Julia Saison Band 13
flüsterte sie zurück.
„Könnte bitte jemand die Tür schließen?“, fragte Ash. Er klang wieder wie ein Mann, der daran gewöhnt war, Anweisungen zu geben, die auch befolgt wurden.
„Natürlich“, sagte Eleanor hastig. „Es tut mir so leid.“
Lilah verharrte an ihn gepresst, bis die Tür geschlossen wurde und das Gelächter und die Schritte verhallten. Dann kuschelte sie sich an ihn und genoss seine Wärme, diesen wunderbaren, männlichen Duft.
Er holte tief Luft und rieb ihr abwesend über den Rücken. „Es tut mir leid, Lilah“, sagte er sanft und wartete, bis sie schließlich den Kopf hob, um ihn anzusehen. „Das hätte ich nicht tun dürfen. Nicht mit all den Leuten hier.“
„Ich auch nicht“, widersprach sie.
„Ich habe das Tablett vollkommen vergessen …“
„Ich auch. Könntest du … Siehst du irgendwo mein Oberteil?“
„Sicher.“ Er löste sich von ihr, hob es vom Boden auf und reichte es ihr. „Warte, ich glaube, das gehört auch dir.“
Er reichte ihr den zierlichen BH, den sie getragen hatte. Ein kleines, dehnbares Etwas, das sie einfach über den Kopf zog und zurechtzupfte. Sie erwischte ihn, wie er sie dabei beobachtete. „Was?“
„Ich habe mich gefragt … ob du einen trägst“, gab er verlegen zu.
Sie zog ihr Oberteil an. „Ich habe nie wirklich das Gefühl gehabt, einen zu brauchen.“
„Nein … Ich meine … Manche von den Teilen wirken so brutal und steif. Ist es wirklich so schwer, die beiden zu bändigen? Es ist ja nicht so, dass sie versuchen wegzulaufen …“
„Meine wollten noch nie ausbrechen“, antwortete sie schmunzelnd.
Schließlich sahen sie sich stumm an.
„… das ist irgendwie peinlich“, sagte Lilah schließlich. „Wie viele Leute haben uns gesehen?“
„Ich bin nicht sicher.“
„Eleanor, und wer war die erste Person?“
„Eine der Servicekräfte, glaube ich.“
„Wer noch?“ Aus irgendeinem Grund wollte sie es genau wissen.
„Ich weiß es wirklich nicht, ich habe nicht hingesehen.“
„Dieser andere Richter? Dein Vorgesetzter?“
„Ich bezweifle es. Ohne seinen Stock ist er im Moment nicht so schnell.“
„Aber viele der Gäste hier sind vom Gericht.“ Das wusste sie, weil der Bräutigam Staatsanwalt war und die Braut eine Assistentin des Bürgermeisters, entfernt verwandt mit Ashs Vorgesetztem.
„Das stimmt“, antwortete Ash. „Wir kennen uns alle.“
„Am Montag wird es jeder wissen, oder?“
„Noch eher, denke ich. Unser Buschfunk funktioniert ganz ausgezeichnet“, erklärte er und wirkte dabei nicht gerade begeistert.
„Ich fühle mich schrecklich deswegen.“
„Es war nicht deine Schuld. Ich wollte dich nackt auf dem Tisch haben …“
Allein bei dem Gedanken daran erschauerte sie.
Er fluchte leise. „Ich habe überhaupt nicht daran gedacht zu kontrollieren, ob die Tür wirklich verschlossen ist.“
„Ich schätze, ich hätte das auch nicht noch einmal überprüft“, gab sie zu.
„Gut, dass wir nicht weiter gekommen sind.“
Er hatte gesagt, es wäre nicht klug. Lilah bezweifelte jedoch, dass er es sich so schlimm vorgestellt hatte. Sie wollte sich einfach nur verkriechen.
„Es tut mir wirklich leid“, sagte sie noch einmal und konnte ihm dabei kaum in die Augen sehen.
„Mir auch.“
„Ich bleibe hier und verhalte mich unauffällig, bis die meisten Gäste gegangen sind“, entschied Lilah.
Ash nickte. „Und ich sollte jetzt wirklich gehen. Es war ein langer Tag. Ich werde einfach das Risiko eingehen, auf dem Weg zu meinem Auto jemandem über den Weg zu laufen. Danke, dass du mir zugehört hast. Es hat mir sehr geholfen. Aber ich muss dich bitten, niemandem zu erzählen, was ich über den Fall gesagt habe.“
„Natürlich nicht.“
„Gute Nacht, Lilah.“
„Gute Nacht.“
Am nächsten Nachmittag war Eleanor sehr vergnügt. Sobald alle Hochzeitsgäste abgefahren waren, lud sie ihre Freundinnen Kathleen und Gladdy zu einem späten Mittagessen auf der Terrasse ein, um ihnen die guten Neuigkeiten über Lilah und den Richter zu erzählen. Es war lächerlich einfach gewesen, überhaupt keine Herausforderung eigentlich. Und dabei hatten sie sich solche Sorgen gemacht, dass Lilah Probleme bereiten würde.
Sie genossen noch immer ihren Erfolg, als Wyatt kam. Er begrüßte die Damen wie ein Kavalier und heischte dann um Mitleid und Essen – war er doch allein zu Hause, da seine Frau Jane Werbung für ihr Buch machte.
„So, Ladies, wie läuft der große Plan?“, fragte er, als er
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