verpassen“, sprach sie hastig weiter, und schon die Erinnerung ließ sie erröteten. „Ich … ich glaube, ich habe auch Probleme, Sie richtig zu verstehen, Euer Ehren.“
5. KAPITEL
„Ash“, sagte er leise. „Meine Freunde nennen mich Ash.“
Der Blick, mit dem er Lilah ansah, ließ ihren ganzen Körper prickeln. Er streckte ihr eine Hand entgegen, und sie ergriff sie. Plötzlich klopfte ihr Herz ganz wild. Mit einem kleinen Ruck zog er sie auf die Füße, sodass sie zwischen seinen Oberschenkeln stand. Da er auf der Tischkante saß, waren sie auf Augenhöhe.
„Ash“, sagt sie. Der Klang gefiel ihr. Es passte zu ihm.
Sanft streichelte er ihre Arme, um ihr Zeit zu geben, falls sie protestieren wollte. Oder um das zu genießen, was kommen würde.
Sie legte ihre Hände auf seine Brust, aber nicht um ihn auf Abstand zu halten, sondern um ihn zu berühren. Er roch so gut, und sein Körper fühlte sich so kräftig und wunderbar warm an. Lilah erinnerte sich, dass sie sich an jenem Abend gern an ihn gekuschelt hätte. Jetzt wollte sie mehr als das.
Ash strich über ihr Schlüsselbein, ihr Kinn, hoch zum Ohr. Dann fuhr er mit der Hand in ihr Haar und spielte mit der weichen Fülle. Die andere Hand legte er auffordernd an ihre Taille und zog Lilah noch enger an sich. Sie holte tief Luft, und diese Bewegung presste ihre Brüste an seine Brust.
„Ich kann mich nicht entscheiden, wo ich anfangen soll, was ich zuerst kosten möchte.“
Seine
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